Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefährliches Begehren

Gefährliches Begehren

Titel: Gefährliches Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
Vom Netzwerk:
Vergnügungen, beteiligte sich am Pistolenschießen der Damen auf dem südlichen Rasen, bei dem sie sorglos verlor und darüber lachte, drang in die von Männern dominierten Karten-, Billard- und Rauchzimmer ein und brachte sie dazu, ihre Einmischung zu genießen. Sie unterhielt sich mit Männern, Frauen und Dienern, bis ihre Kehle ganz trocken war – und jeder bekam die Geschichte über die Verschwörung hinter der Taverne zu hören.
    Natürlich schmückte sie das Ganze ein wenig aus, nannte die dreckige Spelunke eine Postkutschenstation und gab an, sie sei nur ein wenig durch den Hof geschlendert. Keine Latrinen, keine Details über die Malaise mit der Erdbeermarmelade.
    Sie war fröhlich, sie war bezaubernd, sie war überall – denn sie hatte nichts mehr zu verlieren. Wyndham hielt sie für eine Lügnerin. Ja, mehr noch: Wyndham glaubte, sie hätte ihn belogen.
    Sie würde es niemals loswerden, würde niemals jemanden finden, der ihr vertraute, der ihre Worte für bare Münze nahm. Sie würde immer Lady Alle-in-cia sein, bis zu ihrem Tode und konnte nur noch darauf hoffen, dass sie ihre Schwestern davor bewahren konnte, mit ihr unterzugehen.

    Zu müde zum Lächeln und nicht mehr in der Lage, auch nur ein Wort zu sagen, machte sie sich schließlich auf den Weg zurück zu ihrem Schlafzimmer, um sich fürs Abendessen umzuziehen, bei dem sie wahrscheinlich nicht einmal um die Butter würde bitten können.
    Als sie die Tür öffnete, lag das Zimmer im Dunkeln und das Feuer war heruntergebrannt. Wo steckte Garrett? Etwas, das sich anhörte wie Papier, knisterte unter ihrem Fuß, als sie zum Kerzenleuchter auf dem Kaminsims ging. Ohne darüber nachzudenken, bückte sie sich und hob es auf und steckte es in ihre Tasche, während sie in den Flur zurückging und die Kerzen an der Wandleuchte entzündete, die einige Meter den Flur hinunter brannte.
    Die Kühle des Zimmers verstärkte ihre Erschöpfung, sodass sie nach jemandem klingelte, um das Feuer zu schüren und Garrett aufzutreiben. Während sie zitternd wartete, erinnerte sie sich an den Papierfetzen auf dem Boden.
    Sie zog ihn aus ihrer Tasche und faltete ihn im Schein der Kerzen auseinander. Kleine, perfekt gerundete Buchstaben bedeckten in wackeligen Zeilen das Papier, als hätte ihr Verfasser vor Wut oder Wahnsinn gezittert.
     
     
    Du allein kennst die Wahrheit. Du bist den Atem nicht wert, den du verschwendest. Ich muss dich töten. Du wirst sterben, und mein Plan wird aufgehen. Ich werde ihn mitnehmen, England ist verloren. Ich werde dich langsam töten, und du wirst in dem Wissen sterben, dass ich gewonnen habe. Du wirst weinen und betteln, und ich werde dir zuhören und lachen. Du wirst sterben wie eine winselnde Hündin, wirst im Dreck verbluten. Ich werde zusehen und mich daran laben.

    Die grässliche Genugtuung, die in diesen furchtbaren Worten mitschwang, war beängstigender als die Wörter selbst. Er würde es genießen, dieser Bastard!
    Aber es würde nicht so weit kommen. Sie hielt den Beweis in ihrer Hand. Jetzt musste Wyndham erkennen, dass die Bedrohung des Prinzregenten real war – und sie die Wahrheit sagte.
    Sie stopfte den Brief in ihre Tasche zurück und rannte zur Tür. Als sie den nur schwach erleuchteten Flur hinuntereilte, streifte sie einen uniformierten Diener, der ihr mit einem Kohleneimer entgegenkam. »Ich bin gleich zurück«, rief sie ihm über die Schulter zu. »Bitte schafft meine Zofe herbei.«
    Der Mann nickte, und Alicia wurde schneller, rannte die Haupttreppe mit wehenden Röcken hinunter. Sie fand Wyndham fast sofort. Er war mit den anderen Reitern in einem der Spielzimmer. Außer Atem kam sie vor dem mit grünem Tuch ausgeschlagenen Tisch zum Stehen.
    »Wyndham, ich hab’s. Ich habe Euren Beweis! Er ist hier im Haus!«
    Die Karten fielen auf die Tischplatte, als die Herren aufsprangen. »Wo?«
    »Das hier habe ich in unserem Zimmer gefunden«, sagte sie und steckte die Hand in ihre Rocktasche. »Jemand hat es unter der Tür durchgeschoben.«
    Ihre Tasche war leer. Sie suchte am Saum der anderen Seite, aber sie wusste, dass es dort keine Tasche gab. Sie schaute zu Wyndham auf. Furcht überkam sie.
    Er sah sie an, und in seinen Augen wuchs diese verhasste Härte. »Ich bin den ganzen Weg gerannt«, erklärte sie eilig. »Es muss herausgefallen sein.«
    Sie wandte sich um und ging genau die Strecke zurück,
die sie gerannt war, suchte rechts und links ihres Weges, bückte sich im Laufen, um unter die Tischchen an der Wand

Weitere Kostenlose Bücher