Gefaehrlicher Liebhaber - Jagd auf Jack the Ripper
hatte.
Auch hier war Montague Herr der Lage. Er ergriff mit der Sicherheit einer Fledermaus einen Gurt und zog an diesem. St. John spürte es mehr an den Bewegungen seines Begleiters, als dass er es hätte tatsächlich sehen können. Dann öffnete sich vor ihm ein kleines Fenster. Er blickte hindurch und schreckte zurück. Sofort schloss es sich wieder.
„Was ist?“, wollte Montague wissen.
„Man kann mich doch sehen …“
„Nein“, wisperte die Stimme durch das Dunkel. „Das Fenster ist von der anderen Seite getarnt. Niemand sieht dich.“
St. John zuckte zusammen, als sich zwei Hände auf seine Schultern legten.
„Nun?“ Montagues Stimme kam noch immer von seiner rechten Seite, wenn die Hände auch zu einer Person gehören mussten, die sich hinter ihm befand.
„Wer ist das?“, fragte St. John.
„Niemand. Ein Schatten. Ein Schatten deiner Wünsche. Vertraue dich ihm an!“
St. John wusste nur eines: In diesen Räumen würde er sich unter Garantie nichts und niemandem anvertrauen. Er würde in jedem Moment seine sieben Sinne beieinanderhalten und jedes Detail so wahrnehmen, dass er es später einem Untersuchungsrichter hieb- und stichfest vortragen konnte.
Es hämmerte an den Innenwänden seiner Brust, trieb ihm Schweiß auf die Haut und erzeugte ein heftiges Rauschen in seinen Ohren, als die zwei Hände begannen, sein Jackett zu öffnen und über seine Schultern hinabgleiten zu lassen. Tastende Fingerspitzen fuhren in die Öffnungen zwischen seinen Knöpfen, bevor sie diese aus ihren Löchern schoben. Schon spürte er die sachte Berührung auf seiner Haut. Wie das Blut in seine Lenden strömte. Und als sich die großen Hände reibend und Wärme erzeugend über seine Brust schoben, wusste er, dass es keine Frau sein konnte, die ihn so anfasste. Auch die Zähne, die sich knabbernd an seinem Hals hinabarbeiteten, gehörten zu einem Mund, den ein zu herber Duft umgab, als dass dieser zu einer Frau gehört haben konnte.
Hatte Montague geahnt, welche Art von Lust ihn bewegte? Hatte er ihm angesehen, dass ihn nur der Körper eines Mannes so zu erregen vermochte? Mit aller Macht versuchte er, seine Augen geöffnet zu halten, doch alles, was die beiden Hände mit ihm anstellten, zwang ihn förmlich, sie zu schließen und seine Sinne auf das zu konzentrieren, was mit ihm geschah. Ein Prickeln, Zwischending zwischen „angenehm“ und „kitzelnd“ zuckte über sein Becken, als eine der Hände hinter seinen Hosenbund glitt und ihn dazu brachte, den Bauch einzuziehen, um ihm den Zugang zu seiner Erektion zu gestatten.
Wie ein Blitz durchzuckte es ihn, als die Finger kosend seine prall gefüllte Eichel zu umspielen begannen. Als sie sanft die kleine Kerbe öffneten und zusammendrückten, nur um sodann die Vorhaut auf und ab zu schieben.
Die freie Hand schloss sich um sein Kinn und zog es sanft zur Seite, wo St. Johns Lippen sich mit denen des Fremden zu vereinen begannen.
Die Zungenspitze des Schattens genügte, um seine Beherrschung davonzutragen. Das kitzelnde, kosende Gefühl der feuchten Zunge in seinem Mund. Das kecke Züngeln an seinen Lippen. Und so vermischte sich die fordernde Zartheit an seinem Mund mit der Entschiedenheit, in der die körperlose Faust seine Härte umschloss und immer heftiger zu reiben begann.
Es war jener Moment der Hingabe, der ihn dazu brachte, zum ersten Mal in den Armen eines anderen Liebhabers zu stöhnen. Seinen Hintern an der Erektion eines anderen zu reiben. Kieran war fern. Unendlich fern. In einem anderen Universum. Wenn sein Vater jemals erfuhr, was er hier tat, würde er ihn nach Indien schicken.
Zähne verhakten sich knabbernd in seiner entblößten Schulter. Er musste sich konzentrieren, um festzustellen, was er noch an Kleidung am Körper trug. Und durch einen Nebel der Gier bemerkte er, wie jemand seine Hose, ebenso wie seine Unterhose, hinabstreifte. Wie seine Erektion sich frei vor seinem Bauch bewegte, getrieben von den knetenden und schiebenden Bewegungen des Fremden.
Zügig wanderten die Zähne abwärts, geschützt von küssenden Lippen. Bis der fremde Schatten hinter ihm knien mochte, denn plötzlich wurden seine Hälften auseinandergezogen. In einem Impuls spannte er die Muskeln an und entzog den Hintern seinem Liebhaber. Doch der gab nicht nach, nutzte die nächste sich bietende Gelegenheit der Lockerung, um ihn nicht nur zu öffnen, sondern seine Zunge in die Falte St. Johns zu schieben.
Er verlor das Gleichgewicht, kippte nach vorne und konnte
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