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Gefaehrliches Schweigen

Gefaehrliches Schweigen

Titel: Gefaehrliches Schweigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ritta Jacobsson
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viel.
    Hannamaria starrte mich auffordernd an.
    „Lass sie gehen!“, sagte ich gehorsam. „Sie will nicht mehr mit dir zusammen sein.“
    „Klappe!“, brüllte Elias.
    „Hannamaria“, bat er dann sanfter. „Ich hab geglaubt, dass …“
    „Da hast du was Falsches geglaubt. Komm!“
    Ich grinste ihn leicht entschuldigend an.
    Elias deutete mit einem zitternden Finger auf mich.
    Mehr brauchte er nicht zu sagen.
    Ich begriff, dass ich sehr schlechte Karten hatte.
    „Warum hast du das gesagt?“, fauchte ich, als wir zu Hannamarias Haus zurücktrabten.
    „Was denn?“
    „Dass ich ihm sagen soll, dass du nichts mehr von ihm wissen willst.“
    „Reg dich ab! Nur darum hab ich dich doch mitgenommen.“
    „Aber jetzt glaubt er vielleicht, ich wär daran schuld.“
    „Na und? Mach nicht so ein Gesicht. Pass auf, ich verrat dir was.“
    Sie beugte sich geheimnisvoll zu mir rüber.
    „Ich bin so was von verliebt.“
    „Warum überrascht mich das nicht“, brummte ich sauer.
    „In wen, sollst du fragen“, kicherte sie.
    Ohne abzuwarten, beantwortete sie die Frage selbst.
    „In Sebastian aus der 9 C! Der ist einfach süß!“
    „Und wenn der dir nicht mehr gefällt, soll ich dich dann wieder begleiten und mit ihm Schluss machen?“
    „Ja bitte!“, sagte sie mit einem zufriedenen Seufzer. „Ist sie nicht hübsch?“, fragte sie dann plötzlich.
    „Wer?“
    „Elias’ Stiefmutter.“
    „Was? Ich hab geglaubt, sie ist seine ältere Schwester.“
    „Nein, nein. Sein Vater hat sich vor einem Jahr scheiden lassen. Sie ist Stewardess. Du solltest mal ihre Kleider sehen. Sie kauft bloß bei Armani ein und bei Gucci …“
    „Und wie findet Elias das?“, unterbrach ich sie.
    Sie zuckte die Schultern.
    „Der steht auch auf Markenklamotten.“
    „Wie findet er sie, meine ich.“
    „Weiß nicht. Würde es dir gefallen, wenn dein Vater eine Freundin hätte, die nur ein paar Jahre älter ist als du?“
    „Kaum. Und warum wohnt er dann nicht bei seiner Mutter?“
    „Zuerst hat er das getan, aber die Mutter lebt mit den jüngeren Geschwistern in einer kleinen Wohnung in einem dieser Wohnblocks im Zentrum, du weißt schon, da, wo Stoffe wohnt. Und bei seinem Vater hat er ein eigenes Zimmer, Pool, einen tollen Fernseher und so.“
    „Geld ist nicht alles.“
    „Aber in einem Jaguar weint sich’s leichter als in einem VW .“
    „Kluge Bemerkung. Stammt die nicht von irgendeinem Schauspieler?“
    Sie starrte mich ehrlich verblüfft an.
    „Das hab ich doch gesagt. Jetzt gerade.“
    Noch einmal sah ich mich veranlasst zu fragen, ob Hannamaria tatsächlich nur wabbliges Gelee unter ihren blondierten Strähnchen hatte.
    Ich war gerade nach Hause gekommen, als mein Handy einen wütenden Piepston von sich gab. Ich tippte die Nachricht an und las den Text.
    „Denk an Natalies Katze.“
    Zuerst begriff ich überhaupt nichts.
    Ich las es noch einmal und hielt das Handy mit zitternden Fingern umfasst. Plötzlich durchfuhr es mich wie ein Stich.
    Natalies Katze war doch tot!
    Wuff schwänzelte wie immer um mich herum.
    Anstatt an Natalies Katze zu denken, dachte ich an Wuff und daran, dass ich durchdrehen würde, wenn ihr etwas zustieße.
    Ich versuchte mich zu beruhigen.
    Das war bestimmt Elias, dachte ich. Um sich zu rächen, versucht er mir Angst einzujagen.
    Ich lief rasch zum Computer und schlug im Internet die Telefonnummer des Absenders auf. Sie gehörte einer gewissen Anna Karlsson.
    Eine müde Stimme meldete sich, als ich anrief.
    „Anna Karlsson.“
    Die Stimme klang nach einer erwachsenen Frau. Warum hatte die mir eine SMS geschickt?
    „Warum haben Sie mich angesimst?“, fragte ich.
    „Bitte?“
    „Hier ist Svea. Ich hab eine SMS von Ihnen bekommen.“
    „Eine was?“
    „Eine SMS , dass ich an Natalies Katze denken soll.“
    „Ich versteh gar nichts. Wer ist Natalie?“
    „Die geht in meine Klasse.“
    „Und was ist mit ihrer Katze?“
    „Die ist tot.“
    Die Frau schwieg eine Weile.
    „Was fällt dir eigentlich ein!“, fuhr sie mich mit eisiger Stimme an. „Wenn das hier ein Scherz sein soll, ist er kein bisschen komisch!“
    Sie legte auf.
    Ich sah ihre Adresse an. Mossvägen. Sie wohnte in der Nähe der Schule.
    Karlsson.
    Wie viele gibt es wohl in meiner Schule, die Karlsson heißen? Wahrscheinlich ziemlich viele, aber ich hatte ja die Adresse. Ich brauchte mich bloß im Sekretariat zu erkundigen.
    Das würde ich morgen tun.
    Ich warf mich auf Wuff und drückte sie fest an mich. Sie leckte

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