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Gefährliches Doppel - Duisburg-Krimi

Gefährliches Doppel - Duisburg-Krimi

Titel: Gefährliches Doppel - Duisburg-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prolibris Verlag Rolf Wagner
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tablettenabhängig.«
    »Ein Webster Blond, ein Webster Braun für die Herren«, unterbrach ihn die Bedienung.
    »Wünscht sie denn überhaupt eine Therapie?«
    »Zumindest laut Auskunft ihrer ehemaligen Haushälterin.«
    »Hui, also Leute mit Geld«, erwiderte Milton, nachdem er den Bierkrug abgesetzt hatte. »Wieso sind Sie da auf mich gekommen?«
    »Nun ja, ich kenne sonst keinen Psychologen. Zudem sind Sie der geeignete Mann. Da brauch ich doch nur an unseren gemeinsamen Fall zu denken. Haben Sie nicht dafür gesorgt, dass sich die Opfer von ihren Ehemännern emanzipierten? Genau das ist hier auch vonnöten, meint zumindest die Haushälterin.«
    »Leider sind einige dieser Patientinnen dafür jetzt tot.«
    Vielleicht war der Vergleich wirklich etwas makaber, dachte Pielkötter. Jetzt war es ihm peinlich. Er wollte gerade zu einer Entschuldigung ansetzen, aber Milton winkte ab.
    »Ist schon gut. Sie sind mir sympathisch genug, dass ich es Ihnen verzeihen kann. Was ist denn nun mit Ihrer Bekannten?«
    »Haben Sie denn noch freie Kapazitäten?«
    »Wenn Sie mir erklären, dass es sich um einen Notfall handelt.«
    »Möchte der Frau schon gerne helfen, sie heißt übrigens Vanes sa Martini«, erklärte Pielkötter. »Ich bin sicher, alleine findet die aus der Nummer nicht mehr raus.« Er trank einen kräftigen Schluck und wischte sich anschließend den Schaum vom Mund. »Ihr Mann sollte von einer Therapie besser erst einmal nichts wissen«, fuhr Pielkötter fort. »Deshalb müssen Sie den Kontakt über die Haushälterin herstellen.«
    »Gut, ich werde ihr ein Beratungsgespräch anbieten.«
    »Darauf noch ein Webster«, erwiderte Pielkötter erleichtert.

24
    »Kriminalkommissariat 11, Bernhard Barnowski«, vernahm Pielkötter die Stimme seines Untergebenen.
    »Pielkötter hier«, brummte er nicht gerade freundlich in den Hörer. »Wollten Sie mich im Fall Heitkämper nicht auf dem Laufenden halten?«
    Dabei wusste er selbstverständlich, dass von wollen keine Rede sein konnte. Ebenso war er sicher, dass Barnowski jetzt die Augen verdrehte.
    »Viel Neues hat sich eben noch nicht ergeben«, antwortete der in flapsigem Ton.
    »Dann geben Sie gefälligst etwas Gas. Stillstand bei den Ermittlungen können wir uns kaum leisten.«
    »Ich kann mich schließlich nicht überschlagen.«
    Pielkötter fühlte, wie sein Puls sich beschleunigte.
    »In einer Sache gebe ich Ihnen allerdings Recht«, erklärte Bar nowski, ehe sich Pielkötter in einen kleinen Wutanfall hineinstei gern konnte. »Der Fall Heitkämper gibt mehr Rätsel auf als er wartet.«
    »Könnten Sie sich vielleicht etwas deutlicher ausdrücken?«, fragte Pielkötter ärgerlich.
    »Kurz vor seinem Tod muss sich der Heitkämper wohl tierisch über etwas aufgeregt haben. Jedenfalls hat er sich laut Aussage seines Bruders zum ersten Mal in seinem Leben besoffen. Im Suff hat er dann mehrmals gestammelt: Ich muss es ihr sagen. Sein Bruder hat aber nicht herausbekommen, was er damit gemeint hat.«
    »Ich hoffe, Sie haben etwas daraus gelernt.«
    »Keine voreiligen Schlüsse, das wollen Sie doch jetzt hören«, erwiderte Barnowski ironisch, »aber was ich jetzt auch gelernt hab, dass ein Krankenschein für Sie auch nicht gerade das Wahre ist.«
    Dieser Schnösel, dachte Pielkötter. Leider musste er zugeben, dass sein Untergebener damit genau richtig lag. Eigentlich hatte er Barnowski auch bitten wollen, Recherchen zu dem Unfalltod der alten Martinis aufzunehmen, aber dann würde er sich noch weiter darüber mokieren, dass sein Chef das Ermitteln nicht las sen könne. Die Sache hatte noch einige Tage Zeit, dann würde er si cher wieder auf seinem Platz im Präsidium sein und konnte sich per sönlich darum kümmern. Wichtig war, dass er Milton ins Boot ge holt hatte. Katharina Gerhardt würde ihm sehr dankbar sein.
    »Da Sie ja nun wissen, dass ein Krankenschein mich nicht voll ständig aus dem Verkehr zieht, können Sie mir demnächst ja et was eher Bescheid geben«, verabschiedete sich Pielkötter.
    In Gedanken bei Katharina Gerhardt hatte seine Stimme deutlich an Schärfe verloren.

25
    Verloren stand Mark Milton auf dem Parkplatz des Eurohofs am Üttelsheimer See. Seit seiner Scheidung von Susanne hatte er einige Kilos abgenommen, wodurch sein schmales Gesicht noch mar kanter wirkte. In seinem dunklen Haar zeigte sich an den Schläfen das erste Grau. Wiederholt blickte er auf seine Uhr. Vanessa Martini war seit fünfzehn Minuten überfällig. Ärgerlich kickte er einen

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