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Gefährliches Begehren

Gefährliches Begehren

Titel: Gefährliches Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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wandte den Blick ab. »Ihr habt Euch über die Leute hier nicht gänzlich getäuscht.«
    Stanton verschränkte ebenfalls die Arme und äffte ihre Haltung nach. »Dann habt Ihr also den Löwen geärgert, und der Löwe mochte es nicht?«
    Ein winziges Zucken umspielte ihre Mundwinkel. »Oh, nein, sie mochten es schon.«
    Stanton widerstand der Versuchung, die Fäuste zu ballen. »Ihr flieht vor einem amourösen Paar?«
    Sie ließ hilflos die Hände sinken.
    »Sie … ich wollte nicht …« Sie machte eine frustrierte Handbewegung. »Sie … sie haben mir einen Antrag gemacht.«
    Ein rostig klingendes, bellendes Lachen entrang sich Stantons Kehle. Erstaunlicherweise wurde es von einem weiteren gefolgt, und dann von noch einem. Letztendlich sah er sich gezwungen, sich an die Wand zu lehnen, weil er sich nicht mehr allein aufrechthalten konnte.

    Endlich hörte es auf. Es war aber auch Zeit. Immer noch glucksend, wischte er sich die Augen. Dann hob er den Blick und sah Lady Alicia mit weit aufgerissenen Augen vor sich stehen.
    »Fühlt Ihr Euch nicht gut?«
    Er seufzte aus tiefstem Herzen. Aus irgendeinem Grund fühlte er sich leichter, als wäre er von einer großen Last befreit. »Es geht mir gut, vielen Dank!«
    Sie starrte ihn immer noch argwöhnisch an. »Ich habe nur gefragt, weil ich nicht geglaubt hatte, dass Ihr über die Fähigkeit zu Freude und Ausgelassenheit verfügt. Seid Ihr Euch wirklich sicher, dass Ihr nicht vielleicht an einem Fieber leidet?«
    Er nahm ihre Hand und zog ihr in derselben Handbewegung den Handschuh aus. Dann legte er ihre Hand auf seiner Stirn. »Ich habe kein Fieber, wie Ihr selbst fühlen könnt.«
    Sein Grinsen gefror, als er sah, wie sie sich einer Wandlung unterzog. Ihre Pupillen weiteten sich. Zwei pinkfarbene Flecken erschienen auf ihren Wangen. Ihre Finger an seiner Stirn fingen zu zittern an, und ihre Zungenspitze fuhr über ihre Unterlippe.
    Stanton wollte es gerade ansprechen, als er sich von dem hungrigen goldenen Leuchten ihrer grünen Augen gefangen sah. Er wurde unter ihrer Berührung sehr still. War sie je zuvor so reizend gewesen?
    Ihre Hand rutschte ein wenig nach unten, als ihre Fingerspitzen anfingen, den Schwung seiner Augenbraue nachzuzeichnen und am Puls seiner Schläfe innehielten. Dann krümmte sie die Finger und fuhr ihm mit der Rückseite ihrer Fingerknöchel über die Wange.
    Sie imitierte die Art, wie er sie früher am Abend berührt
hatte. Ein merkwürdiges Gefühl breitete sich in Stanton aus. Der Gedanke, dass sie sich so präzise an eine einfache Berührung erinnerte, ließ ihm etwas Unbekanntes in die Glieder fahren.
    Sie ließ ihre Finger nach unten und über seine Kieferknochen nach vorn an sein Kinn wandern. Dann streckte sie ihren Zeigefinger aus und fuhr mit der Fingerspitze ganz leicht über seinen Mundwinkel und schließlich über die Innenseite seiner Unterlippe nach vorn.
    Stanton konnte nicht glauben, welche Gefühle eine einzelne Fingerspitze in einem Mann zu wecken vermochte. Von diesem einen Hitzepunkt, wo ihre Haut aufeinandertraf, schien flüssige Lava durch seinen ganzen Körper zu fließen. Sein Herz schlug schneller, während ihm zugleich der Atem stockte.
    Ihr Blick lag auf seinem Mund, und so konnte er sie ungehindert beobachten, konnte den hungrigen Schimmer in ihren Augen sehen, konnte die Schönheit ihrer opulenten Brüste trinken, die die Sicherheit ihres Dekolletes zu sprengen drohten, konnte sehen, wie ihre Zungenspitze den Weg ihres Fingers auf ihrer eigenen Unterlippe nachfuhr.
    Sie war wie heißes, verrucht schimmerndes Feuer und kühlende, sanfte Sahne – alles in einem.
    Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen – und für Stanton tat es das, denn er war fast sein ganzes Leben enthaltsam gewesen -, roch sie nach Vanille und Rose und warmer, erregter Frau.
    Er fühlte, wie er ins Taumeln geriet, wie er frei und unabänderlich, ja sogar sehnsüchtig aus seinem einsamen Horst stürzte. Diese Frau war mehr als faszinierend, mehr als begehrenswert, mehr als eine pure sexuelle Zerstreuung. Nein, er
wurde sich mehr und mehr bewusst, dass Alicia die Antwort war. Sie war die feurige, köstliche, lindernde Medizin gegen das Frösteln der Einsamkeit, das sich in ihm ausgebreitet hatte.
    Und als solche war sie ganz und gar gefährlich.
    Er räusperte sich, versuchte, den Zauber zu brechen, bevor er daran zerbrach. »Alicia, was tut Ihr da?«
    Zu seiner Verzweiflung rissen sie seine Worte nicht aus ihrer faszinierten Erkundung. »Was?«,

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