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Gefährlicher Verführer

Gefährlicher Verführer

Titel: Gefährlicher Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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muss es in seinem ersten Lebensjahr ständig ums Überleben
kämpfen. Es ist sehr gefährlich.«
    Darius erinnerte sich daran,
wie schwer es gewesen war, die beiden zerbrechlichen kleinen Mädchen in seiner
Familie am Leben zu erhalten, obwohl es schon viele Jahrhunderte zurücklag.
    »Es ist wichtig, dass wir
versuchen, unseren Brüdern und Freunden Gefährtinnen zu schenken«, fuhr Julian
eindringlich fort. »Allerdings musst du auch bedenken, dass es schwierig sein
wird, Tempest zu deiner Gefährtin zu machen, ohne sie in eine Karpatianerin zu
verwandeln. Wie alle karpatianischen Gefährten werdet auch ihr es nicht
ertragen können, lange voneinander getrennt zu sein. Als Karpatianer musst du
dich in der Erde zur Ruhe legen, während sie weiterhin frische Luft braucht.
Wenn du im tiefen Schlaf unseres Volkes liegst, wird sie nicht in der Lage
sein, dich zu erreichen. Diese Seelenqualen kann sie nicht lange aushalten. Es
kann nicht funktionieren.«
    »Tempest und ich sind
bereits miteinander verbunden, und ich kann es nicht ertragen, von ihr getrennt
zu sein. Allerdings versteht sie es nicht, denn sie denkt noch immer in den
Dimensionen der Sterblichen«, gab Darius seufzend zu.
    »So kann es nicht
weitergehen«, erwiderte Julian. »Wir werden gejagt. Im Laufe der Jahrhunderte
ist es unseren Feinden immer wieder gelungen, uns aufzuspüren. Trotz unserer
vielen erstaunlichen Fähigkeiten, sind wir nicht unverwundbar. Wir müssen
Tempest als eine der unseren beschützen.«
    Darius schüttelte den Kopf.
»Ich habe in den letzten Tagen bereits so viel von ihr verlangt, dass ich ihr
eine Verwandlung keinesfalls zumuten werde.«
    »Denke noch einmal darüber
nach, Darius, ehe du diese Möglichkeit ablehnst. Die anderen Frauen, von denen
ich dir erzählt habe, führen ein glückliches Leben. Natürlich mussten sie sich
daran gewöhnen, und ihnen blieb es auch nicht erspart zu leiden, doch am Ende
fügten sie sich ins Unausweichliche.«
    »Weil ihnen keine andere
Wahl blieb«, erwiderte Darius leise. »Ich kann es nicht zulassen, dass Tempest
weiteres Leid zugefügt wird. Sie musste in ihrem jungen Leben schon so viel
erdulden.«
     
    Kapitel
12
    Seufzend legte Tempest den
Schraubenschlüssel aus der Hand. Sie hatte den Motor noch einmal überprüft, um
sicherzugehen, dass sie nichts übersehen hatte, bevor sie sich aufmachte, um
Ersatzteile zu kaufen. Es war ungewöhnlich heiß. Tempest wischte sich die
Schweißtropfen von der Stirn und dachte an die vergangene Nacht. Syndil war so
nett zu ihr gewesen. Sie hatte Gemüsesuppe gekocht und sich mit Tempest
unterhalten, deren Magen gegen die Suppe rebelliert hatte. Doch da sie Syndils
Gefühle nicht hatte verletzen wollen, hatte sie ihr Möglichstes getan, die
Suppe zu essen. Aber ohne Darius' Hilfe wäre es ihr vermutlich nicht möglich
gewesen, überhaupt etwas bei sich zu behalten.
    Darius war sehr still
gewesen. Er hatte sie bei ihrer Arbeit am Truck beobachtet und war nicht gerade
begeistert gewesen, als sie eine Liste mit Ersatzteilen aufgestellt hatte, die
sie besorgen musste. Es bedeutete, dass sie bei Tageslicht in die nächste Stadt
fahren musste. Darius hatte nicht protestiert, Tempest jedoch mitgeteilt, dass
er sich bei Tagesanbruch nicht in der Erde zur Ruhe legen würde, wie es die Art
der Karpatianer war, damit er ihr im Notfall zur Seite stehen konnte.
    Tempest räumte sorgfältig
ihr Werkzeug zusammen, während sie darüber nachdachte, was er wohl gemeint
hatte. Worin lag der Unterschied? Würde es ihm schaden, nicht in der Erde zu
ruhen? Die Mitglieder seiner Familie waren nicht mit seiner Entscheidung
einverstanden, das wusste sie, sie hatten ihm jedoch auch nicht widersprochen.
Dennoch hatte Tempest ihre Besorgnis gespürt. Sie wusste nicht, ob ihr die
anderen die Schuld für Darius' Entschluss gaben, doch sie hatten ganz
offensichtlich große Bedenken.
    Sie hatten Tempest geradezu
beiläufig eine große Summe Geld anvertraut. Sie faltete die Geldscheine,
steckte sie in ihre Tasche und stieg dann in den kleinen Sportwagen. Auch
Tempest machte sich Sorgen um Darius, also wollte sie keinesfalls das Risiko
eingehen, sich unterwegs zu verirren. In der vergangenen Nacht war sie die
Strecke in die Stadt zwei Mal mit Darius gefahren, um ihn davon zu überzeugen,
dass sie unterwegs nicht in Schwierigkeiten geraten würde. Dennoch fühlte sich
Tempest unwohl. Sie schien Probleme geradezu magnetisch anzuziehen.
    Immerhin genoss sie die Fahrt,
die Serpentinenstraße,

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