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Gefährliches Doppel - Duisburg-Krimi

Gefährliches Doppel - Duisburg-Krimi

Titel: Gefährliches Doppel - Duisburg-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prolibris Verlag Rolf Wagner
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aus dem Kopf: Wieso hatte Herr Martini nicht auf die Kontrolllampe oder auf einen Warnhinweis des Bordcomputers reagiert? Oder hatten beide den Verlust von Bremsflüssigkeit einfach nicht angezeigt?
    Obwohl die Martinis ein kleines Vermögen besaßen, hatte man offensichtlich zu keinem Zeitpunkt in Betracht gezogen, jemand könne den Wagen manipuliert haben. Das wäre mir nicht passiert, dachte Pielkötter. Zumindest hätte ich den Nutznießern auf den Zahn gefühlt. Gewiss konnte es nicht schaden, sich die genauen Umstände noch einmal von Frau Gerhardt erklären zu lassen.
    Plötzlich verspürte er den Wunsch, möglichst schnell aus seinem Büro zu verschwinden. Nachher fiel seine Anwesenheit einem Mitarbeiter auf, der Theodor Kraschnitz davon in Kenntnis setzte. Je nach Laune der Krake konnte dies enormen Ärger bedeuten.
    Eilig fuhr er den Computer herunter, schloss das Fenster und ver ließ das Büro. Er hatte schon das Treppenhaus erreicht, als er fast mit Theodor Kraschnitz höchstpersönlich zusammenstieß.
    »Hauptkommissar Pielkötter, habe ich mich bei unserem letzten Treffen nicht klar genug ausgedrückt?«, fragte die Krake ärgerlich. »Oder sind Sie etwa wieder dienstfähig geschrieben?«
    »Hatte nur etwas in meinem Büro vergessen«, brummte Piel kötter und beeilte sich, an seinem Vorgesetzten vorbei die Treppe hinunterzueilen.
    Kopfschüttelnd sah Theodor Kraschnitz hinter ihm her.

32
    »Gerade noch mal gut gegan gen«, sprach Bernhard Barnowski mit sich selbst. Pielkötter in die Arme zu laufen, hätte ihm gerade noch gefehlt, zumal er immer noch nichts vorzuweisen hatte. Sicher hätte Pielkötter ihm auch wegen der Detektei wieder in den Ohren gelegen, dabei hatte er wahrlich genug mit der Ermittlung rund um den schwarzen Golf zu tun. Zum Kuckuck noch mal, warum konnte sein Chef sich nicht einfach erholen, anstatt ihn ständig mit irgendwelchen neuen Ermittlungsansätzen zu nerven? Vielleicht hätte Pielkötter sogar darauf bestanden, ihn zur Vernehmung von Herrn Hegemann zu begleiten. Barnowski malte sich die Konsequenzen in dunkelsten Farben aus. Kaum auszudenken, wenn Hegemann tatsächlich der Mörder war und Pielkötter sich den Er folg auf die Fahne schreiben würde, nur weil Big Boss zufällig anwesend war, nachdem der einfache Kommissar die mühevolle Kleinarbeit erledigte hatte.
    Keine üble Wohngegend, dachte er, während er die Lotharstraße entlangfuhr, vor allem wenig Verkehr. Und das, obwohl sich die Universität in der Nähe befand und die Studenten keine Semesterferien hatten. Vielleicht konnten die sich bei den Studiengebühren keine Autos mehr leisten, jedenfalls nicht in Duisburg. Hier war der Anteil an studierenden Arbeiterkindern bekanntlich höher als an vielen andern Universitäten.
    Martin Hegemann wohnte in einem verklinkerten Haus ohne Vorgarten. Obwohl Barnowski sich kurz vorher angekündigt hatte, schien Hegemann erstaunt. »Ich hatte noch nie mit der Polizei zu tun«, erklärte der etwa fünfzig bis sechzig Jahre alte, korpulente Hausherr statt einer Begrüßung. »Hab nicht mal nen Knöllchen wegen Falschparken kassiert.«
    »Das bekommen Sie auch nicht von uns. Für den ruhenden Verkehr ist der Ordnungsdienst zuständig.«
    »Gut zu wissen. Na, dann kommen Sie mal herein«, forderte Hegemann ihn auf. »Auch wenn ich mir kaum vorstellen kann, dass Sie bei mir an der richtigen Adresse sind.«
    »Zumindest besitzen Sie einen schwarzen Golf, den Sie genau am sechsten Juli zur Reparatur in die Werkstatt gegeben haben. Die vordere Stoßstange und der linke Kotflügel waren defekt.«
    »Ist das jetzt etwa verboten?«, fragte Hegemann ärgerlich.
    An seinem Hals zeichnete sich eine hässliche rote Ader ab, woraus Barnowski haarscharf schloss, dass es keinen Kaffee geben würde.
    »Jedenfalls war ein solches Fahrzeug in einen Unfall mit Todesfolge verwickelt.«
    »Aber ich hab damit nichts zu tun.«
    »In diesem Fall bin ich hier, um Sie von der Liste der möglichen Täter zu streichen.«
    Hegemanns Gesicht spiegelte allerdings eine gehörige Portion Skepsis wider.
    »Soviel ich inzwischen recherchiert habe, ist bei uns kein Unfall mit Ihrem Namen gemeldet«, trumpfte Barnowski auf. »Wie erklären Sie sich das?«
    Plötzlich schien sich Hegemanns Gesichtsfarbe der weißen Tischdecke anzupassen. Während er schwieg, starrte ihn Barnowski durchdringend an. » Die Angelegenheit ist mir sehr peinlich«, begann Hegemann schließlich. »Ich habe meinen Wagen in der Garage vor die

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