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Gefährliches Begehren

Gefährliches Begehren

Titel: Gefährliches Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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lilafarbenen Vorhängen, und zusehen, wie diese Frau diesen Mann befriedigte.
    Ich könnte das tun. Ich könnte ihn so zittern und stöhnen lassen …
    Dann schob der Mann seine Geliebte von sich und nahm sie atemlos auf den Arm, legte sie auf die Chaiselonge, kniete sich vor sie und … äh, revanchierte sich für den Gefallen.
    Oje.
    Daran erinnerte sich Alicia gut. Das hier hatte ihr die ganzen Scherereien eingebracht, das hatte sie alle Vernunft fahren lassen, daran dachte sie, wenn ihr Blick länger als gewöhnlich auf Wyndhams ausdrucksstarkem Mund verweilte.

    Das hatte es die ganze Sache fast wert sein lassen.
    Sie stand da, starr vor Erinnerung und quälender Erregung, als der Mann seine Zunge durch das dunkle Schamhaar seiner Geliebten kreisen ließ. Diese beiden attraktiven Körper zu beobachten, Unbekannte, Fremde, die nichts als Leidenschaft und verwegene Ausgelassenheit verkörperten, gab ihr das Gefühl, als bestehle sie sie. Oh, sie war wirklich verdorben!
    Dann rollte die Frau den Kopf in Alicias Richtung und öffnete die Augen. Alicia erstarrte. Einen kurzen Moment lang registrierte der von Leidenschaft verschleierte Blick der Dame nichts. Doch dann fokussierte sie ihn mit einem leicht überraschten Weiten der Pupillen auf Alicia.
    Alicia war entsetzt. Sie hatte sich nicht aufdrängen wollen, hatte nicht vorgehabt, zu stehlen.
    »Es … es tut mir leid, ich …«
    Die Frau lächelte langsam, ihre Augen funkelten verwegen. Sie streckte eine Hand nach Alicia aus. »Wollt Ihr nicht mitmachen, Hübsche?«
    Ogottogottogott! Alicia wich rasch der Hand aus. »Äh … danke … wirklich, aber …«
    Sie floh und riss dabei den Vorhang so vehement zur Seite, dass sie hören konnte, wie die Fäden rissen. Draußen wogte die Party weiter, und der Gestank von Parfums und überhitzten Körpern schlug ihr ins Gesicht. Sie errötete heftig, obschon niemand von ihr Notiz nahm, und drängte sich durch die Menge zum Ausgang des Ballsaals.
    Sie war nicht nur schockiert und entsetzt. Sie war verdorben – schlecht und verdorben und völlig außer Kontrolle. Ein glühender Gedanke jagte durch ihren Kopf, als sie sich so weit wie möglich von der Menge entfernte.

    Wenn dieser Mann Wyndham gewesen wäre, wie hätte deine Antwort dann gelautet?
    Auf der anderen Seite des Ballsaals öffnete Stanton die Augen und erblickte Lady Alicia, wie sie gerade den Saal in großer Hast verließ.
    Lady Alicia, allein im Haus unterwegs, wo jedes Zimmer von halbnackten Paaren und nicht wenigen Trios besetzt war?
    Gott stehe ihnen allen bei!

13. Kapitel
    S tanton holte Lady Alicia ein, als sie gerade mit wehenden Röcken durch die große Doppeltür des Ballsaals in den Flur stürmte.
    »Flieht Ihr vielleicht den Tatort eines Verbrechens?«, fragte er trocken.
    Sie griff nach seiner Hand. »Gewiss. Kommt schnell.«
    Er ging bereitwillig mit, denn jetzt war er neugierig geworden. »Und gegen wen haben wir uns dieses Mal versündigt? Unseren Gastgeber? Die Gastgeberin? Den Prinzregenten?«
    »Ich kenne sie nicht.« Sie warf ihm einen raschen Blick zu. »Sie werden darüber hinwegkommen.«
    Das klang für sie, wer auch immer betroffen war, nicht gut. Leider konnte Stanton sich nicht dazu bringen, dass es ihm etwas ausmachte. »Sie werden also wirklich darüber hinwegkommen? Das wundert mich. Wir anderen sind immer noch ein wenig von Euch verwirrt.«
    Alicia verschränkte ihre Finger mit seinen, während sie ihn den Flur hinunterzog. Bemerkte sie überhaupt, wie perfekt ihre behandschuhten Hände zueinanderpassten? Sie ließ es sich jedenfalls nicht anmerken.
    »Ihr anderen seid meinetwegen immer noch völlig aus der Fassung, wolltet Ihr wohl sagen.« Sie seufzte, ohne dass es ihr wirklich leidtat. »So ist es immer.«
    »Flieht Ihr immer vor sicherer Strafe oder fühlt Ihr Euch immer missverstanden?«

    Sie schaute ihn warnend an. »Ist jetzt wirklich der richtige Moment, um herauszufinden, wie ich ticke?«
    »Das kommt darauf an, wovor wir fliehen. Droht uns, gelyncht zu werden, oder werden wir gegebenenfalls nur festgenommen und vor Gericht gestellt?«
    Sie hielt an, warf einen besorgten Blick zurück zur glücklicherweise immer noch geschlossenen Tür zum Ballsaal; dann verschränkte sie die Arme und starrte ihn an.
    »Ich habe nichts Ungesetzliches getan. Das mache ich nie!«
    Er dachte einen Moment darüber nach. »Das stimmt. Na schön. Vor welchem Verhängnis fliehen wir dann wie ein Paar von Taschendieben auf der Flucht?«
    Sie

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