Gefährlicher Fremder - Rice, L: Gefährlicher Fremder
Blick über dieses liebliche Gesicht wandern und legte seinen Mund noch einmal auf ihren, diesmal ein wenig fester. Sie sah ihn bekümmert an, bis zur letzten Sekunde, bis sich ihre Augen mit bebenden Lidern schlossen.
Unter ihrem hellen Lidschatten konnte er das feine Netzwerk zarter blauer Äderchen unter der blassen Haut erkennen. Er strich mit den Lippen über ihre Lider, ging dann dazu über, die zarte Haut ihrer Schläfe zu küssen, wobei ihre seidigen Haarsträhnen ihn an der Wange kitzelten.
Ihre Haut fühlte sich schon ein wenig wärmer an. Die Marmorstatue verwandelte sich langsam in ein menschliches Wesen. Noch einmal legte er seine Lippen auf ihre, diesmal etwas fester, und öffnete ihren Mund mit seinem gerade so weit, dass er mit seiner Zunge eine rasche Kostprobe von ihr erhielt, die ihm sofort zu Kopfe stieg.
Sie schmeckte himmlisch – nach Schokolade und Kaffee und dem Wein, den sie zum Abendessen getrunken hatten. Er könnte sich ohne Weiteres allein an ihrem Geschmack berauschen. Er ließ seine Zunge noch einmal rasch in ihren Mund gleiten, dann zog er sich zurück und hob den Kopf.
»Oh!«, hauchte Caroline. Sie wirkte ein wenig überrascht, als ob ein Kuss nicht das gewesen wäre, womit sie gerechnet hätte. Ihre Zungenspitze kam zum Vorschein und berührte ihre Unterlippe, als ob sie ihn schmecken wollte.
Bei diesem Anblick begann sein Schwanz zu pochen, mit jedem Mal, wenn ihre kleine Zunge über diese üppigen zartrosa Lippen fuhr, wurde er größer und länger. Doch in der engen Jeanshose war kein Platz, und es tat verdammt weh. Jack fragte sich, ob er sich damit wohl einen bleibenden Schaden zufügte. Konnte sein Penis brechen?
Jede einzelne Zelle seines Körpers trieb ihn an, sich möglichst rasch mit ihr zu vereinigen, aber das konnte er nicht. Noch nicht. Sie begehrte ihn noch nicht mit derselben Intensität wie er sie. Er war vollkommen außer sich, er war erregter, als er es je zuvor in seinem Leben gewesen war, und Caroline … Caroline war offensichtlich immer noch unsicher, auch wenn sie es war, die die Worte ausgesprochen hatte, durch die der Stein ins Rollen gekommen war.
Jack durfte nicht vergessen, dass sie schließlich nichts weiter als Ich möchte heute Nacht nicht allein sein gesagt hatte.
Sie hatte nicht gesagt: Ich möchte, dass du mir die Kleider vom Leib reißt, mich zu Boden wirfst, meine Beine auseinanderdrückst und mich halb tot vögelst.
Nein, das hatte sie ganz und gar nicht gesagt, und es war wirklich ein Jammer, denn genau danach war ihm zumute.
Er hatte einen Versuch – einen . Wenn er den heute Abend in den Sand setzte, würde er keine zweite Chance mehr bekommen. Wenn er zu wild war, wenn er ihr Angst machte, sie auf irgendeine Art und Weise verletzte, würde sie ihn auf der Stelle rausschmeißen. Wenn Caroline etwas ausstrahlte, dann war es ermüdeter, argwöhnischer Stolz. Sie hatte sich von nichts in ihrem Leben unterkriegen lassen. Da würde sie sich gewiss niemanden aufbürden, der ihr Angst einjagte oder sie unsanft behandelte, nicht einmal dann, wenn sie das Geld ihres Untermieters dringend benötigte.
Er musterte ihre Augen aufmerksam, als er erneut den Kopf senkte. Diesmal strahlte sein Kuss mehr Wärme aus, und ihr süßer Mund hatte sich für ihn bereits geöffnet. Als ihre Zunge seine berührte, zuckte er zurück, weil sich sein Schwanz aufbäumte. Gott, er wäre beinahe in seiner Hose gekommen!
Er musste sich ein wenig beruhigen, sonst würde das hier mächtig schiefgehen.
Er fuhr mit dem Rücken seines Zeigefingers über ihre Wange und staunte über deren seidige Weichheit.
Dann atmete er tief ein und sagte, was gesagt werden musste: »Caroline, ich möchte ja nicht unromantisch erscheinen, aber ich habe keinen Schutz für uns. Ich hatte seit einem halben Jahr keinen Sex und darum nichts dabei. Bitte, sag mir, dass du etwas hier hast.«
Scheiße, an so was hatte er auf seinen Flügen keinen Gedanken verschwendet. Normalerweise hatte Jack immer Gummis dabei. Sein Sexleben bestand zum Großteil aus One-Night-Stands – es mochten auch Two- oder Three-Night-Stands sein, wenn ihm die Frau gefiel –, und darum war er stets vorbereitet. Aber er war auf direktem Wege aus diesem Höllenloch Afghanistan – der vermutlich größten sexfreien Zone der ganzen Welt – nach Hause geflogen. Selbst wenn es einer dieser mit Tüchern vermummten Frauen gelungen wäre, ihn anzumachen, hätte ihn die Gewissheit, dass seine Sexpartnerin zur Strafe
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