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Gefährliches Doppel - Duisburg-Krimi

Gefährliches Doppel - Duisburg-Krimi

Titel: Gefährliches Doppel - Duisburg-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prolibris Verlag Rolf Wagner
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Wand gesetzt.«
    »Einfach so? Voll draufgehalten und vor die Wand gefahren. Und das soll ich jetzt glauben? Sie besitzen diesen Wagen und genau diese Garage doch wohl schon länger.«
    Hegemann atmete hörbar die Luft aus, die er unwillkürlich eingehalten hatte. »Ich hatte an dem Abend zu viel getrunken.«
    »Da kommen wir der Sache doch schon ein gutes Stück näher«, erwiderte Barnowski mit einer gewissen Genugtuung. »Haben Sie nicht gerade erklärt, Sie hätten noch nie etwas mit der Polizei zu tun gehabt. Dass Trunkenheit am Steuer strafbar ist, das wissen Sie aber? Sogar ohne Unfall.«
    »Schon, allerdings bin ich ja nicht auf der Straße gefahren. Der Wagen stand vor der Garage. Das ist ein Privatgrundstück.«
    »Und warum haben Sie den Wagen überhaupt die paar Meter bewegt, wenn Sie fahruntüchtig waren?«
    »Im Wetterbericht haben sie Sturm angesagt«, antwortete Hege mann zerknirscht. »Und ich wollte nicht, dass herabfallende Äste den Wagen beschädigen.«
    »Wieso war denn der Kotflügel beschädigt, wenn Sie nur vorne gegen die Wand gefahren sind?«
    »Da stand noch sonne alte Geschirrspülmaschine.«
    »Aber natürlich steht die jetzt nicht mehr da«, entgegnete Barnowski ironisch.
    »Nee, der Sperrmüll hat die inzwischen abgeholt.«
    »Okay, wo waren Sie am vierten Juli? Genauer gesagt am besagten Sonntagmorgen zwischen sieben und acht Uhr.«
    »Ich war hier. Wahrscheinlich habe ich gefrühstückt.«
    »Kann das jemand bezeugen?«
    »Ich lebe allein«, antwortete Hegemann mit einer Miene, als hätte er endlich begriffen, wie tief er in der Tinte saß. »War auch noch nie verheiratet.«
    Besser für die Frauen, dachte Barnowski und hoffte, dass er selbst niemals so ein einsames Leben führen müsste.
    »An dem fraglichen Morgen sind Sie also nicht mit Ihrem Wagen auf der Alsumer Straße gefahren?«
    »Alsumer Straße?«, fragte Hegemann erstaunt. »Ist das nicht die Ecke Beeckerwerth bei den Hochöfen von ThyssenKrupp?«
    »Die Gegend kennen Sie also?«
    »Klar, aber warum hätte ich da sonntags entlangfahren sollen?«
    »Beispielsweise um in den Rheinauen spazieren zu gehen.«
    »Junger Mann, hier in der Nähe liegt ein riesiges Waldgebiet«, erwiderte Hegemann unerwartet selbstsicher. »Hinter dem Unigelände zieht sich der Grüngürtel bis auf Düsseldorfer Stadtgebiet. Können Sie mir einen Grund nennen, warum ich für einen Spaziergang extra nach Walsum fahren sollte?«
    »Vielleicht wollten Sie ja gar nicht spazieren gehen«, legte Bar nowski nach. Insgeheim jedoch fühlte er sich verunsichert. Warum wirkte Hegemann plötzlich nicht mehr so eingeschüchtert?
    »Im Übrigen habe ich ein Alibi«, erklärte dieser plötzlich mit einem gewissen Triumph in der Stimme. »Mir ist eingefallen, dass ich mich am ersten Sonntag im Juli mit zwei ehemaligen Schulkameraden getroffen habe. Bei Karl in Aachen. Samstag haben wir ganz schön gebechert, so dass ich am Sonntag erst gegen Mittag zurückfahren konnte.«
    So siegessicher, wie sich Hegemann jetzt gab, blieb Barnowski wenig Hoffnung auf ein brüchiges Alibi.
    Plötzlich stand Hegemann auf und eilte zum Telefon.
    »Das können Sie sich sofort von Karl bestätigen lassen«, erklärte er und reichte Barnowski wenig später den Hörer.
    Nachdem Barnowski aufgelegt hatte, verabschiedete er sich sehr schnell.
    Wenn diese Strähne von Misserfolgen weiter anhielt, würde er Pielkötter tatsächlich mit leeren Händen entgegentreten müssen.

33
    »Hallo, Alexander«, begrüßte Kurt Libarski den Gast, der an ei nem der hinteren Tische saß.
    Das Spezialitätenrestaurant »La Cuisine«, das Libarski ausgesucht hatte, war nicht gerade gut besucht. Wahrscheinlich lag das an der Uhrzeit. Die Gäste, die ihre Mittagspause für ein ausgedehntes Mahl in exklusiver Umgebung zu nutzen pflegten, saßen längst wieder an ihren Arbeitsplätzen. Alexander störte das fast leere Lokal jedoch nicht. Nur ungern zeigte er sich mit Kurt Libarski in der Öffentlichkeit, erst recht nicht in diesem noblen Restaurant, in dem sich Libarskis Wohlergehen voraussichtlich in einer horrenden Rechnung niederschlagen würde.
    »Wie laufen die Geschäfte?«, fragte Libarski und grinste spöttisch.
    »Gut«, erwiderte Alexander ohne echte Begeisterung. »Zumindest in absehbarer Zeit.«
    »Heißt das, du bist immer noch nicht flüssig?« Libarskis Stimme klang äußerst gereizt. »Ich will endlich mein Geld zurück. Schließlich habe ich schon lange genug darauf gewartet.« Inzwischen

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