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Gefährliches Begehren

Gefährliches Begehren

Titel: Gefährliches Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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sich mit einem neuen Liebhaber treffen wollte. Und sein dritter, der weit schlimmer war, bewahrheitete sich schließlich: Sie war auf dem Weg nach Hause.
    Verdammt! Als er diesen Teufelspakt mit Alicia geschlossen hatte, hatte er sich geschworen, sie nicht mit der guten Gesellschaft in Kontakt kommen zu lassen. Und was passierte? Sie rannte selbst in den Hof der Aufrechten.
    Um ehrlich zu sein, wusste er nicht genau, um wen er sich mehr Sorgen machte – um Sutherland oder um Alicia.
    Es war nicht schwierig, jemanden zu verfolgen, der keinen Wert darauf gelegt hatte, seine Spur zu verwischen, sodass er ihrem sich windendem Weg mit Leichtigkeit folgen konnte. Es sollte ihm möglich sein, sie einzuholen, bevor sie …

    Als er auf der Kuppe des letzten Hügels ankam und auf ein Herrenhaus hinabschaute, das wohl Sutherland sein musste, fluchte Stanton. Er hatte in seinem Leben bisher nicht viel geflucht, aber inzwischen hatte er reichlich Übung darin. Wer würde nicht fluchen, wenn er die eigensinnige und unverschämte Lady Alicia am Hals hatte? Stanton erlaubte sich einen Moment des Mitleids mit ihren Eltern, denn sie musste bereits ein recht anstrengendes Kind gewesen sein.
    Er konnte sie nirgends ausmachen, aber es gab auch keinerlei Anzeichen für einen Aufruhr. Ihre Spur führte in die hinter dem Haus liegenden Gärten. Vielleicht hatte noch niemand ihre Anwesenheit bemerkt.
    Stanton saß ab und folgte ihrer Spur zu Fuß. Er führte sein Pferd am Zügel durch die vernachlässigte Gartenanlage, bis er die Rückseite eines heruntergekommenen Gartenpavillons erreichte. Ein hitziges Wortgefecht drang zu ihm heraus.
    Stanton rieb sich verdutzt die Augen. Es hörte sich an, als führte Alicia ein erregtes Streitgespräch mit zwei weiteren Ausgaben ihrer selbst.
    Als Stanton um die Ecke bog, erblickte er ein Trio von tizianschen Schönheiten mit einem Temperament mindestens so feurig wie ihre Haare. Zwei standen sich auf Zehenspitzen gegenüber, und ihre Stimmen wurden von Augenblick zu Augenblick schriller. Alicia schien die Stimme der Vernunft zu sein, und ihr Tonfall war beschwichtigend. Gütiger Gott, war so etwas möglich? Stanton fühlte, wie bei dem Gedanken an eine Welt, in der Alicia die Vernünftige war, ein irres Lachen in seiner Brust aufstieg.
    Alicias Schwestern – wer sonst konnten die beiden wohl sein? – waren annähernd so hübsch wie Alicia selbst. Eine von ihnen war eher kurvenreich und vollbusig, die andere
elegant und schlank. Drei leidenschaftliche, stürmische, flammenhaarige junge Frauen an einem Ort? Er war überwältigt.
    »Alicia hat nur getan, was sie tun musste, um aus diesem schrecklichen Tal hier herauszukommen!«, sagte die Kurvenreiche. »Du hasst es genauso, hier zu leben, wie sie, Tonia, gib das endlich zu! Wenigstens lebt sie jetzt in London, sucht sich ihre Liebhaber selbst aus und geht in schönen Kleidern in die Oper …«
    Er sah, wie Alicia eine Hand auf den Arm ihrer Schwester legte. »Bertie, du darfst nicht einmal daran denken. Mein Leben ist wirklich nichts, worauf du neidisch sein solltest.«
    Die Schlanke, die wohl Antonia hieß, schüttelte Alicia ab, als sei sie ein lästiges Insekt, und fuhr sie an: »Nach all den Jahren kommst du einfach her und setzt ihr diese Flausen in den Kopf. Wenn sie deinem Beispiel folgt, bin ich verloren!« Antonia fuchtelte wild mit den Händen durch die Luft. »Kapierst du eigentlich, dass wir allein dadurch, dass wir uns heute hier mit dir unterhalten, unseren fragilen guten Ruf in große Gefahr bringen? Wenn uns nun jemand gesehen hat? Wenn …« Antonia erstarrte, als sie Stanton an der Ecke des Pavillons gewahr wurde. »Oh, nein!«
    Alicia drehte sich um und sah ihn dort stehen. Verschiedene Emotionen jagten über ihr lebhaftes Gesicht, aber die eine, die sich ihm einprägte, war Stolz. Besitzerstolz, dasselbe Gefühl, das man für einen schönen Familienstammsitz oder ein edles Reitpferd empfinden würde.
    Die Tatsache, dass sie so in Bezug auf ihn fühlte, war ein wenig irritierend, aber darum würde er sich später kümmern. Im Augenblick sah es nämlich so aus, als würde Antonia jeden Moment in Ohnmacht fallen.

    Alicia fing ihre Schwester auf. »Antonia, mach dir keine Sorgen«, bat sie drängend. »Das ist Lord Wyndham, mein …« Ihr Blick huschte wieder mit dieser merkwürdigen Art von Stolz über ihn. »Mein sehr guter Freund. Er wird niemandem erzählen, dass ihr mit mir gesprochen habt.«
    Trotz Antonias Ohnmachtsanfall

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