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Gefährliches Doppel - Duisburg-Krimi

Gefährliches Doppel - Duisburg-Krimi

Titel: Gefährliches Doppel - Duisburg-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prolibris Verlag Rolf Wagner
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überzeugt zu haben.
    Nachdenklich versuchte Pielkötter die Krümel seines zweiten Kuchenstücks mit der Gabel aufzunehmen.
    »Möchten Sie noch eins?«
    Pielkötter lehnte ab, obwohl er liebend gerne noch eins gegessen hätte. Der Kuchen war wirklich zu köstlich, aber bei seinem Bauchumfang wollte er lieber verzichten. Überhaupt wollte er in Zukunft mehr auf sein Gewicht achten. Dann würden sicher auch diese Symptome verschwinden, die ihm ab und an zu schaffen machten, wenn auch nicht so heftig wie am Lohheider See. Immerhin hätte er Katharina Gerhardt sonst nicht kennengelernt. Pielkötter wischte mehrmals mit seiner Serviette über den Mund, als könnte er diesen beunruhigenden Gedanken dadurch verscheuchen.
    »Haben Sie Vanessa Martini eigentlich von Ihrem Verdacht er zählt, ihr Mann könne eine Geliebte haben?«
    »Wo denken Sie hin?«, entgegnete Katharina Gerhardt. »Die Ärmste hatte schon genug Probleme. Zudem kennt sie so etwas nicht. Ihre Eltern waren sehr glücklich. Zumindest bis auf den un erfüllten Kinderwunsch.«
    »Wieso unerfüllt?«, fragte Pielkötter erstaunt. »Ich denke, Vanessa ist ihre leibliche Tochter?«
    »Selbstverständlich, aber was haben die nicht alles angestellt, um ein Kind zu bekommen? Und das zu der damaligen Zeit. Je denfalls haben sich die Martinis ihren Kinderwunsch einiges kosten lassen.«
    »Wenigstens mit Erfolg.«
    »Jetzt verrate ich Ihnen was«, flüsterte Katharina Gerhardt geheimnisvoll.
    Allerdings rührte sie erst einmal nur schweigend in ihrer Kaffeetasse herum. Offensichtlich schwankte sie noch, ob sie intime Details aus dem Leben ihrer ehemaligen Arbeitgeber wirklich preisgeben dürfe.
    »Vanessa Martini wurde nicht natürlich gezeugt«, gestand sie ihm endlich, als er schon nicht mehr damit rechnete. »Sie war eines der ersten sogenannten Retortenbabys, zumindest eines der ersten in Deutschland. Heute ist das ja schon fast normal.«
    Pielkötter wusste nicht recht, ob er diese Information als belanglos einstufen sollte oder ob ihr eine ganz besondere Bedeutung zukam. Jedenfalls konnte es nicht schaden, sie im Hinterkopf zu behalten.
    »Frau Martini hat es mir selbst erzählt, in einer stillen Stunde«, fuhr Frau Gerhardt fort. Sie war so glücklich, dass ihr die Medizin zu dem Kind verholfen hat. Immerhin war das damals fast einmalig.«
    »Weiß die Tochter eigentlich davon?«
    »Ich glaube nicht. Warum fragen Sie danach? Halten Sie das für bedeutsam?«
    »Schwer zu sagen. Das kann Ihnen ein Psychologe wohl besser beantworten. Ach übrigens, ich werde mein Möglichstes tun, da mit Milton sich um Frau Martini kümmert«, erwiderte er mit gemischten Gefühlen. »Leider muss ich jetzt gehen.« Es drängte ihn plötzlich zum Aufbruch.
    »Ja, leider. Aber ich danke Ihnen, dass Sie gekommen sind und dass Sie sich um Vanessa kümmern.« Katharina Gerhardt bedachte ihn mit einem Blick, den ihm schon lange keine Frau mehr zugeworfen hatte.
    In der Diele roch es immer noch nach der seltsamen Duftmi schung. Aber jetzt nahm er den Geruch kaum noch wahr, nur Ka tharinas Nähe.
    Mit einem Ruck riss er die Haustür auf. Es wurde Zeit, an der frischen Luft auf andere Gedanken zu kommen.
    Als er wieder hinter dem Steuer seines Wagens saß, seufzte er mehrmals laut auf. Unzählige Fragen geisterten in seinem Kopf herum. Auf was ließ er sich hier ein? Und was sollte er von diesem Einbruch oder Katharinas Ängsten halten? Unwillkürlich musste er jetzt an Barnowski denken. Wie kam der wohl voran? Gleich morgen würde er sich telefonisch noch einmal über den Stand der Ermittlungen informieren, ob es seinem Untergebenen nun passte oder nicht.

20
    »Wo willst du denn noch hin?«, fragte Vanessa, während sie auf Alexanders neuen teuren Anzug schielte. Ihre Stimme klang enttäuscht.
    »Ich fahre noch einmal in die Firma«, antwortete er. Ob sie ihm glaubte?
    »Bitte bleib. Ich habe Angst, dass wieder jemand einbricht.«
    Für einen kurzen Moment verspürte er Mitleid mit ihr. Er zöger te. Sollte er ihr zuliebe hierbleiben? Sein Blick fiel auf die Siegerurkunden an der gegenüberliegenden Wand. Er hatte nur die auf gehängt, die ihm am meisten bedeuteten, einige davon hatte er so gar schon während seiner Ausbildung zum Industriekaufmann errungen. Auf die war er besonders stolz. Aus ihm hätte wirklich ein Star werden können, leider war dieser Traum nun ausge träumt. Und das war allein ihre Schuld. Eine große Tenniskarrie re hatte vor ihm gelegen. Und nun? Statt im

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