Gefährlicher Verführer
als dich in eine gefährliche Situation zu
begeben.«
»Barack, hast du den
Verstand verloren?«, protestierte Syndil.
Barack stieß ein
leises, warnendes Knurren aus und ließ seine Zähne blitzen. Ich weigere mich, mit dir zu
streiten. Wenn du nicht das Gesicht verlieren willst, Syndil, wirst du mir
jetzt gehorchen. Glaubst du, ich wusste nicht, dass du dich bewusst an diesen
Mann herangemacht hast?
Syndil zog sich in den
Schatten der Bäume zurück, zum einen, weil ihr Barack keine andere Wahl ließ,
zum anderen, weil sie über alle Maßen verwundert war. Von allen Männern ihrer
Familie war Barack normalerweise derjenige, mit dem man am leichtesten auskam.
Er hatte an vielen Dingen Spaß, flirtete immer wieder mit sterblichen Frauen
und genoss sein Image, der Playboy der Band zu sein.
Du hast kein Recht, mir etwas
vorzuschreiben, Barack. Ich kann mich mit tausend Männern einlassen, wenn ich
es möchte.
Das kannst du nicht. Barack umfasste Syndils
Taille, hob sie hoch und trug sie tiefer in den Wald hinein. »Wer ist dieser
Mann, dass du plötzlich seine Gesellschaft suchst? Du hast nie zuvor Interesse
an sterblichen Männern gezeigt.«
Zornig hob Syndil den Kopf.
»Nun, vielleicht hat sich das ja geändert.«
»Was hat sich geändert? Was hat
dieser Mann getan, um dich so zu bezaubern? Ich warne dich, Syndil, ich bin im
Augenblick nicht in der Stimmung für solche Torheiten. Du hast ihn berührt. Du
hast ihm die Hand auf den Arm gelegt und mit ihm geflirtet.« Baracks Augen
blitzten gefährlich.
»Ist das etwa ein
Verbrechen? Und muss ich dich an die vielen Frauen erinnern, mit denen du
zusammen warst? Wage es ja nicht, mein Verhalten zu kritisieren. Dieser Mann
gibt mir das Gefühl, schön und begehrenswert zu sein. In seiner Gegenwart fühle
ich mich wie eine Frau, nicht wie ein unsichtbares Wesen, das man einfach
ignorieren kann. Wenn er mich ansieht, fühle ich mich wieder lebendig«,
verteidigte sich Syndil.
»Das ist also der Grund? Du
fühlst dich in seiner Gegenwart lebendig? Das kannst du von jedem Mann haben,
Syndil«, erwiderte Barack schroff.
»Vielleicht, aber dies ist
der Mann, den ich will«, beharrte Syndil trotzig.
Außer sich vor Zorn, legte
Barack ihr die Hand um den Hals. »Ich habe geduldig darauf gewartet, dass du
dich wieder erholst. Ich bin so sanft mit dir umgegangen, wie ich nur konnte.
Aber ich werde es nicht zulassen, dass du dich mit diesem Tucker einlässt.
Wenn du es wagst, dich ihm noch ein Mal zu nähern, werde ich ihn mit bloßen
Händen in Stücke reißen. Und jetzt geh ins Wohnmobil, damit ich dich in
Sicherheit weiß. Und halte dich von diesem Mann fern.«
Überrascht und mit großen
Augen blickte Syndil zu ihm auf. Baracks plötzlicher Ausbruch schockierte sie.
»Gut, ich gehe, aber nicht, weil du es mir befiehlst. Ich möchte einfach nur
eine Szene in Gegenwart eines Fremden vermeiden.«
Barack versetzte ihr einen
sanften Stoß auf den Tourbus zu. »Es ist mir gleichgültig, aus welchen
törichten Gründen du meine Befehle befolgst. Geh jetzt. Ich meine es ernst.«
»Woher nimmst du die Frechheit,
dich als mein Herr und Meister aufzuspielen?«, rief ihm Syndil empört zu,
während sie auf das Wohnmobil zuging.
»Weil ich es bin, Syndil«, erklärte Barack
fest und vergewisserte sich, dass sie das Wohnmobil tatsächlich betrat, bevor
er sich wieder zu den anderen Männern gesellte, die sich bereits mit Cullen
unterhielten.
Rusti und Desari erwarteten
Syndil an der Tür des Wohnmobils. Tröstend legte Desari den Arm um Syndils
Schultern. »War Barack sehr wütend?«
»Das weiß ich nicht«, meinte
Syndil, »aber ich bin es. Was fällt ihm ein, mich so zu behandeln? Als wäre ich
seine Tochter oder seine kleine Schwester! Weißt du überhaupt, mit wie vielen
Frauen er schon zusammen gewesen ist? Sein Verhalten ist einfach widerwärtig.
Der Gedanke an die Doppelmoral der Männer verursacht mir Übelkeit. Sie können
tun und lassen, was sie wollen, und machen uns Vorschriften. Ich habe nur auf
Barack gehört, weil es um deine Sicherheit geht, Desari. Ansonsten hätte er mir
gestohlen bleiben können. Und das kann er auch jetzt noch. Vielleicht sollte
ich nach deinem nächsten Konzert die Gruppe einfach für einige Zeit verlassen.
Ich brauche dringend Erholung von diesem Idioten.«
»Vielleicht sollte ich mit
dir gehen«, überlegte Tempest laut. »Darius ist noch schlimmer als Barack. Was
haben die Männer nur?«
Desari lachte leise. »Sie
sind
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