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Gefährlicher Verführer

Gefährlicher Verführer

Titel: Gefährlicher Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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ins Unterholz, sodass sein geflecktes Fell ganz mit seiner Umgebung
verschmolz. Das Reh war misstrauisch geworden, hob hin und wieder den Kopf und
witterte, um mögliche Gefahren zu erkennen. Forest bewegte sich einen Schritt
vorwärts, blieb dann still stehen, ehe er den nächsten Schritt wagte.
    Darius postierte sich hinter
den beiden Rehen, um sie notfalls zurücktreiben zu können, falls sie auf Sasha
und Forest aufmerksam wurden, obwohl die beiden Leoparden viel zu erfahrene
Jäger waren, um sich zu verraten. Dann sorgte Darius dafür, dass sich der Wind
legte, bis Forest nur noch wenige Zentimeter von seiner Beute entfernt war,
während Sashas Reh sich nun direkt unter dem Ast befand, auf dem sie saß.
Gleichzeitig stürzten sich die beiden Raubkatzen auf ihre Beute und
erschreckten den Rest der Herde. Die anderen Tiere sprangen davon und
verschwanden im Wald, doch die beiden Beutetiere der Leoparden blieben zurück.
    Schnell belegte Darius die
Lichtung mit einem Bannspruch, der jedem sterblichen Wanderer oder Jäger ein
so beunruhigendes, finsteres Gefühl suggerieren würde, dass er sich um jeden
Preis von der Lichtung fern halten musste. Dann erst verließ Darius die beiden
Raubkatzen. Sascha und Forest kannten die Regeln, doch schließlich wurden sie
von
    Instinkten beherrscht, die
viel älter waren als die Freundschaft zu dem Karpatianer.
    Unbeirrt schlich sich Darius
durch den Wald auf den Zeltplatz der Sterblichen zu. In seiner
augenblicklichen Gestalt fiel es ihm nicht schwer, über umgefallene Baumstämme
oder andere Hindernisse zu springen. Er genoss das Gefühl, dem kraftvollen,
geschmeidigen Körper einer Raubkatze innezuwohnen. Als er noch Gefühle hatte
empfinden können, hatte er die Nacht geliebt, und nun war es ihm endlich wieder
vergönnt, sie wirklich zu genießen. Er brauchte nicht mehr von seinen
schwachen Erinnerungen zu zehren oder den Geist seiner Schwester zu berühren,
sondern konnte allein seine eigenen Sinne benutzen. Die feuchte Erde unter
seinen Pfoten, die Geräusche der Nachttiere, die Spannung der Jagd und der
Wind, der in den Ästen der Bäume spielte - Darius genoss sogar den
unbarmherzigen, quälenden Hunger in seinem Innern.
    Tempest. Sie hatte wieder
Farben in seine Welt gebracht. Gefühle. Sie hatte ihn ins Leben zurückgeholt.
Außerdem hatte sie es ihm ermöglicht, wieder wirkliche Liebe und Hingabe
seiner Familie gegenüber zu spüren. Er musste sich nicht länger verstellen und
von den Erinnerungen an seine Empfindungen von einst zehren. Wenn er jetzt
Desari ansah, war sein Herz von Wärme erfüllt. Und wenn er Syndil
gegenübertrat, spürte er Mitgefühl und tiefe Zuneigung.
    Doch was sollte er nur mit
Tempest tun? Sie war eine Sterbliche. Es war ihm verboten, sich mit ihr zu
vereinigen. Und doch hatte er das Ritual vollzogen, das sie mit ihm verband. Er
hatte es zu einem Blutaustausch kommen lassen und wusste schon genau, dass er
es wiederholen würde. Allein bei dem Gedanken an ihren süßen Geschmack war sein
Körper von schmerzlicher Sehnsucht erfüllt. Sie wirkte wie eine Droge, ihr Blut
stillte den schrecklichen Hunger in Darius, wie nichts anderes es je vermocht
hatte. Er wusste, dass er sich eines Tages mit ihr vereinigen und abermals ihr
Blut kosten würde. Und der Gedanke an ihre Lippen auf seiner Haut, an den Blutaustausch,
wirkte geradezu unerträglich erotisch auf ihn.
    Doch dann verdrängte er mit
aller Kraft diese lebhafte Vorstellung. Es fiel ihm schon schwer genug, sein
Verlangen unter Kontrolle zu behalten, Tempest endlich ganz zu besitzen. Doch
sie hatte es verdient, dass er ihr genügend Zeit ließ, ihn kennen zu lernen.
Dennoch war sie für ihn geschaffen - als seine zweite Hälfte. Er fühlte es in
seinem Herzen, seinem Verstand, ja selbst in seiner Seele. Wenn Tempest
irgendwann alterte, würde er sich dazu entschließen, mit ihr gemeinsam alt zu
werden, um dann eines Tages der Sonne zu begegnen. Darius wusste längst, dass
er still aus dem Leben scheiden würde, wenn Tempest starb.
    Die Entscheidung brachte ihm
inneren Frieden. Desari hatte jetzt Julian, und Barack und Dayan waren durchaus
in der Lage, sich um Syndil zu kümmern. Ihm würden viele Jahre mit' Tempest
vergönnt sein, lange, glückliche Jahre, erfüllt von Liebe und Lachen und der
Schönheit der Welt, die sie umgab. Seine Entscheidung bedeutete auch, dass er
sich nie mehr in der heilkräftigen Erde zur Ruhe betten durfte, das wusste er.
Schon jetzt konnte er es kaum ertragen,

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