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Gefaehrliche Ziele

Gefaehrliche Ziele

Titel: Gefaehrliche Ziele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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Anspannung in ihrer Stimme. »Tucker, ich und mein Team stehen zu Ihrer Verfügung. Ich habe acht Techniker in dieser Schicht, die Sie um einen Auftrag gebeten haben und die Sie mit leeren Händen weggeschickt haben. Sie sitzen jetzt im Aufenthaltsraum an Holospielen und fragen sich, wann Sie Ihnen wieder erlauben, ihre Arbeit zu tun. Lassen Sie es mich auf den Punkt bringen: Wir kennen diese Station wie unsere Westentasche. Wir wollen Ihnen helfen. Aber das können wir nur, wenn Sie uns das tun lassen, was wir tun können.«
    »Hören Sie, Adeptin«, antwortete er, und auch seine Stimme klang jetzt angespannt. »Ich verstehe, dass Ihr Team sich beteiligen will. Aber ComStar hat mich den ganzen Weg von Terra hierhergeschickt, damit ich den Kern installiere, und ich allein trage die Verantwortung für das Ergebnis.«
    Sie grinste kurz. »Der Demi hat uns über Ihre Akte informiert. Sie haben bis jetzt nur akademisch gearbeitet, richtig?«
    Er fühlte sich von ihren Worten beleidigt. »Was hat das denn damit zu tun?«
    Wieder das Grinsen, diesmal begleitet von einem leisen Kichern. »Wirklich, das sollte keine Beleidigung sein. Sie hatten nur offensichtlich noch keine Gelegenheit zu erkennen, dass Sie das hier nicht alleine schaffen, ganz gleich, wie klug Sie sind. Sie machen Faulk nervös, das bedeutet, Sie sind ziemlich gut auf Ihrem Gebiet. Aber eine Karriere im Seminarraum ist etwas anderes als die Arbeit mit einem Technikerteam vor Ort. Hier lernt man einander kennen, einander zu vertrauen, zusammenzuarbeiten. Niemand kommt ganz allein zurecht.«
    Tucker spürte seine Wangen warm werden. Er wusste, dass sie recht hatte, und das bedeutete: er war im Unrecht. Er hasste es, im Unrecht zu sein. »Was Sie damit sagen wollen, ist: Wenn das hier funktionieren soll, muss ich lernen, Ihnen und Ihren Leuten zu vertrauen?«
    Sie nickte. »Ich fürchte, ja.«
    »Das weiß ich«, gab er nach einer Sekunde zu. »Es ist nur schwierig, die Verantwortung zu teilen, wenn mich jeder für jede Kleinigkeit zur Rechenschaft zieht. Es tut mir leid, ich hatte nicht vor, Sie oder Ihr Team zu beleidigen.«
    »Schon gut. Um ehrlich zu sein, freue ich mich darauf, mit Ihnen zu arbeiten.«
    »Wieso das?«
    Diesmal war es ihr Gesicht, das leicht errötete. »Als wir den ersten Ersatzkern eingebaut haben und er bei der Notabschaltung durchschmorte, hat Demipräzentor Faulk mich und meine Leute hängen lassen. Er hat uns die Schuld gegeben, obwohl wir den Kern zurück nach Terra geschickt haben und sich auch da niemand erklären konnte, wo der Fehler lag. Ich will, dass dieser Einbau jetzt gelingt. Wenn wir das schaffen, zähle ich darauf, dass Sie unseren Ruf in der Zentrale reinwaschen. Wir haben nichts getan, was den letzten Kern beschädigt hat, und ich brauche jemanden mit Ihrer Glaubwürdigkeit, der das bestätigt.«
    Tucker grinste und streckte die Hand aus. »In Ordnung. Fangen wir noch mal von vorne an. Holen Sie Ihre Leute zusammen und wir verteilen die Aufgaben.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nicht meine Leute. Nicht, solange Sie hier sind. Es sind unsere Leute.«
    Fahrende Ritterin Alexi Holt starrte auf den Ausdruck des Projektplans und musterte Demipräzentor Faulk mit misstrauischem Blick. »Der neue Kern ist eingebaut, aber bevor wir ihn ausprobieren können, sind erst noch einige Wochen Tests nötig?« Sie lehnte sich etwas zur Seite, um durch das verbleite Sicherheitsglas in die Kernkammer zu blicken. In der riesigen Kammer unter ihr wuselten fünf, sechs Techs um den frisch installierten HPG-Kern.
    »So verlangen es die technischen Daten«, erwiderte Faulk steif. »Ein Senderkern ist ein empfindliches
    Gerät. Man kann ihn nicht einfach einstöpseln und anschalten.«
    »Dessen bin ich mir durchaus bewusst, Demipräzentor«, stellte sie fest und bemühte sich, die Schärfe in ihrer Stimme zu unterdrücken. »Ich habe nur eine Feststellung basierend auf diesem neuen Planungsschema geäußert.«
    »Ja, nun«, stammelte er und ruderte hektisch zurück. »Ich möchte Ihnen nur versichern, dass wir tun, was in unserer Macht steht.« Er unterbrach sich, als ein großer, schlaksiger Mann neben ihm erschien. Diesen ComStar-Tech hatte Alexi bisher noch nicht in der Anlage gesehen. Er war hager, seine Haare waren zerzaust, und er wich ihrem Blick aus. »Ich entschuldige mich, dass ich Ihnen nicht schon früher Bericht erstattet habe, Demipräzentor. Der Einbau verlief wie geplant, wir haben die erste Diagnosestufe eingeleitet.«
    Etwas

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