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Gefährliches Geheimnis

Gefährliches Geheimnis

Titel: Gefährliches Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Perry
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hin getan hatte und dass Pendreigh nur ihrer Meinung gewesen war. Es war nah genug an der Wahrheit.
    »Wahrscheinlich haben Sie sehr gründliche Nachfor- schungen bezüglich Mr. und Mrs. Beck während ihres Lebens in dieser Stadt unternommen?«, meinte Mills höflich. »Ich sage das, weil Sie ein Mann sind, der im Ruf steht, nicht nur die Wahrheiten zu suchen, die seinen Zielen dienen, sondern alle, die er finden kann.«
    Es war ein Kompliment und auch eine schmerzliche
    Mahnung an das, was Runcorn gesagt hatte.
    »Ich hatte nicht viel Zeit, aber ich habe alles erfahren, was ich erfahren konnte«, gab Monk ihm Recht.
    »Nicht viel Zeit?« Mills zog die Augenbrauen hoch. »Ich schätze, Sie waren gut siebzehn Tage weg. Irre ich mich?«
    Monk war verblüfft, dass Mills so gut informiert war.
    »Nein. Ich glaube, das stimmt.«
    »Ich nehme an, was Sie erfahren haben ist weitgehend das, was Mr. Niemann uns berichtet hat«, fuhr Mills fort.
    »Es würde uns trotzdem helfen, es direkt aus Ihrem Mund zu hören und zu erfahren, welche Ihre Quellen waren. Wo haben Sie angefangen, Mr. Monk?«
    »Indem ich mir die Geschichten über den Aufstand anhörte, und zwar von denen, die damals kämpften«, antwortete Monk. »Sie haben Recht, sie bestätigten, was Mr. Niemann Ihnen erzählt hat. Kristian Beck kämpfte mit Mut, Klugheit und Hingabe, um größere Freiheit für sein Volk zu erringen.« Er wählte seine Worte sorgfältig. »Er sorgte sich sehr um die Mitglieder seiner Gruppe, aber er war nicht sentimental, ebenso wenig wie er diejenigen, die seine Freunde waren, gegenüber den anderen, die ihm
    nicht so nahe standen, bevorzugte.«
    »Er war unparteiisch?«, fragte Mills.
    Monk ließ sich nicht beirren. »Ich meine, was ich gesagt habe, Sir. Er bevorzugte niemanden wegen persönlicher Gefühle.«
    Mills lächelte. »Natürlich. Entschuldigen Sie. Zweifellos hörten Sie viele Berichte über großen Mut, Selbstauf- opferung, Heldentum und Tragödie?«
    »Ja.« Warum fragte er das? Was hatte er gehört oder was vermutete er?
    »Und sind Sie dem nachgegangen, um sich davon zu überzeugen, wie viel Wahrheit dahinter steckte?« Mills zuckte leicht die Schultern. »Wir alle wissen, dass schreckliche Auseinandersetzungen, bei denen es große Verluste gibt, zur Legendenbildung beitragen können, die wir … hinterher … ausschmücken.«
    »Natürlich bin ich dem nachgegangen!«, sagte Monk ver- ärgert. »Einseitige Berichte sind von geringem Nutzen.«
    »Natürlich.« Mills nickte. »Etwas anderes habe ich auch nicht erwartet. Wo genau sind Sie dem nachgegangen?« Die Frage wurde freundlich gestellt, fast beiläufig, und doch verlieh das Schweigen im Raum ihr unausweichlich Gewicht.
    »Bei Dr. Becks Familie, die in Wien lebt, und bei einem Priester, der die Kämpfer mit Trost und den Diensten der Kirche unterstützt hatte«, antwortete Monk.
    »Den Diensten der Kirche? Vielleicht können Sie uns das erklären?«
    »Den Sakramenten: Beichte, Absolution.«
    »Ein katholischer Priester?«
    »Ja.«
    »Einige Revolutionäre waren Katholiken?«
    »Ja.«
    »Alle?«
    Monk war plötzlich auf der Hut, ihm war unbehaglich zu
    Mute.
    »Nein.«
    »Die anderen waren Protestanten?«
    »Ich habe nicht danach gefragt.« Eine Ausflucht vor der
    Wahrheit. Würde Mills ihm das ansehen?
    »Und doch wussten Sie, dass sie keine Katholiken waren?«, hakte Mills nach.
    Pendreigh erhob sich stirnrunzelnd. »Euer Ehren, kann das von Bedeutung sein? Mein gelehrter Freund scheint zu fischen, ohne zu wissen, wonach er sucht!« Er breitete die Arme aus. »Was hat die Religionszugehörigkeit der Revolutionäre mit dem Ganzen zu tun? Sie kämpfen Seite an Seite, loyal einander zugetan, vereint durch eine gemeinsame Sache. Wir haben bereits gehört, dass Kristian Beck niemanden bevorzugte!«
    Der Richter sah Mills an. »Offensichtlich wussten Sie nichts von dem Priester, bevor Mr. Monk ihn erwähnte, worauf wollen Sie also hinaus?«
    »Nur Bestätigung, Euer Ehren.« Mills verbeugte sich, drehte sich zu Monk im Zeugenstand um und hob das Gesicht. »Haben Sie das auch erfahren, Mr. Monk, dass alle gleich behandelt wurden, Katholiken, Protestanten, Atheisten und Juden? Kristian Beck hat alle genau gleich behandelt?«
    Konnte er von Hanna Jakob wissen? Oder reagierte er so sensibel auf Feinheiten, dass er etwas spürte, auch wenn er nicht wusste, was? Runcorns Gesicht tauchte vor Monk auf, sein ruhiges, fast anklagendes Beharren auf der Wahrheit.
    Wagte er es, zu

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