Gefaehrliche Ziele
Oberfläche erreichen und Truppenbewegungen aus verschiedenen in der Nähe gelegenen Stel-lungen koordinieren. Feindliche Truppen, die den Befehlsbunker belagerten, durften also mit hohen Verlusten rechnen.
Patricia, Paula Kursk und zwei weitere Techniker aus der ComStar-Anlage versuchten, eine der tieferen Kammern in ein adäquates Schlafquartier zu verwandeln. Es war eng, die Betten waren Militärpritschen, und die Wände nichts weiter als zusammengeheftete und von der Decke hängende, alte grüne Wolldecken. Der als sein Privatbereich abgetrennte Raum war winzig und kaum privat zu nennen. Er war alles andere als begeistert darüber, hier zu sein, doch selbst Patricia gab zu, dass das Miliz-HQ momentan ein sehr viel sicherer Ort war als die ComStar-Anlage. Er hatte den anderen eine Weile geholfen, aber ziemlich schnell hatte ihn eine Mischung aus Langeweile und Frust übermannt. Alexi Holt hatte sich schließlich seiner erbarmt und ihn eingeladen, sie zur Stabsbesprechung zu begleiten. Jetzt saß er in einer Ecke des Besprechungszimmers und fühlte sich wie ein kleines Kind, das zum ersten Mal bei einem Feiertagsessen dabei sein darf.
Sie war beeindruckend. Etwa die erste Stunde nach ihrer Vorstellung in der HPG-Einrichtung hatte Holt ihn angewidert. Sie hatte wohl gewusst, dass er wütend war, doch das schien sie nicht zu beeindrucken, und sie hatte ihn behandelt wie immer. Irgendwann war dann seine übliche gute Laune wieder zum Vorschein gekommen. Es fiel ihm schwer, auf sie wütend zu bleiben, erst recht, weil er die Vorstellung einer Fahrenden Ritten immer noch recht exotisch fand. Außerdem hatte es ihm in gewisser Weise gefallen, wie sie Demipräzentor Faulk angeblafft hatte. »Sehen Sie es von der positiven Seite, Adept«, hatte sie halb im Spaß festgestellt, »wenigstens werden Sie für ein paar Tage nicht mehr in den Abendnachrichten auftauchen.« Das hatte seine Laune tatsächlich gebessert.
Die Ritterin schien niemandem sonderlich viel Zeit zu geben, sich an die neue Lage zu gewöhnen. Es war deutlich, dass sie ein Gefühl der Zeitnot verspürte und entschlossen war, dies auch ihrer Umgebung zu vermitteln. Ob Holt Pläne mit ihm persönlich hatte oder ihn einfach nur im Auge behalten wollte, war nicht festzustellen. So oder so war es in ihrer Nähe unterhaltsamer als beim Aufhängen von Wolldecken. Als er sie beobachtete und zuhörte, erfuhr er immer mehr über sie. Die meisten Offiziere hörten auf sie - ein Zeichen des Respekts, den sie sich bereits verdient hatte. Nur Legat Singh, den er bei seiner Ankunft kurz kennengelernt hatte, schien nicht bereit, den Wert ihrer Erfahrung und ihres Wissens anzuerkennen.
»Wir müssen unsere Kräfte verstärken«, stellte Ritterin Holt fest und ließ den Blick langsam über den Milizstab gleiten.
Legat Singh antwortete ihr. »Vier Trupps der städtischen Polizei und eine beachtliche Anzahl Freiwillige haben sich gemeldet. Wir können sie mustern und bewaffnen.«
»Polizisten werden uns vermutlich nicht die Verstärkung liefern, auf die ich aus bin«, bemerkte sie. »Aber ich weiß es trotzdem zu schätzen.«
»Ehrlich gesagt sind die meisten davon Milizveteranen«, warf Lieutenant Johannson ein. »Sie haben vielleicht keine Kampferfahrung, aber sehr wohl eine militärische Grundausbildung. Und sie sind fest entschlossen, Wyatt zu verteidigen.«
»In Ordnung, in der Ausrüstung, die ich mitgebracht habe, befinden sich eine Menge KSR-Werfer«, erklärte Holt. »Typ Harvester Model 10k. Die kann ein Affe abfeuern und sie richten eine Menge Schaden an. Mindestens einen Trupp können wir damit ausstatten.«
Johannson grinste. »Ich kümmere mich darum, Ma'am.«
»Reden wir von reeller Ausrüstung«, fuhr Holt fort. »Wir haben einen ForstMech. Gibt es hier noch andere ArbeitsMechs, die wir requirieren können?«
Der Legat zuckte die Achseln. Das überraschte Tucker. In den Holovidnachrichten hatte der Mann einen sehr energischen Eindruck gemacht. Jetzt, abseits der Kameras, wirkte er sehr viel unsicherer und nicht allzu gut informiert. »Ich verfüge über eine Aufstellung aller Mechs auf dem Planeten. In Pa-ckardstown gibt es BauMechs, aber das liegt auf dem Südkontinent, und wir bekommen sie unmöglich rechtzeitig hierher, um sie einzusetzen. Auf diesem Kontinent sind ein paar AgroMechs im Einsatz, aber bei denen weiß ich auch nicht, ob wir sie schnell genug beschaffen können.«
Captain Irwin meldete sich. »Zu schade, dass wir keine der alten
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