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Gefaehrliche Ziele

Gefaehrliche Ziele

Titel: Gefaehrliche Ziele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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gut. Hier bist du sicher.«
    Er schüttelte den Kopf und seine Haare flogen in alle Richtungen. »Das habe ich da auch geglaubt. Aber jetzt sind meinetwegen Menschen gestorben. Andere sind verletzt, wer weiß wie schwer. Alles meinetwegen.«
    Tucker hatte sein ganzes Leben damit verbracht zu studieren, zu lernen, zu forschen. Seit seiner Geburt hatte er auf Terra gelebt, im sicheren, beschützenden Herzen der Menschheit. Jetzt, plötzlich, war alles anders. Er war nach Wyatt gekommen, um bei der praktischen Umsetzung seines Wissens zu assistieren und den Menschen hier zu helfen. Jetzt war ein Teil dieser Menschen tot. Völlig fremde Menschen waren seinetwegen gestorben. Seine Knie gaben nach. Das Einzige, was verhinderte, sich wie ein Fötus auf dem Boden einzurollen, war Patricias Arm.
    Alexi Holt zögerte, dann sagte sie: »Tucker, das ist nicht Ihretwegen geschehen. Es ist geschehen, weil die Menschen korrupt und habgierig sind. Sie allein besitzen eine besondere Gabe, eine Gabe, die Milliarden von Menschen Hoffnung und eine bessere Zukunft bringen kann. Es ist ganz normal, dass manche Leute versuchen, das zu ihrem persönlichen Vorteil auszunutzen. Sie dürfen sich jetzt keine Vorwürfe machen. Die Schuld liegt nicht bei Ihnen, sondern bei diesen Leuten.« Patricia schaute sie an, und ihre Lippen formten ein stu mm es »Danke.« Alexi Holt drehte auf dem Absatz um und verließ das Fahrzeug.
    Patricia legte Tuckers Kopf auf ihre Schulter. »Du weißt, dass sie recht hat, Tucker. Es ist nicht deine Schuld.«
    »Es ist nicht richtig, dass meinetwegen Menschen sterben.«
    »Das glaubt fast jeder«, tröstete sie ihn. »Erinnerst du dich daran, wie Großvater uns Geschichten erzählt hat, wenn wir ihn in seiner Hütte am Stuart Lake besucht haben?« Tucker nickte. Worauf sie hinauswollte - oder welche Erinnerungen sie damit wecken wollte - wusste er allerdings nicht. Momentan schien ihm, dass nichts den Schmerz lindern konnte, den er fühlte.
    »Er liebte es, uns von den alten Zeiten bei ComStar zu erzählen. Du warst von seinen Geschichten immer begeistert. Erinnerst du dich an die über Jerome Blake? Er war genau wie du, ein Techniker. Nach einem vernichtenden Krieg hat man ihm die Kontrolle über ein ganzes interstellares Kommunikationsnetz übertragen. Er wollte nie etwas anderes als den Menschen helfen. Über die Jahre erhoben sich böse Menschen gegen ihn und ComStar. Sie lösten Kriege und noch Schlimmeres aus, aber er hat nie aus dem Auge verloren, was seine Aufgabe war: Er hat Billionen Menschen geholfen, in Kontakt zu bleiben.«
    »Ich bin nicht Jerome Blake«, antwortete Tucker traurig.
    Sie lachte. »Da gebe ich dir recht, Tuck. Aber du bist trotzdem etwas Besonderes. Du hast eine Fähigkeit, die niemand sonst versteht. Bis wir begreifen, was du weißt, müssen wir dich beschützen. Dabei werden Menschen zu Schaden kommen. Ein Teil von ihnen wird möglicherweise sogar sterben.«
    »Ich will ihr Blut nicht an meinen Händen haben. Es muss eine andere Möglichkeit geben.«
    »Unglücklicherweise ist das jetzt nicht mehr deine Entscheidung. Das hier ist größer, als du es bist. Ganz egal, was wir entscheiden, wir können die Gewalt nicht verhindern.« Sie machte eine Pause. »Unsere Familie ist seit Generationen bei ComStar. Mutter, Vater, selbst Großvater würde von dir erwarten, dass du deiner Entscheidung für ComStar treu bleibst. Wir alle sind stolz auf dich. Du darfst jetzt nicht aufgeben, Tucker.«
    Sprungschiff Halsey, am Nadirsprungpunkt des Irian-Systems Präfektur VII, Republik der Sphäre
    Kapitän Ivan Casson hing über dem Deckboden der Brücke in der Luft, während der Komm-Offizier den Datenempfang überwachte. Casson hätte es vorgezo-gen, auf und ab zu gehen, doch in der Schwerelosigkeit der Raumschiffsbrücke blieb ihm keine Wahl. Schlimmer noch war das Warten. Er hasste es zu warten. Kämpfen, das verstand er. Warten war dagegen etwas, das man an niedere Offiziere delegierte.
    Die Halsey hatte sich mit gefälschten Transpondersignalen als Frachter getarnt und wartete jetzt am Sprungpunkt auf die Übertragung aktueller Informationen durch den winzigen Satelliten, den die SE-KURA, der Geheimdienst der ehemaligen Liga Freier Welten, hier abgesetzt hatte. Niemand schien sich sonderlich für die Herkunft des Sprungschiffs und seiner angedockten Landungsschiffe zu interessieren, solange es bereit war, Nachrichten aus dem Oriente-Protektorat und allen sonstigen Raumsektoren weiterzugeben, die

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