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Gefährlicher Verführer

Gefährlicher Verführer

Titel: Gefährlicher Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Da er seinen Geist mit Tempests verbunden hatte, spürte er zum ersten
Mal eine Furcht, die so allumfassend und unendlich war wie die Zeit selbst.
    Mit Mühe brachte sich Darius
in die Wirklichkeit zurück, verdrängte die Sehnsucht, die in ihm tobte, und
versuchte, wieder einen klaren Gedanken zu fassen.
    Auch Tempest stand in
Flammen. Sie war nicht länger sie selbst, sondern ein Teil von Darius. Sie
gehörten zusammen. Verzweifelt klammerte sie sich an ihn, denn er war ihr
einziger Halt in diesem wilden Sturm der Magie. Darius hob den Kopf, sodass
seine Lippen nur wenige Zentimeter von ihren entfernt waren. Sie blickten
einander an, verwundert darüber, dass sie mit nur einem Kuss eine solch
glühende Leidenschaft hervorrufen konnten.
    Kaum merklich zog sich
Tempest vor ihm zurück. Sie bemühte sich, das Verlangen und die Sehnsucht
zurückzudrängen. Staunend berührte sie ihre Lippen mit den Fingerspitzen, als
könnte sie nicht glauben, so etwas Überwältigendes erlebt zu haben.
    »Psst, Kleines. Ich weiß
genau, was du jetzt sagen willst.« In Darius' rauer Stimme klang wieder diese
aufreizende männliche Belustigung an.
    Tempest schüttelte den Kopf.
»Ich glaube nicht, dass ich überhaupt etwas sagen kann. Wirklich, Darius, du
bist lebensgefährlich. Wir müssen unbedingt damit aufhören. Es ist zu
gefährlich. Ich habe nur darauf gewartet, dass zwischen uns Blitze durch die
Luft zucken.«
    Darius strich sich durch das
lange dunkle Haar. »Ich könnte schwören, dass mich auf jeden Fall ein solcher
Blitz getroffen hat.«
    Ein schüchternes Lächeln
umspielte Tempests Lippen. »Also sind wir uns einig. Das muss aufhören.«
    Darius legte ihr den Arm um
die Schultern und spürte, wie sie zitterte. »Ich denke, wir sollten es viel
öfter tun, Tempest. Schließlich müssen wir lernen, die Angelegenheit unter
Kontrolle zu halten. Je mehr wir üben, desto besser werden wir.«
    »Besser?« Tempest presste
sich die Hand auf den Mund, die Augen weit aufgerissen. »Das sollten wir lieber
nicht versuchen, Darius, sonst stecken wir womöglich noch die Welt in Brand.
Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich fühle mich im Augenblick nicht so
gut.« Ihr Körper fühlte sich schwer an und sehnte sich nach Erlösung. Tempests
Haut reagierte selbst auf die leiseste Berührung viel intensiver als sonst.
Jedes Mal, wenn Darius sie streifte, loderte wieder Verlangen in ihr auf. Sie
brauchte ihn, brauchte seinen Körper. »Wenn wir vernünftig wären, würden wir
auf verschiedenen Kontinenten leben.«
    Darius hob ihre Hand an
seine Lippen und entdeckte zwei kleine Narben auf ihren Fingerknöcheln. Mit der
Zungenspitze fuhr er über die zarten, weißen Linien. Tempest schloss die
Augen, um nicht mehr seinem leidenschaftlichen, sinnlichen Blick begegnen zu
müssen. Diesmal wusste sie, dass nicht sie allein die Feuersbrunst ausgelöst
hatte. Es war nicht ihre Art, einem Mann so schnell so nahe zu kommen. Niemals.
Wer hätte gedacht, dass eine kleine Berührung, ein einziger Blick sie schier
zum Schmelzen bringen und eine so tiefe Sehnsucht in ihr hervorrufen würden?
    »Darius, du musst damit
aufhören.« Sie lachte, war jedoch gleichzeitig den Tränen nahe. »Ich weiß
nicht, was ich tun soll. Schließlich bist du ein Vampir.«
    Er schüttelte den Kopf.
»Kein Vampir, Kleines. Und das ist auch besser so. Ich habe dir ja bereits
erklärt, dass ein Vampirjäger sich der Finsternis ergeben und seine Seele
verloren hat. Aber du bist meine Seele, meine Stärke, das Licht in meiner
Finsternis. Ich bin ein Karpatianer, obwohl ich nicht von unserem Volk
aufgezogen wurde und daher meinen eigenen Weg gehen musste. Ich kenne zum
Beispiel unseren Prinzen nicht, den Mann, der es auf sich genommen hat, unser
Volk vor dem Aussterben zu retten. Ich wusste nicht einmal, dass er überhaupt
existiert und dass mein älterer Bruder noch am Leben ist. All diese Dinge habe
ich erst vor wenigen Wochen erfahren.«
    Tempest musste lachen.
»Können wir nicht über ein ganz normales Thema reden? Über das Wetter
vielleicht? Ungewöhnliches Wetter heute.« Wenn er weiterhin mit ihr über Dinge
sprach, die ihr Verstand einfach nicht zu erfassen vermochte, würde sie
wirklich noch überschnappen. Es geschah alles viel zu schnell.
    Darius schenkte ihr ein
neckendes Lächeln. »Möchtest du, dass ich einen Sturm heraufbeschwöre? Wir
könnten uns im Regen lieben.«
    »Oder wir könnten wieder zu
den anderen zurückgehen, damit wir wenigstens nicht mehr

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