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Gefaehrliche Ziele

Gefaehrliche Ziele

Titel: Gefaehrliche Ziele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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Hölle mit Förmlichkeit und Luxussuiten. Die Unterkünfte für ledige Offiziere genügten ihr vollauf. Sorenson kannte sie gut.
    »Sehr schön«, stellte sie fest und blickte sich auf dem fast leeren Raumhafenfeld um. Ein paar Arbeiter waren damit beschäftigt, eine Kühlmittelleitung an das Landungsschiff anzuschließen. »Mein Batt-leMech ist ebenfalls an Bord. Um den kümmere ich mich persönlich. Ich benötige entweder eine Wegbeschreibung zur Kaserne oder einen Führer.« Nicht alle Straßen waren für das Gewicht eines bis zu hundert Tonnen schweren BattleMechs ausgelegt.
    »Ich zeige Ihnen den Weg«, entgegnete er begeistert. Alexi verstand seine Erregung. Vor dem Heiligen Krieg der Blakisten und Devlin Stones Reformen waren BattleMechs noch relativ verbreitet gewesen. Inzwischen aber bedeuteten sie eine Seltenheit. In Friedenszeiten genügten in den meisten Fällen eine Kompanie Fahrzeuge und eine Handvoll Mechs, um eine ganze Welt gegen Raumpiraten und sonstige Angreifer zu verteidigen. Planeten, die von der Invasion eines anderen Hauses oder Clans bedroht wurden, benötigten eine sehr viel größere Streitmacht. Die meisten Einheimischen waren schon von der Aussicht, einen einzigen Mech aus der Nähe zu sehen, begeistert.
    Wieder sah sie sich um. Allmählich tauchten weitere Arbeiter auf, alle in den auf Raumhäfen üblichen mattgrauen Overalls. Es gab keine Spur von Sicherheitsmaßnahmen. Tatsächlich fiel ihr jetzt auf, dass der Lieutenant sie nicht einmal nach einem Ausweis gefragt hatte. Der Laderaum der Cambrai enthielt genug Militärmaterial, um eine Miliz von ansehnlicher Größe auszurüsten. Und dass sie sich von der friedlichen Umgebung hatte einlullen lassen, ärgerte sie. Falls jemand skrupellos genug war, konnte er hier die gesamte Fracht mitgehen lassen.
    Besser, sie ging auf Nummer sicher. »Bevor wir weitermachen, Lieutenant, muss ich erst einmal ein paar Dinge klären.«
    »Ma'am?«
    »Angefangen mit Ihrer Person und dem Nachweis, dass Sie überhaupt berechtigt sind, hier zu sein.« Ritterin Holt grinste, als sich eine plötzliche Angst auf der Miene des jungen Offiziers niederschlug.
    Es hatte fast eine halbe Stunde gedauert, die Bestätigung zu erhalten, dass Lieutenant Johannson tatsächlich der war, als der er sich ausgegeben hatte und bei der Wyatt-Miliz Dienst tat. Als Ritterin Holt sich schließlich zufrieden erklärte, war der Offizier einer Panik nahe und forderte einen Zug Infanterie an, um das Landungsschiff zu bewachen und das Landefeld zu sichern. Dies kostete noch einmal eine halbe Stunde, aber das war es ihr wert. Die Infanterie sicherte die Cambrai, doch der Raumhafen selbst war auch nach der Ankunft der Soldaten weit offen. Kaum angekommen, hatte sie bereits Möglichkeiten gefunden, Legat Singh bei der Ausbildung seiner Soldaten zu unterstützen.
    Sie bemerkte einen Mann, der an einer auf dem Asphalt stehenden Palette mit Kisten lehnte und ihr Landungsschiff betrachtete. Er wirkte wie ein Tramp, trug eine Sonnenbrille, und die Bartstoppeln auf seinem Kinn waren mehrere Tage alt. Das schwarze Haar hatte er sich wohl ebenso lange nicht mehr gewaschen. Das linke Hosenbein war am Knie abgewetzt.
    Sie versuchte ihn zu ignorieren und sich auf das Entladen ihres Mechs zu konzentrieren, aber irgendetwas machte ihr zu schaffen. Sein Gesicht wirkte vertraut. In Gedanken suchte sie, woher sie ihn kannte. Sicher hatten sie sich nicht auf Wyatt kennengelernt, denn sie war ja zum ersten Mal hier.
    Sie drehte sich zu ihm um und starrte über die fünfzig Meter Distanz zwischen ihnen. Wer war dieser Mann, der ihr Landungsschiff beobachtete?
    Dann wusste sie es. Der Name. Die Geschichte. Was tut der hier, und gerade jetzt? Das kann kein Zufall sein.
    Reo Jones. Der Name schlug ihr wie ein eisiger Winterwind ins Gesicht.
    Seine Akte war eine von Tausenden gewesen, die sie und ihre Mitritter durchsahen, weil sie von örtlichen Agenten und Polizeibehörden eingereicht wurden. An seine Geschichte jedoch erinnerte sie sich. Nicht an die Einzelheiten, aber was aus der Erinnerung in ihr Bewusstsein stieg, war alles andere als erfreulich. Reo sollte beobachtet werden. Er hatte enge Verbindungen zu bekannten abtrünnigen Elementen. Und er galt als gefährlich, wenn auch nicht als direkte Bedrohung für die Republik.
    Dieser Tag wird immer besser...
    Er war ein Kandidat für den Status eines Fahrenden Ritters gewesen. Auf seiner Heimatwelt Mizar hatten kurz nach dem Kommunikationskollaps Söldner

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