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Gefaehrliches Schweigen

Gefaehrliches Schweigen

Titel: Gefaehrliches Schweigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ritta Jacobsson
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muss ganz schön langweilig sein, sagte ich mir. Wie wenn es keinen Unterschied zwischen Alltag und Fest mehr gäbe.
    „Wow!“, sagte sie und sah mich an.
    Ich deutete das als Kompliment.
    Vor der ersten Stunde hielt Bjarne Lund Alexander und mich vor dem Klassenzimmer auf.
    „Morgen um sieben treffen wir uns zum Training“, sagte er.
    „Abends?“, fragte ich.
    „In der Früh.“
    „Ojeee!“, stöhnte ich.
    „Passt schon“, sagte Alexander.
    Unsere Mitschüler strömten gerade ins Klassenzimmer, bewegten sich aber im Zeitlupentempo an uns vorbei, um ja nichts zu verpassen.
    „Na, was ist, Svea?“
    „Nja.“
    „Du darfst mich jetzt nicht im Stich lassen! Du hast versprochen, mitzumachen, wenn Elias nicht mehr dabei ist!“
    Ich schrak zusammen. Die anderen zuckten auch zurück. Seine Äußerung konnte total falsch verstanden werden, ging mir voller Entsetzen auf. Als hätte ich gefordert, dass Elias ausgeschlossen würde!
    „Ja, schon, aber …“, begann ich.
    „Punkt sieben“, sagte Lund.
    Plötzlich legte er den Kopf leicht schief und sah mich noch einmal extra an. Zwischen seinen Augenbrauen war eine nachdenkliche Falte aufgetaucht, als fände er, ich sähe irgendwie anders aus. Dann lächelte er hastig und nickte.
    „Coole Stiefel.“
    Er entfernte sich mit großen Schritten, bevor ich dazu kam, ihn aufzuhalten.
    In der großen Pause hatte es sich bereits wie ein Lauffeuer verbreitet. Elias durfte nicht in der Hallenhockeymannschaft gegen Södertälje spielen. Und ich würde ihn ersetzen. Ein paar klopften mir auf den Rücken und wünschten mir viel Glück. Andere sahen mich bedauernd an.
    Darunter auch Lina. Lina geht in die 8 B und ist oft mit Papa und mir beim Schwimmtraining. Jetzt betrachtete sie mich, als sähe sie mich zum letzten Mal.
    „Hab gehört, du hast das Schicksal herausgefordert und verlangt, dass Elias beim Spiel gegen Södertälje nicht mitspielen darf.“
    „Das hab ich überhaupt nicht!“
    Lina zuckte die Schultern.
    „Jedenfalls hat Hannamaria das behauptet.“
    Ich spürte, wie mir die Farbe aus dem Gesicht wich. Elias stand in einiger Entfernung auf dem Schulhof. Seine Augen glühten. Wenn Blicke töten könnten, läge ich jetzt wie ein nasser Fleck im Schnee. Ohne die Pausenaufsicht hätte er sich bestimmt schon auf mich gestürzt, weil sich sein Hass nur auf mich konzentrierte.
    Verdammter Bjarne Lund!
    Und verdammte Hannamaria!
    Sie unterhielt sich gerade mit den kichernden Ebba und Faduma.
    Ich zog sie unsanft zur Seite.
    „Was ist?“, fragte sie hochnäsig.
    „Ich fass es nicht, dass du die Klappe nicht halten kannst!“, fauchte ich sie an. „Du hast in der ganzen Schule verbreitet, ich hätte verlangt, dass Lund Elias aus der Mannschaft wirft.“
    „Selber schuld. Wer so bescheuert ist und eine Menge Scheiß über andere Leute daherredet …“
    „Ich hab keinen Scheiß geredet! Darum geht’s doch!“
    „Hör mal, du musst doch asseptieren …“
    Akzeptieren!, korrigierte ich automatisch im Kopf.
    „… dass du behauptet hast, Elias ist ein Mistkerl.“
    „Das hab ich nie gesagt!“
    „Aber das denkst du doch, oder? Entschuldige, so ist es nun mal. Wenn du Elias schlecht machst, musst du dafür geradestehen.“
    Sie musterte mich mit kaltem Blick an und schüttelte den Kopf.
    „Und du“, fuhr sie fort. „Zu viel Rouge, das haut nicht hin. Ich kann dir eine Zeitschrift mitbringen, in der stehen Tipps, wie man sich trendy schminkt.“
    Ich starrte sie an.
    Blöde Kuh!
    Ich schluckte den Kommentar über mein Aussehen, obwohl er wehtat. Es war mir wichtiger, das Missverständnis zu klären.
    „Es war Lund, der Elias rausgeworfen hat, nicht ich! Er hat mich vorige Woche angerufen und gefragt, ob ich Elias ersetzen will.“
    „Dann sag das doch! Also, wenn du wirklich unschuldig bist.“
    Ihre hochnäsige Miene verriet, dass sie mir kein Wort glaubte.
    „Klar bin ich das! Und das musst du tun. Du warst es, die die falschen Gerüchte verbreitet hat.“
    Ich machte auf dem Absatz kehrt und steuerte auf Jo zu. Besonders erleichtert war ich nicht. Jetzt hatte ich Lund den Schwarzen Peter zugeschoben. Aber es war sein Entschluss, Elias rauszuwerfen, also war es nur recht und billig, dass er das ausbaden musste. Und nicht ich.
    In der Hoffnung, Hannamaria mit Elias reden zu sehen, spähte ich über den Schulhof. Beide waren verschwunden.
    Dagegen entdeckte ich Linus und konnte zufrieden feststellen, dass er nicht mit Paulina zusammen war. Die unterhielt

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