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Gefährlicher Fremder - Rice, L: Gefährlicher Fremder

Gefährlicher Fremder - Rice, L: Gefährlicher Fremder

Titel: Gefährlicher Fremder - Rice, L: Gefährlicher Fremder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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Gott, es war nicht zu übersehen. Als er versuchte, mich zu küssen, dachte ich zuerst, ich müsste ihn einfach nur wegschieben, und das habe ich dann auch gemacht. Oder zumindest versucht. Aber er hat mich einfach nur noch fester gehalten. Es ist ja nicht …« Wieder schüttelte sie den Kopf. »Die meisten Frauen erleben so was irgendwann. Jemand interessiert sich für sie, aber sie sich nicht für ihn. Und normalerweise gehört nicht viel dazu, den Mann dazu zu bringen, sich zurückzuhalten – man macht ihm einfach klar, dass man kein Interesse hat. Ich dachte, so würde es auch bei Sanders sein. Schieb ihn weg und er hört damit auf. Aber das hat er nicht. Und als ich anfing, mich ernsthaft zu wehren …« Sie holte tief Luft. »Er bekam eine Erektion. Es war ekelhaft .«
    Dieses Dreckschwein. Vielleicht hatte sich Jack geirrt. Vielleicht hätte er den Mistkerl doch umbringen sollen.
    McCullin hatte Carolines Selbstvertrauen erschüttert, ihr Selbstwertgefühl als Frau. Jack hätte ihr dieses Vertrauen gerne zurückgegeben, den Riss ausgebessert.
    »Ich kenne solche Typen«, sagte er, während er Carolines Hand hielt. »Man hat den Eindruck, als ob bei ihnen irgendetwas von Grund auf nicht stimmt, als ob ihnen etwas fehlt. Denn ein normaler Mann wird von der Vorstellung oder der Tatsache, dass eine Frau Angst oder Schmerzen empfindet, nicht erregt, das kannst du mir glauben, Liebes. Das Militär zieht eine ganze Menge solcher Arsch… solcher Kerle wie McCullin an. Ihnen gefällt die Vorstellung, Macht auszuüben und dazu ausgebildet zu werden, körperlich zu dominieren. Zum Glück hat das Militär so seine Methoden, solche Männer auszusieben, und das tun sie auch, weil aus ihnen niemals gute Soldaten werden. Diese Art Männer ist auch noch auf andere Art und Weise innerlich kaputt, nicht nur sexuell. Sie können nicht im Team arbeiten, was bei einer guten Armee die wichtigste Voraussetzung ist. Sie können nicht gut Befehle befolgen, und sie haben oft eine übertriebene Vorstellung von ihren eigenen Fähigkeiten, was sich im Kampf als Katastrophe erweisen kann. Darum werden viele von ihnen ausgesondert. Nicht alle, aber die meisten.« Er hielt ihr Kinn fest, beugte sich vor und küsste sie sanft – nur eine flüchtige Berührung seiner Lippen auf ihren. »Der Kerl ist einfach krank, und er ist es nicht wert, dass du dir seinetwegen auch nur einen Augenblick lang Sorgen machst.«
    Caroline lachte leise. »Eigentlich bist du derjenige, der sich Sorgen machen sollte. Er hat doch damit gedroht, dich zu verklagen. Ich warne dich … Sanders ist ein wirklich guter Anwalt. Ich hoffe, du bekommst meinetwegen jetzt keinen Ärger.«
    Sie war von jemandem misshandelt worden, den sie als Freund betrachtete, in ihr Haus war eingebrochen worden und sie machte sich um ihn Sorgen. »Lass das mal mein Problem sein.« Er streckte die Hand aus und strich über die kleine Sorgenfalte zwischen ihren Brauen. »Der macht mir keine Angst, glaub mir.«
    »Nein, das glaube ich dir gerne. Und ich habe dir auch noch gar nicht dafür gedankt, dass du gerade noch rechtzeitig gekommen bist, oder? Genau wie im Film. Jack Prescott eilt zu Hilfe. Vielen Dank.«
    »Gern geschehen.« Jacks Stimme war urplötzlich heiser, und er musste sich räuspern, um die Worte herauszubekommen.
    Sie hielt den Stiel ihres Weinglases in der Hand und drehte ihn hin und her, während sie gedankenverloren den dunkelroten Wein beobachtete.
    Die Hand, die den Stiel hielt, war zierlich, genau wie ihr Handgelenk. Er konnte die Bewegungen der Sehnen sehen, während sie das Glas herumwirbelte. Alles an ihr war zierlich, fast schon zerbrechlich. Heute Abend lag nicht wie sonst rosiger Hauch auf ihrem Elfenbeinteint, sondern sie war bleich und sah müde aus.
    Sosehr sie sich auch bemühte, sich kleine Oasen – weit weg von der Außenwelt – für sich zu bauen, in ihrem Heim und ihrem Laden, die Außenwelt kam mit lautem Gebrüll und weit aufgerissenem Maul in ihre beiden Oasen gerannt, um ein großes Stück aus ihr herauszureißen.
    Dies war keine Welt für die Gutherzigen.
    Jack blutete das Herz.
    Es war fast so, als ob er sie zum allerersten Mal sähe. Caroline beanspruchte nun schon seit Langem einen Platz in seinem Kopf. Eine geheimnisvolle, entrückte Schönheit, unerreichbar, unnahbar. Jemand, von dem man träumen konnte, wenn man sich an einem einsamen Ort einen runterholte. Ein Einhorn. Ein Mythos.
    Aber das hier – diese Frau war real . Diese Frau mit dem

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