Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefährliches Begehren

Gefährliches Begehren

Titel: Gefährliches Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
Vom Netzwerk:
dadurch ermutigt und verneigte sich schneidig. Gütiger Himmel, das war der schrecklichste Buckel, den sie je gesehen hatte. Es sah aus, als verbrachte der Mann jede Minute seines Lebens damit, sich über irgendetwas zu beugen, das ihn so sehr interessierte, dass ihm seine Haltung egal war. Sie konnte ihn regelrecht vor sich sehen, wie er sich über uralte Manuskripte oder vielleicht das moderne Wunder eines Uhrwerks beugte.
    »Ich bin Forsythe, irrer Erfinder und Feueranzünder.« Er nickte wieder. »Deshalb mag ich Euch auch, glaube ich. Ihr seht selbst aus wie eine Kerze im Dunkeln.«
    Sie lächelte. »Das ist eine ziemlich elegante Art zu sagen, dass ich rote Haare habe.«
    Er blinzelte heftig und musterte sie genauer. »Ach wirklich? Ich sehe kein bisschen davon, dank der schrecklichen Haube, die ihr Frauen immerzu tragt.« Er drehte sich um und fing an, die vielen Seile zu entknoten, mit denen seine Fracht am Karren festgemacht war. »Ihr habt nicht zufällig ein paar kräftige Kerle, die um Euch herumscharwenzeln? Sind nicht alle hübschen Damen von kräftigen Kerlen umgeben?«
    Alicia zog eine Grimasse. »Diese hier nicht, leider.«
    Er schaute sich nach ihr um, musste dabei jedoch unter seinem Arm hindurchsehen statt über die Schulter. »Ah! Dann gibt es also nur einen kräftigen Kerl, und der macht Euch gerade Ärger.«
    Alicia stützte sich mit einem Arm auf den Widerrist des Pferdes. »Einen Haufen Ärger«, bestätigte sie müde.
»Ich glaube, inzwischen habe ich genug von ihm. Vielen Dank!«
    »Ha!« Er wandte sich wieder seinen Knoten zu, die kompliziert und zahlreich genug aussahen, dass sie zu lösen den Großteil des Tages in Anspruch nehmen würden. »Ihr seid auch noch verrückt nach dem Blender. Ich wette, er ist ein großer Kerl – groß, dunkel und irgendwie geheimnisvoll. Er wird so reich sein wie Midas und natürlich mit einem schönen Adelstitel versehen, denn nur so ein Mann kann arrogant genug sein, einer Feuergöttin einen Haufen Ärger zu machen, wenn er eigentlich auf den Knien vor ihr liegen und sie anbeten sollte.«
    Alicia blinzelte bei dem Kompliment. »Nicht dass ich mit Eurer Analyse der Situation nicht einverstanden wäre, gewiss nicht, aber woher wisst Ihr das alles? Kennt Ihr Lord Wyndham?«
    Der Mann streckte wieder den Kopf unter der Achsel durch und blinzelte sie an. »Wyndham? Er ist Euer kräftiger Kerl?« Er zog fest an einem einzelnen Seilende, die ganze Verschnürung löste sich und rutschte zu seinen Füßen hinab. »So, das wäre geschafft. Jetzt brauche ich die starken Rücken, über die wir sprachen.« Er machte sich in einem merkwürdig hüpfenden Gang auf den Weg zu den Stallungen, wobei er aussah wie ein Storch, der es eilig hat.
    Alicia blieb, wo sie war, denn jetzt wagte sie nicht, das Pferd auch nur einen einzigen Schritt machen zu lassen, aus Sorge, dass die hoch aufgetürmte Ladung des Karrens dann umfallen könnte. Es dauerte nicht lange, bis Mr Forsythe mit einigen bereitwilligen »kräftigen Kerlen« unter den Stallburschen zurückkehrte.
    Einer nahm Alicia das Pferd ab. Sie machte ein paar
Schritte zurück und betrachtete neugierig, wie die Männer nach Anweisung des hüpfenden und herumwirbelnden Forsythe die Truhen und Kisten abluden.
    »Nein, nicht! Du darfst den Inhalt nicht schütteln. Willst du vielleicht, dass die Chinaböller explodieren, bevor sie auch nur den Himmel erreicht haben?«
    Die Stallburschen behandelten daraufhin ihre Lasten mit größerem Respekt, und Mr Forsythe trat neben Alicia, um das Spektakel zu beobachten. »Dann seid Ihr also Lady Alicia Lawrence.«
    Alicia drehte den Kopf und schaute den Mann überrascht an. Da war es schon wieder, diese merkwürdige Aufmerksamkeit, die die Leute Wyndham und seinem Umfeld widmeten. Der Prinzregent hatte es gewusst, die Sirenen hatten es gewusst, und jetzt dieser Mann. Noch mehr zählte jedoch die Tatsache, dass sie Wyndham selbst besser zu kennen schienen, als gemeinhin angenommen wurde.
    Die vier Reiter – oder wie auch immer sie selbst sich nannten – wurden von Minute zu Minute rätselhafter. Prinz George hatte sich persönlich an Stanton gerächt, indem er ihn zum Herrscher der Unordnung ernannt hatte. Die Sirenen und ihre Männer bewegten sich ständig am Rande von Stantons Umfeld, beobachteten ihn und warteten – worauf, das konnte Alicia beim besten Willen nicht sagen.
    Und jetzt wusste dieser Mann, der eben erst angekommen war, genug über sie und Stanton, um sich mit den

Weitere Kostenlose Bücher