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Gefährlicher Verführer

Gefährlicher Verführer

Titel: Gefährlicher Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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und zerbrechlich, so vollkommen war. Dann
stieß er abermals einen leisen Seufzer aus, ehe er Tempest wieder in den
Bademantel hüllte und sie sorgfältig zudeckte. Mit großer Konzentration
verließ Darius seinen Körper und versenkte sich in ihren, obwohl er diese
Leistung nie zuvor bei einem Menschen vollbracht hatte. Es bedurfte weit
größerer Konzentration als bei einem Angehörigen seines eigenen Volkes.
    Geduldig machte sich Darius
daran, jede innere Verletzung zu heilen, die Tempest davongetragen hatte. Er
wurde immer vertrauter mit ihrem Geist, mit ihrem Körper, als wäre er bereits
ihr Liebhaber, obwohl er sich bislang noch nicht so mit ihr vereinigt hatte,
wie er es sich wünschte.
    Darius. Der telepathische Ruf
seiner Schwester brachte Darius in seinen eigenen Körper zurück.
    Was ist denn ?, antwortete er.
    Ich spüre deinen Hunger. Geh
auf die Jagd, wir werden uns um Rusti kümmern. Mach dir keine Sorgen, mein
Bruder. Sie ist bei uns in Sicherheit.
    Nur du. Darius sandte seiner
Schwester den Befehl, ehe er sich zurückhalten konnte. Es geschah eher aus
Eifersucht denn aus der Furcht heraus, dass ein Mitglied seiner Familie
    Tempest etwas antun könnte.
Als das leise Lachen seiner Schwester seinen Geist erfüllte, verfluchte sich
Darius innerlich, weil er ihr seinen Mangel an Selbstbeherrschung verraten
hatte.
    Schweig, Desari, forderte er, empfand jedoch
keinen Ärger. Seine Stimme war eine Mischung aus Magie und Zuneigung-
    Wie tief doch die Mächtigen fallen.
    Nun, ich habe festgestellt,
dass dieser Mann, den du dir ausgesucht hast, dich auch recht kurz hält, gab Darius zurück.
    Du brauchst Nahrung, Darius.
Selbst die Katzen spüren deinen Hunger. Ich werde ganz allein über Tempest
wachen.
    Darius seufzte leise. Desari
hatte Recht. Er konnte es nicht riskieren, die Leoparden aufzuregen, denn dann
würden sie so viel Lärm machen, dass es selbst Tote aufweckte. Zögernd erhob er
sich. Es fiel ihm schwer, Tempest zu verlassen, denn in dieser Nacht standen
ihr schlimme Albträume bevor, das spürte er. Doch schließlich ging er leise zur
Tür des Wohnmobils, an der Desari auf ihn wartete.
    Darius trat ins Freie und
atmete die Nachtluft ein, die ihm verriet, wo sich die Tiere des Waldes in ihre
Verstecke zurückgezogen hatten und wo sich Sterbliche in der Nähe aufhielten.
Sasha und Forest drängten sich an ihn und rieben zärtlich die Köpfe an seinem
Bein. Er spürte, dass sie sich um ihn sorgten. Unwillkürlich sandte Darius
ihnen die beruhigende Nachricht, dass er sich jetzt auf die Jagd begeben und
Nahrung zu sich nehmen würde. Dann streckte er sich, lockerte die Muskeln und
lief los, während er gleichzeitig seine Gestalt wandelte. Die beiden Katzen
begleiteten ihn, ebenfalls begierig darauf zu jagen. Die Gruppe würde bald
weiterziehen, um zum Ort ihres nächsten Konzerts zu gelangen, und während sie
sich in der Stadt aufhielten, mussten sich die Leoparden mit dem Futter
begnügen, dass die Karpatianer für sie besorgten. Obwohl es überall Beute im Überfluss
gab, war es den Leoparden nicht gestattet, auf die Jagd zu gehen, wenn sie sich
nicht in der Wildnis befanden. Deshalb versuchte die Gruppe, so oft wie möglich
in abgelegenen Wäldern, Parks oder Naturschutzgebieten zu übernachten, damit
die Leoparden ihre natürlichen Instinkte ausleben konnten.
    Darius' Körper bog und
streckte sich und nahm schließlich die Gestalt eines schwarzen Panters an. Die
sanften Pfoten würden es ihm gestatten, sich lautlos durch den Wald zu bewegen.
    Leoparden waren schnell,
geschickt, schlau und sehr gefährlich. Oft kam es vor, dass der Jäger in ihrer
Gegenwart zum Gejagten wurde. Sie waren die intelligentesten von allen Wildkatzen.
Darius wusste, dass Forscher ihr Gehirn mit dem von Delfinen verglichen, und im
Laufe der Jahrhunderte hatte er oft genug erlebt, dass Leoparden tatsächlich in
der Lage waren, logisch zu denken. Doch wie immer, wenn sie sich gemeinsam auf
die Jagd begaben, übernahm Darius die Führung.
    Sasha und Forest zogen es
vor, in einem Baum zu lauern und sich von oben auf ihre nichts ahnende Beute zu
stürzen. Schon als kleiner Junge hatte Darius von den Leoparden gelernt, sich
in Geduld zu üben. Nun war auch er in der Lage, völlig regungslos zu warten und
seine Umgebung zu beobachten, um dann schließlich unbemerkt durch den Wald oder
Dschungel zu schleichen, den Körper dicht am Boden. Wenn er sich auf seine
Beute stürzte, geschah es mit der unglaublichen Geschwindigkeit der

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