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Gefährlicher Verführer

Gefährlicher Verführer

Titel: Gefährlicher Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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davon, doch sie verstand noch immer
nicht, was er damit meinte.
    »Die Erde spendet unserem
Volk Heilung und Stärke«, erklärte Desari. »Wir müssen uns auf eine Weise
ausruhen, die den Sterblichen unbekannt ist. Wir müssen unsere Herzen und
Lungen anhalten, um in der Erde wieder zu Kräften zu kommen. Wenn wir es nicht
tun, verlieren wir unsere Fähigkeiten. Darius ist unser Beschützer. Er ist
derjenige, der den sterblichen Vampirjägern entgegentritt und die Untoten zur
Strecke bringt, die uns bedrohen. Wenn er nicht in der Erde ruht, wird er mit
der Zeit seine Kräfte verlieren.«
    Tempest stockte der Atem.
Der Gedanke, Darius könnte in Schwierigkeiten geraten, erschreckte sie. »Aber
warum ruht er sich dann nicht richtig aus? Er verbringt seine Zeit damit, mich
in den Wahnsinn zu treiben, ständig mit mir zu sprechen, mir Befehle zu
erteilen und mich hin und wieder zu bedrohen, einfach um etwas Abwechslung in unsere
Beziehung zu bringen.«
    »Darius würde dich niemals
schutzlos zurücklassen. Das kann er nicht. Du bist seine Gefährtin. Er kann es
nicht ertragen, von dir getrennt zu sein.«
    Tempest seufzte. Sie genoss
die Art, wie die beiden Frauen sie ins Vertrauen zogen, als gehörte sie
tatsächlich zur Familie. »Nun, dann muss er einfach lernen, damit fertig zu
werden. Ich bestehe darauf, dass er sich gründlich ausruht. Falls er sich
weigert, werde ich ihn verlassen.«
    Desari schüttelte den Kopf.
»Du verstehst es noch immer nicht. Darius kann sich nicht von dir trennen. Es
würde ihn vernichten. Du darfst nicht glauben, dass sich daran etwas ändern
würde, wenn du wegläufst. Er würde dich nur noch stärker kontrollieren, Rusti.
In all den Jahrhunderten seines Lebens hat Darius niemals etwas für sich selbst
verlangt. Doch jetzt will er dich. Er braucht dich.«
    »Aber vielleicht will ich
ihn nicht«, murmelte Tempest. »Habe ich denn gar nichts dazu zu sagen?«
    Syndil und Desari brachen in
schallendes Gelächter aus. Es klang wie die Melodie silberner Glocken, wie
Wasser, das munter über Steine plätscherte. »Darius kann nichts anderes tun,
als dich glücklich zu machen. Er liest deine Gedanken. Wenn du ihn tatsächlich
ablehntest, würde er es wissen. Verstehst du es denn nicht, Rusti?«, fragte
Desari. »Du kannst es ebenso wenig ertragen, von ihm getrennt zu sein. Spürst
du es nicht, wenn du allein bist? Wenn er bei Tagesanbruch in den Schlaf der
Sterblichen fällt?«
    Tempest zuckte zusammen, als
sie sich daran erinnerte, wie sie sich noch vor wenigen Stunden gefühlt hatte.
Einen Augenblick lang war sie den Tränen nahe. Und gleich darauf spürte sie
Darius in ihren Gedanken. Tempest? Ich hin hier. Er sandte ihr eine Welle
von Wärme und Trost.
    Es geht mir gut, ich bin nur ein wenig albern.
    Ich komme zu dir, wenn du mich brauchst.
    Nein, unsere Verbindung
ist mir genug. Und so war es auch. Die beiden Frauen hatten Recht. Sie brauchte
Darius, ob sie es nun zugeben wollte oder nicht. Sie spürte die Berührung
seiner Finger, eine zärtliche Liebkosung auf ihrer Wange, an ihren Mundwinkeln.
Sofort reagierte ihr Körper mit Wärme und Verlangen. Als der Kontakt wieder
abbrach, fühlte sie sich einsam.
    »Rusti?«, flüsterte Desari.
»Geht es dir gut?« Sie drehte Tempests Hand um und untersuchte die Kratzer auf
den Fingerknöcheln. »Wie ist das passiert? Hat Darius es sich angesehen?«
Auch Desari legte auf die gleiche Art und Weise wie zuvor Syndil ihre Hand über
die Kratzer. Gleich darauf spürte Tempest ein Gefühl von Wärme, das den Schmerz
linderte.
    »Selbstverständlich«,
gestand Tempest ein und errötete bei dem Gedanken an Darius' Lippen auf ihrer
Haut. »Ihm entgeht nichts. Was genau sind eigentlich Untote? Du sagtest,
Darius bringt sie zur Strecke. Handelt es sich um Vampire ?«
    »Falls es einem karpatianischen
Mann nicht gelingt, seine Gefährtin zu finden, verliert er irgendwann seine
Seele an die Finsternis, die sich in ihm ausbreitet. Dann wird er zum Vampir
und sucht sich seine Opfer unter den Sterblichen und Karpatianern. In diesem
Fall gibt es keine andere Möglichkeit, als ihn zu vernichten«, antwortete
Desari.
    Syndil berührte Tempests
Schulter, um ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. »Der Mann, der mich
angegriffen hat, der als mein Bruder in meiner Familie aufwuchs, hatte sich in
einen Vampir verwandelt. Beinahe wäre es ihm gelungen, Darius zu töten. Wenn er
nicht so mächtig wäre, hätte dieser Mann vielleicht Erfolg gehabt. Immerhin
verletzte er

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