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Gefährliches Begehren

Gefährliches Begehren

Titel: Gefährliches Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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sein eigenes Herz blieb sicher draußen vor dem Käfig.
    »Ich werde mein Bestes für Eure Sicherheit tun, aber ich muss diesen Mann festsetzen. Ihr seid das Einzige, womit ich ihn aus seinem Versteck locken kann.«
    Wieder wurde sie verkauft. Sie spürte, wie ihre Lippen sich zu einem zerbrechlichen Lächeln verzogen. »Wenigstens einer will mich.«
    Er versteifte sich noch mehr, wenn Eisen steifer werden kann. »Ich bedaure, dass ich keine andere Möglichkeit sehe. Wenn Ihr öffentlich erzählt, was Ihr gehört habt – abzüglich gewisser Details -, dann wird er davon erfahren und Euch aufsuchen. Er wird wissen wollen, ob Ihr über mehr Informationen
verfügt und wem Ihr diese Informationen gegeben habt.«
    Sie starrte ihn an, starrte den Mann an, den sie liebte und der gerade vorgeschlagen hatte, dass sie mit einem Mörder spielte. »Und was werdet Ihr tun, während ich mich vor den rasenden Grubenkarren werfe?«
    »Ich werde in Eurer Nähe bleiben und nach ihm Ausschau halten. Wenn er sich Euch nähert und Ihr ihn zweifelsfrei identifiziert, gebt Ihr mir ein Zeichen, und ich werde dazwischengehen.« Er seufzte. »Ich bedaure zutiefst, dass ich Euch darum bitten muss.«
    »Und doch habt Ihr es so gut gemacht«, sagte sie sanft. Sie erwiderte seinen Blick mit einem zerbrechlichen Lächeln. »Ach, lasst Euch deswegen keine grauen Haare wachsen. Es ist ja nicht so, dass ich einen Helden brauche.« Sie wandte sich ab, nahm ihren Hut und setzte sich ihn ein wenig verwegen auf den Kopf. »Was meint Ihr? Sehe ich zum Anbeißen aus?«
    Stanton konnte die Sache jedoch nicht auf sich beruhen lassen. »Ich muss Euch um Verzeihung bitten, Alicia. Bitte, vergebt mir.«
    Sie schüttelte seine Hand ab. »Hört auf zu betteln. Ihr müsst mich nur fragen. Entweder verzeihe ich Euch oder nicht. Euer Betteln macht keinen Unterschied, außer dass mir davon schlecht wird.«
    Sein Stolz gewann die Oberhand, genau wie sie gehofft hatte. Er verneigte sich knapp. »Dann will ich Euch danken, Mylady. Ihr verrichtet damit einen größeren Dienst, als Euch bewusst ist.« Damit drehte er sich um und stolzierte aufrecht und mit zusammengezogenen Augenbrauen aus dem Zimmer.

    »Oh, ich weiß genau, was ich tue«, sagte sie leise in den leeren Raum. »Ich will genauso sehr, dass dieser Mann gefasst wird, denn ich habe die Nase voll von dieser vorgetäuschten Affäre.« Sie klingelte nach Garrett und machte sich bereit, sich wieder in den gesellschaftlichen Trubel der Party zu stürzen. Dieses Mal wäre sie mit unterhaltsamem Gesprächsstoff ersten Grades versehen.
    »Hier, Miez, Miez, Miez«, flüsterte sie ihrem Spiegelbild zu. Sie öffnete die winzigen Knöpfe ihres Reitkostüms. »Komm und hol dir das Vögelchen.«
    Im letzten Augenblick, bevor Garrett das Zimmer betrat, stopfte sie den Brieföffner mit dem Perlmuttgriff in ihren Retikül. Er war zu lang, also nahm sie ihn wieder heraus und steckte ihn zwischen ihren Brüsten in ihr Mieder. »Ich muss daran denken, mich aufrechtzuhalten«, sagte sie verschmitzt zu der jungen Frau im Spiegel. »Alles andere schickt sich nicht und würde höllisch wehtun.«
    Sie würde den Bastard finden, der die ganze Geschichte in Gang gesetzt hatte. Sie würde ihn finden und an Stanton übergeben. Danach würde sie aus seinem Umfeld verschwinden.
     
     
    Nachdem er ihr Zimmer verlassen hatte, ging Stanton langsam den Flur hinunter. Er konnte, wollte nicht bedauern, worum er Alicia gerade gebeten hatte. Sie war seine einzige Verbindung zu dieser verrückten Verkettung scheinbar zusammenhangloser Ereignisse und Zufälle. Falls – oh, Gott, immer dieses »falls«! Wann würde es endlich Gewissheit geben? – Falls es ihm gelänge, die Wahrheit in ihren Augen zu erkennen, dann könnte er von derart gefährlichen Plänen ablassen.

    Bis dahin durfte er jedoch nicht zulassen, dass seine merkwürdige und wachsende Zuneigung zu ihr ihn davon abhielt, seine Pflicht zu erfüllen. Es beruhigte ihn, dass er dazu fähig gewesen war, sie um so etwas zu bitten. Wenn sie log, dann war ohnehin alles eine Farce und nichts war verloren. Wenn sie jedoch die Wahrheit sagte, dann wären sie vielleicht endlich in der Lage, die Schimäre in die Hände zu bekommen – und er fände eine Möglichkeit, Alicia sein Handeln begreiflich zu machen.
    Dessen war er sich sicher.

26. Kapitel
    A licia machte sich sofort mit entschlossener Fröhlichkeit daran, ihren Auftrag zu erledigen. Sie stürzte sich in die nachmittäglichen

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