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Gefaehrlicher Liebhaber - Jagd auf Jack the Ripper

Gefaehrlicher Liebhaber - Jagd auf Jack the Ripper

Titel: Gefaehrlicher Liebhaber - Jagd auf Jack the Ripper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Norton
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blätterte zurück. „Tja – es ging alles ganz schnell. Die Kehle wurde durchtrennt …“
    „Aber bei dieser Metzelei muss der Täter doch in Blut getränkt gewesen sein. Seltsam, dass es niemandem auffiel, immerhin war es keine einsame Gegend. Und er muss ja vom Tatort weggekommen sein …“ St. John sprach mehr zu sich selbst als zu den Anwesenden.
    Dr. Brown schüttelte den Kopf. „Nein. Die Kehle hat er wahrscheinlich hinter ihr stehend durchtrennt. Dann ist sie gefallen …“ Er machte eine Pause, als wolle er ihnen Zeit geben, sich die Szene vorzustellen. „Er hat sich über sie gebeugt … und hat gearbeitet.“
    Walker blinzelte und wandte sich dem verhängten Fenster zu.
    St. John spürte, wie er bleich wurde. Er mochte den Begriff „Arbeiten“ in diesem Zusammenhang nicht.
    „Kann ich die Leiche freigeben?“, wollte der Doktor wissen, als sie sich zum Gehen gewendet hatten. „Ihre Schwestern haben angefragt.“
    St. John sah zu Walker und der nickte. Schweigend verließen sie den Ort des Grauens.
    Er hatte sich leidlich an den Gestank gewöhnt, atmete aber dennoch durch den Mund, bis sie wieder auf der Straße standen. Mitten im Trubel der Passanten.
    „Also ein Arzt.“ St. Johns Blicke wanderten ruhelos die Straße auf und ab.
    Walker machte „Pfffff“ und schüttelte den Kopf wie ein altes Pferd. „Verdammte Scheiße, St. John. Wenn es ein Arzt ist … verdammt!“
    Sie bestiegen die wartende Droschke und ließen sich zur Polizeistation zurückfahren.
    „Herrgott noch mal“, knurrte Walker und strich mit kräftigen Fingern über seinen Backenbart. „Diese Brüder halten doch dicht.“
    „Nein. Brown war ganz offen in seiner Äußerung.“
    „Ja. Und das behalten Sie bitte gut in Erinnerung. Es wird nämlich das letzte Mal gewesen sein, dass ein Arzt sich uns gegenüber offen und ehrlich gezeigt hat.“
    Nachdem sie wieder in ihrem Büro saßen, brachte eine Sekretärin Tee, woraufhin Walker seinen Charme spielen ließ. „Moment mal … wer sind Sie denn?“, machte er entgeistert.
    Die Sekretärin sah ihn lächelnd an, da sie wohl ahnte, was jetzt kommen würde.
    Walker erwiderte ihr Lächeln und sagte zu St. John: „Jetzt verraten Sie mir mal, seit wann Miss Pringles Tochter bei uns arbeitet. So was muss mir doch gesagt werden …“
    Woraufhin die Sekretärin schelmisch mit dem Zeigefinger drohte und hinausging. In der Tür stieß sie beinahe mit einem jungen Polizisten zusammen.
    „Sir … wir haben einen Hinweis erhalten“, sagte der klein gewachsene Mann und sah nicht glücklich aus.
    „Ja?“, setzte Walker nach. „Und?“
    „Jemand hat gesagt, er hätte einen der Blind Dogs in der Nähe des Tatorts gesehen. Kurz vor dem Mord am Mitre Square.“
    St. John stellte die Tasse auf den Unterteller. „Und wer sagt das?“
    „Ach, kommen sie, junger Freund. Kein Mensch, der einen Blind Dog anschwärzt, würde jemals seinen wirklichen Namen nennen.“
    St. John, der bereits seinen Mantel auf den Stuhl gelegt hatte, zog ihn wieder an, und während er seinen Arm in den Ärmel schob, wollte er wissen, wie der Zeuge ausgesehen habe.
    „Was haben Sie vor?“, fragte Walker perplex.
    „Ich spreche mit diesem Blind Dog.“
    Walker ließ sich geräuschvoll in seinen Sitz fallen. „Er spricht mit dem Blind Dog … Ja. Natürlich. Seit Jahren hat kein Beamter deren Hauptquartier betreten.“ Es war eine ruhige Feststellung. Gerade, als habe er lediglich erwähnt, dass es im Herbst regnet.
    „Nicht, seit O’Malley den Verein leitet“, ergänzte der Polizist.
    St. Johns Gesicht rötete sich. „Bitte?“
    Walker rollte mit den Augen und rieb mit beiden Händen über sein Gesicht. „Vergessen Sie es und setzen sich wieder an Ihren Schreibtisch. O’Malley verfrühstückt Sie.“
    Gut. Das werden wir sehen, dachte St. John. Für mich gibt es keinen Ort, den ich nicht betreten darf.
    Walker, offenbar überzeugt, ihn dauerhaft abgeschreckt zu haben, streckte sich in seinem Stuhl und meinte lächelnd: „Ob Miss Pringle mir noch einen Tee machen wird?“
    Die Menschen standen seit den frühen Morgenstunden Schlange vor der verriegelten Tür, von der die Farbe abblätterte und hässliches, verrottetes Holz zum Vorschein brachte. Die Luft war so rußgeschwängert, dass man kaum atmen konnte. Immer neue Hustenanfälle erschütterten die Wartenden. Der eine oder andere stand, die Schulter an die Hauswand gelehnt, und schlief vor Erschöpfung. Alte, ausgemergelte Gesichter. Tiefe Furchen

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