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Gefährlicher Verführer

Gefährlicher Verführer

Titel: Gefährlicher Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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je zuvor bei Nacht.
    Sie entdeckte den Lagerplatz
der Band unter den Bäumen. Das Wohnmobil, der Truck und der rote Sportwagen
parkten dort. Tempests Herz klopfte. Sie fand es albern, plötzlich Angst zu
verspüren, obwohl sie gerade eben auf dem Rücken einer Eule durch die Nacht
geflogen war. Nach diesem Erlebnis sollte sie wohl mit einigen Leuten fertig
werden können.
    Ganz recht, Kleines, du
solltest dir keine Sorgen machen. Ich habe dir bereits erklärt, dass du unter
meinem Schutz stehst. Verstehst du denn nicht, dass ich dich selbst mit meinem
Leben beschützen würde? Darius' Stimme klang sanft und beruhigend in ihren
Gedanken.
    Die Eule landete auf dem
Waldboden, die Flügel weit ausgebreitet, und wartete darauf, dass Tempest von
ihrem Rücken stieg. Ein letztes Mal berührte Tempest die Federn sanft mit den
Fingerspitzen und bereute es beinahe, sie verschwinden zu sehen. Gleich darauf
spürte sie die inzwischen so vertraute Wärme, als Darius den Arm um ihre
Schultern legte, sodass sein dichtes schwarzes Haar über ihre Wangen strich.
    »Diese Leute sind meine
Familie, Tempest.« Noch immer klang seine Stimme samtig und beschwörend. »Das
macht sie auch zu deiner Familie.«
    Tempest wandte sich ab und
versuchte, nicht an diese Möglichkeit zu denken. Unwillkürlich suchte sie nach
Pfaden, die in den Wald hinein führten, als plante sie ihre Flucht. Darius
festigte seinen Griff und führte sie zum Camp. Sie hörten Desaris leises
Lachen, doch auch das vermochte Tempests rasenden Herzschlag nicht zu
beruhigen.
    Als sie den Lagerplatz
betraten, lächelte Desari erfreut. Tempest bemerkte, dass sich Julian immer
beschützend in der Nähe seiner Gefährtin aufhielt. »Rusti, ich bin ja so froh,
dass du da bist! Du wirst nicht glauben, was geschehen ist. Jemand hat den
Track sabotiert, um uns aufzuhalten. Ich denke, es war einer dieser
schrecklichen Reporter, die immer um uns herumschnüffeln und sich die wildesten
Geschichten über uns ausdenken.«
    Tempest fühlte sich
unendlich erleichtert. Als »Rusti«, der Mechanikerin, fiel es ihr viel
leichter, der Gruppe entgegenzutreten, als als »Tempest«, Darius' neuer
Freundin.
    Freundin? Darius hob die Augenbrauen. So siehst du dich? Wieder erklang sein leises,
spöttisches Gelächter.
    Tempest bedachte ihn mit
einem finsteren Blick. Nein, so siehst du mich. Ich weiß es besser. Sie bemühte sich, so hochmütig
wie möglich zu klingen.
    Darius brach in schallendes
Gelächter aus. Erstaunt drehten sich die Mitglieder seiner Familie zu ihm um.
Er ignorierte die verwunderten Blicke, beugte sich zu Tempest hinunter, sodass
sein warmer Atem ihr Ohr streifte, und sprach leise zu ihr, obwohl er genau
wusste, dass die anderen in der Lage sein würden, jedes Wort zu hören. »Ich
möchte, dass du jetzt erst einmal etwas isst. Du kannst dir den Track später
ansehen.«
    Tempests Augen blitzten
zornig. »Und du kannst von mir aus deinen Eulenkopf in den nächsten Baum
stecken«, zischte sie. »Warum glaubst du eigentlich, mich ständig herumkommandieren
zu müssen?«
    Darius schenkte ihr ein
strahlendes Lächeln. »Weil ich es so gut kann.« Er warf Syndil einen flüchtigen
Blick zu. Hilf mir bitte. Sie muss etwas essen.
    Dayan schien von einem
plötzlichen Hustenanfall geschüttelt zu werden. Desari und Julian dagegen
lachten ganz offen. Syndil schob Barack zur Seite und blickte ihn dabei so
geringschätzig an, dass er laut aufstöhnte. Energisch marschierte sie auf
Tempest zu und ergriff ihre Hand. »Komm mit, Rusti. Kümmere dich nicht weiter
um die Männer. Sie glauben, uns Befehle erteilen zu können, doch in Wahrheit
ist es genau andersherum.« Syndil warf Barack einen viel sagenden Blick zu.
    »Aber... Syndil«, erwiderte
Barack, einen flehenden Unterton in der Stimme. »Du kannst mir doch diesen
einen Fehler nicht bis in alle Ewigkeit vorhalten. Zeige doch etwas Mitgefühl.«
    »Doch, das kann ich«, gab
sie mit süßer Stimme zurück und begleitete Tempest zum Bus.
    Fluchend beugte sich Barack
vor, hob einen Stein auf und schleuderte ihn frustriert von sich. Er blieb in
einem Baumstamm stecken. »Diese Frau ist das starrköpfigste Wesen auf der
Welt«, sagte er mehr zu sich selbst als zu den anderen.
    Darius trat auf Julian zu.
»Ich bitte dich um Hilfe«, erklärte er förmlich, obwohl es ihm sehr schwer
fiel. Doch Tempests Sicherheit war für ihn das Allerwichtigste.
    Julian nickte und ging mit
seinem Schwager. »Selbstverständlich, Darius«, antwortete er ebenso

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