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Gefährlicher Verführer

Gefährlicher Verführer

Titel: Gefährlicher Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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die durch die Berge führte, die engen Kurven und die
Leichtigkeit, mit der das Auto ansprach. Doch je weiter sie sich vom Lager
entfernte, desto schwerer wurde ihr ums Herz. Sie sehnte sich danach, die
Verbindung zu Darius aufzunehmen. Kummer stieg in ihr auf, und ihr kamen
plötzlich beunruhigende Gedanken. Es könnte etwas mit Darius geschehen sein.
Vielleicht war er verletzt oder in Gefahr. Der Verstand sagte ihr
selbstverständlich, dass diese Gedanken Unsinn waren, und doch fühlte sich
Tempest den Tränen nahe.
    Calistoga war eine hübsche,
kleine Stadt, berühmt für ihre Mineralquellen. Ohne Probleme fand Tempest eine
Werkstatt, die auch Ersatzteile führte, kaufte die Materialien, die sie
brauchte, und verließ das Geschäft. Noch immer abgelenkt durch ihre Gedanken an
Darius, wäre sie beinahe mit dem Mann zusammengestoßen, der an dem kleinen
roten Sportwagen lehnte. Der Fremde stützte sie, während er ihr gleichzeitig
die Einkäufe aus den Händen nahm und sie im Wagen verstaute. Tempest sah ihn
verwundert an. Er betrachtete sie, als käme sie ihm bekannt vor. Der Mann war
nicht besonders groß, sah jedoch gut aus, etwa in der Art eines blonden,
kalifornischen Surfers. »Kennen wir uns?«, fragte Tempest, die sein Gesicht
nicht einordnen konnte.
    »Mein Name ist Cullen
Tucker«, erklärte er mit einem leichten Südstaatenakzent. Erhielt Tempest ein
Foto entgegen.
    Nervös biss sie sich auf die
Unterlippe. Dies waren die Schwierigkeiten, mit denen sie gerechnet hatte! Sie
betrachtete das Foto. »Woher haben Sie das?« Es war eine sehr gute Aufnahme
von ihr inmitten einer Wolke von bunten Schmetterlingen, die auf ihrem Kopf
und ihren Schultern landeten. Sie hatte die Arme ausgestreckt und lachte,
während sie im Sonnenlicht barfuß in einem kleinen Bach stand.
    Cullen musterte sie
aufmerksam. »Kannten Sie den Mann, der dieses Foto geschossen hat?«
    »Nein. Ich kann mich nicht
daran erinnern, dafür Modell gestanden zu haben.« Vorsichtig ging Tempest um
Tucker herum, um im Notfall schnell auf den Fahrersitz springen zu können. Sie
war eine exzellente Fahrerin und hatte in ihrer Jugend schon oft Polizeiwagen
hinter sich gelassen. Außerdem vertraute sie auf den Sportwagen. Wenn sie es
schaffte, sich ans Steuer zu setzen, würde niemand sie einholen.
    »Sie brauchen keine Angst zu
haben«, versicherte er leise. »Ich versuche, Ihnen zu helfen. Können wir uns
irgendwo unterhalten?«
    »Ich habe im Augenblick sehr
viel zu tun«, antwortete Tempest ausweichend.
    »Bitte, es ist sehr wichtig.
Nur ein paar Minuten. Wir können auch in der Öffentlichkeit bleiben, damit Sie
keine Angst vor mir haben müssen. Ich möchte die Sache nicht dramatisieren,
aber es geht um Leben und Tod«, beharrte er.
    Tempest schloss kurz die
Augen und seufzte resigniert. Natürlich ging es um Leben und Tod, in weniger
schwer wiegende Dinge wurde sie anscheinend niemals verwickelt. Schließlich
reichte sie Tucker die Hand und stellte sich vor. »Mein Name ist Tempest
Trine.« Cullen Tucker hatte etwas an sich, das Tempest nicht genauer definieren
konnte, doch sie hielt ihn für aufrichtig. Gleichzeitig schüttelte sie
innerlich den Kopf über ihre Worte. Darius hatte sie tatsächlich dazu gebracht,
dass sie den Namen Rusti nicht mehr verwandte. Sollte es ihr nicht einmal einen
Augenblick lang gelingen, sich von seinem magischen Bann zu befreien?
    Cullen schüttelte ihr die
Hand. »Macht es Ihnen etwas aus, wenn wir etwas essen? Ich bin schon seit zwei
Tagen unterwegs und habe nicht viele Pausen eingelegt.«
    Tempest ging neben ihm her
und stellte erleichtert fest, dass viele Menschen auf der Straße waren. Zwar
erweckte Cullen - anders als Matt Brodrick - in ihr kein Misstrauen, doch sie
zog es trotzdem vor, nicht mit ihm allein zu sein.
    Sie fanden ein kleines Café,
und Cullen wartete, bis er seine Mahlzeit bestellt hatte, ehe er begann,
Tempest alles zu erklären. »Ich werde Ihnen jetzt einige ziemlich bizarr
klingende Dinge erzählen. Ich möchte Sie bitten, mir zuzuhören, ehe Sie
beschließen, dass ich den Verstand verloren habe.« Er klopfte mit der
Fingerspitze auf das Foto von Tempest. »Vor einiger Zeit trat ich einem
Geheimbund bei, dessen Mitglieder an die Existenz von Vampiren glauben.«
    Tempest spürte, wie die
Farbe aus ihrem Gesicht wich, und lehnte sich Halt suchend auf ihrem Stuhl
zurück. Ehe sie etwas erwidern konnte, hob Cullen abwehrend die Hand. »Hören
Sie einfach zu. Ob Sie glauben, dass die Vampire

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