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Gefaehrliche Ziele

Gefaehrliche Ziele

Titel: Gefaehrliche Ziele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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Welche Alternativen bieten sich an?«
    Das Schweigen, das auf ihre Frage antwortete, machte wenig Hoffnung. Es war der ungewöhnlich geduckte Lieutenant Johannson, der schließlich das Wort ergriff. »Ich hätte eine Idee. Vermutlich eine schlechte Idee. Wahrscheinlich reine Zeitverschwendung.«
    »Raus damit«, forderte Alexi.
    »Na ja, die alte Bowie-Industries-Fabrik liegt nicht weit von hier. Im Heiligen Krieg haben die Blakisten eine Atombombe über ihr abgeworfen. Es war nur ein Nebenwerk, aber sie haben gnadenlos zugeschlagen. Deshalb ist das bis heute Sperrgebiet. Es gibt dort noch immer eine Menge Gefahrenpunkte mit harter Strahlung, aber wir wissen genau, wo sie liegen. Ich würde mal vermuten, dass wir kein besonders großes Gelände brauchen, um uns an die neue Ausrüstung zu gewöhnen, halt nur ein Stück Wildnis, in dem es keine Probleme macht, scharf zu schießen. Wir benutzen das Bowie-Industries-Gelände und stellen einfach sicher, dass hinterher alles vorschriftsmäßig dekontaminiert wird, damit wir keine Radioaktivität von dort einschleppen.«
    Captain Irwin von der Mobilen Einsatztruppe fragte: »Wir sollen in einer heißen Nuklearzone üben? Ich bezweifle, dass der Legat das genehmigt.«
    Johannson zuckte die Achseln. »Es besteht keine echte Gefahr, nicht, wenn wir uns die richtige Stelle aussuchen.«
    Der Captain wandte sich an die Fahrende Ritterin. »Sind Sie mit diesem Vorschlag einverstanden, Ritterin Holt?«
    Sie fixierte ihn auf eine Weise, wie es sich nur ein anderer Offizier erlauben konnte. »Captain. Unsere Aufgabe besteht darin, uns auf einen möglichen Angriff vorzubereiten. Dazu müssen wir trainieren. Wir scheinen hier nur begrenzte Möglichkeiten zur Auswahl zu haben, deshalb unterstütze ich die Idee des Lieutenants. Wir suchen uns die richtige Stelle, begrenzen die Übung auf das Wesentliche und sorgen für eine korrekte Dekontamination. Und ich werde dem Legaten helfen, den Vorteil darin zu sehen.«
    »Scheint mir ein verdammt riskantes Vorhaben für einen Haufen Wochenendsoldaten.« Irwin verschränkte trotzig die Arme.
    »Normalerweise würde ich zustimmen. Aber die Wyatt-Miliz gehört zu den besseren Miliz-Einheiten. Und wenn die Wahl zwischen ein wenig zusätzlicher Planung und Anstrengung oder der Rückkehr im Leichensack ist, dann halte ich dieses minimale Risiko für vertretbar. Ich bin allerdings immer noch offen für andere Vorschläge ...»Sie sah sich in der Zentrale um und erntete nur zögerndes Kopfnicken.
    »Also gut, Johannson, stellen Sie den Dienstplan auf. Captain Irwin, ich würde mich über Ihre Hilfe auf der Suche nach einer geeigneten Stelle freuen. Es wird Zeit, dass die Wyatt-Miliz Zähne zeigt.«
    ComStar-HPG-Anlage, Kinross, Wyatt Präfektur VIII, Republik der Sphäre
    30. April 3135
    Die HPG-Hauptkontrollkonsole hatte seit Monaten nicht mehr eine derartige Aktivität erlebt. Tucker saß auf dem Kontrollstuhl - oder dem »Heißen Stuhl<, wie ihn die Techniker getauft hatten - und beobachtete die Anzeigen, während der Kern hochfuhr. Er konnte das Pulsieren des Fusionsreaktors, der unter seinen Füßen die Energie der riesigen Maschine lieferte, beinahe spüren.
    Er liebte diesen Raum. Auch auf Terra war Tucker schon in HPG-Anlagen gewesen, aber die meisten davon waren neu oder simuliert gewesen. Wyatts HPG war Jahrhunderte alt. Sein Gefühl für Geschichte verlieh diesem Raum etwas Besonderes, Respekt einflößendes.
    Diese Wände hatten schon gestanden, als Kerensky noch als General in den Sternenbund-Verteidigungsstreitkräften gedient hatte. Er war begeistert, hier vor Ort sein zu können, und plötzlich erkannte er, dass er auch hierher gehörte. Nach all den Jahren im Labor ist das - das hier, endlich die Wirklichkeit.
    »Fünfundsiebzig Prozent«, meldete Adeptin Paula Kursk von der zweiten Kontrollkonsole. »Kondensatorstrom stetig. Energiewerte stetig. Wir haben Fluktuationen in der Haupthyperraumspule.«
    »Stärke?«, fragte Tucker.
    »Vier ... nein, sechs Prozent. Steigend.« Die Besorgnis war in ihrer Stimme hörbar.
    »Beta-Spule auf plus drei Megajoules justieren.« Tucker hoffte, dass eine Erhöhung der Stromleistung die Hauptspule wieder ausbalancierte.
    »Fluktuationen stabilisieren sich bei acht Prozent«, antwortete Kursk. Er hörte die Erleichterung in ihrer Stimme.
    »In Ordnung, wir sind immerhin drin.« Sein Team wusste, was er damit meinte. Der Kern war nicht perfekt justiert, aber sie lagen in der erlaubten Toleranz für

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