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Gefährlicher Fremder - Rice, L: Gefährlicher Fremder

Gefährlicher Fremder - Rice, L: Gefährlicher Fremder

Titel: Gefährlicher Fremder - Rice, L: Gefährlicher Fremder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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wie er es vorgefunden hatte. Es ging ziemlich schnell, weil die Räume nahezu leer waren. Er sah keinerlei Anzeichen dafür, dass außer dieser Frau noch jemand hier wohnte, bis er in das große Schlafzimmer im ersten Stock kam.
    Dort lagen ein großer schwarzer Seesack und ein Koffer auf dem Boden, die Männerkleidung in XXL enthielten. Bingo! Also hatte es Jack geschafft, sich prompt einen Platz im Haus und im Bett seiner Schönen zu ergattern.
    Nicht übel, Junge , dachte er. Du hast mir meinen Job gerade enorm erleichtert. Er würde sich die Frau schnappen, ihr eine Waffe an den Kopf halten, und Jack würde singen. Oh ja.
    Deaver durchsuchte Jacks Tasche sehr sorgfältig. Keine Waffen und keine Diamanten. Das hieß, dass Prescott bewaffnet war und die Diamanten irgendwo versteckt hatte.
    Deaver stand mit geballten Fäusten da, und das Blut rauschte in seinen Ohren. Er stand so kurz davor, verdammt noch mal, so kurz! Er schlug mit der Faust auf die Kommode und fuhr sich mit der Hand über sein kurz geschorenes Haar.
    Er hatte noch zehntausend Dollar übrig, und wenn er seine Diamanten nicht wiederbekam, wovon zum Teufel sollte er dann leben?
    Es war natürlich möglich, dass Jack die Steinchen im Haus versteckt hatte, aber Jack war gründlich. Wenn er sie hier irgendwo versteckt hatte, müsste Deaver das ganze Haus schon komplett auseinandernehmen. Das würde dauern, und Prescott könnte zurückkommen, während er noch mit der Suche beschäftigt war. Außerdem würde Prescott auf jeden Fall merken, dass jemand hinter ihm her war.
    Deaver überdachte alles noch einmal. Würde Prescott ein verdammtes Vermögen in Diamanten einfach so im Haus dieser Frau lassen? Ja, sicher, er bumste sie, aber er hatte sie seit Jahren nicht mehr gesehen. Wie konnte er wissen, dass sie nicht einfach damit durchbrannte? Und woher sollte er das Haus so gut kennen, dass er im Nu einen guten Platz fand, um sie zu verstecken?
    Nein, es ergab keinen Sinn, die Klunker hierzubehalten. Also steckten sie irgendwo anders, an einem Ort, zu dem nur er Zugang hatte, wie ein Safe in einer Bank oder ein gemieteter Lagerraum.
    Schlaues Bürschlein , dachte Deaver. Aber nicht schlau genug.
    Er verließ das Haus in aller Ruhe und kehrte zu seinem gemieteten Tahoe zurück.
    Es war an der Zeit, sich mal ein bisschen um Caroline Lake zu kümmern.
    Das Schlechte daran, keine Kunden zu haben, war, dass es einem viel zu viel Zeit zum Nachdenken ließ. Seit Jenna weg war, lief Caroline wie benebelt durch den Laden, rückte geistesabwesend Bücher zurecht und staubte Regale ab.
    Herauszufinden, dass der Mann, mit dem man zusammen war – oder was auch immer da zwischen ihnen lief –, jede Menge Geld besaß, war ja nicht unbedingt schlecht. Vor allem, wenn er steinreich war, so wie Jack offensichtlich. Acht Millionen Dollar. Das hatte sie immer noch nicht verdaut. Es war ihr einfach unmöglich, eine solche Summe mit Jack Prescott in Verbindung zu bringen.
    Reiche Männer waren eitel, sie liebten das gute Leben und hatten das Gefühl, gesegnet und damit besser als andere zu sein. Wie zum Beispiel Sanders. Caroline versuchte sich Sanders in einer zerfetzten Jeans, alten Stiefeln und einer Jeansjacke mitten im Winter vorzustellen.
    Unmöglich.
    Reiche Männer heuerten andere Leute an, um die Drecksarbeit für sie zu erledigen. Caroline konnte sich kaum vorstellen, dass sich ein reicher Mann mit ihrem Boiler abmühen und die ganzen Reparaturen, die Jack gemacht hatte, erledigen oder den Schnee aus ihrer Einfahrt schaufeln würde. Ein reicher Mann hätte automatisch zum Telefon gegriffen und jemanden bestellt, der das an seiner Stelle machte, statt Stunden damit zu verbringen, eine dreckige, anstrengende Arbeit selbst auszuführen.
    Sie versuchte sich Sanders beim Schneeschaufeln vorzustellen und prustete los. Caroline amüsierte sich kurz mit der Vorstellung von Sanders in seinem Wintermäntelchen von Calvin Klein und mit den kaschmirgefütterten Handschuhen, wie er sich schneeschaufelnderweise die manikürten Hände ruinierte. Diese Vorstellung war so verlockend, dass sie Sanders doch tatsächlich anlächelte, als er ihren Laden betrat, da sie glaubte, er wäre nur ein Produkt ihrer Fantasie.
    Er schlug die behandschuhten Hände zusammen und strahlte, als er ihr Lächeln sah. »Caroline, meine Liebe, wie schön, dich zu sehen!« Er legte seine Hände auf ihre Schultern und beugte sich herab, um sie zu küssen. Sie wandte ihr Gesicht in letzter Sekunde ab und so

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