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Gefährliches Spiel der Versuchung

Gefährliches Spiel der Versuchung

Titel: Gefährliches Spiel der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Pickens
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gedämpfter Stimme sprecht.« Shannon folgte den Kindern auf den Fersen. »Und wenn wir uns nicht in ein Privatgespräch drängen.« Fragend hob sie die Brauen. »Selbstverständlich kann ich die Kinder auch weiterhin im Klassenzimmer beschäftigen.«
    »Keine Sorge, Miss Sloane. Ich wollte ohnehin gerade gehen.« Überrascht bemerkte Shannon das Teetablett in Lady Sylvias Händen, als sie an ihr vorbeieilte. »Es scheint, als würde sich das Wetter halten, sodass wir in ein paar Minuten zu den Ruinen von St. Alban's Abbey aufbrechen können.«
    »Endlich hat sie sich zu der Überzeugung durchgerungen, dass ihre Anwesenheit am besten in kleinen Dosierungen verträglich ist«, kommentierte die Witwe trocken, nachdem die Tür ins Schloss gefallen war.
    »Was hat sie gewollt?« Shannon hatte den Blick immer noch auf das polierte Eichenholz gerichtet.
    »Sich entschuldigen, falls man ihren Worten trauen darf.« Lady Octavia tastete mit den Fingern über den Knauf ihres Spazierstocks. »Offenbar hat sie nicht ganz so viel Watte im Kopf, wie ich anfangs dachte. In der Tat, wenn sie jemals so freimütig mit mir gesprochen hätte wie heute, dann würden die Dinge anders zwischen uns stehen.«
    »Ich frage mich, was diesen Sinneswandel herbeigeführt hat.«
    »Ich mich auch. Sie hat mich noch nicht einmal um Geld gebeten. Aber bestimmt will sie sich für spätere Zeiten einschmeicheln.«
    »Süßes und Saures«, murmelte Shannon, »ich glaube, da gibt es einen alten Kinderreim ...«
    Die Lady unterbrach sie schnaubend. »Hmm. Süßes und Saures, das hat sie schon versucht.« Die Augen der Witwe funkelten. »Aber ich habe nicht angebissen.«
    Welche Pläne Lady Sylvia auch immer schmieden mochte, sie schienen harmlos zu sein im Vergleich mit den Drohungen des kaltblütigen französischen Mörders.
    Shannon schauderte trotz ihres Schultertuchs. »Am besten, wir überlassen die Ladys aus London ihrem üppigen Picknick aus kalter Wachtelpastete und abgestandenem Klatsch aus der Stadt. Sollen sie sich doch in den Ruinen des Klosters herumtreiben. Die Sorgen, die uns quälen, lauern hinter diesen Mauern.«
    »Allerdings.« Obwohl die Lady mit Nachdruck gesprochen hatte, war sie gezwungen, ein Gähnen zu unterdrücken.
    »Haben die Kinder Sie die ganze Nacht wach gehalten?«, fragte Shannon nachdenklich. »Falls Sie sich ein Schläfchen gönnen wollen, ich bin sehr gut in der Lage, die Aufsicht zu übernehmen.«
    Die Witwe wischte den Vorschlag mit einer Handbewegung fort. »Habe geschlafen wie ein Baby. Und Sie?«
    Shannon hoffte inständig, dass die plötzliche Hitzewallung sich nicht auf ihren Wangen zeigte. »Keine nennenswerten Störungen.«
    »Miss Sloane, helfen Sie mir doch endlich, richtig mit den Kegeln zu spielen«, rief Emma aus der entfernten Ecke des Salons. »Scottie erfindet immer seine eigenen Regeln.«
    »Stimmt gar nicht!«, erwiderte ihr Bruder. »Mr. Oliver hat mir beigebracht, wie die Garde am Hofe des russischen Zaren spielt.«
    »Ich sollte jetzt besser einen internationalen Waffenstillstand aushandeln«, murmelte Shannon, war aber nicht böse darum, dass ihre Gedanken zu Orlov schweiften. Die Gentlemen hatten das Haus vor mehreren Stunden verlassen, und sie hatte nicht verhindern können, sich in Vorstellungen über all die schrecklichen Dinge zu verlieren, die ihm auf der Jagd in der Heide zustoßen könnten.
    Sogar ihm, der so listig war wie ein russischer Wolf.
    »Falls ihr keine Lust zum Spielen mehr habt, habe ich euch ein Buch über Piraten mitgebracht.« Lady Octavia rieb sich über den Nasenrücken. »Ich denke, ich sollte nach noch etwas Tee klingeln.«
    Aber statt Rawley tauchte einer der Gärtner in der Tür auf. »Verzeihen Sie, Mylady, man schickt mich mit einer Nachricht. Überaus dringend, wie man mir bedeutete.« Mit dem Hut in der Hand zupfte er an seinem rötlichen Haar. »Von dem großen Gentleman ... dem Lehrer.«
    Shannon zwang sich zur Ruhe, wartete, dass der Gärtner weitersprach.
    »Nun, stehen Sie da nicht so herum! Spucken Sie's schon aus, guter Mann!«, drängte die Witwe.
    Der Gärtner schluckte verwirrt. »Also, er bittet darum, dass die Miss ihn so schnell wie möglich am See trifft. Im Bootshaus des alten Lords.«
    »Haben Sie mit ihm gesprochen?« Shannon erhob sich. »Wann?«
    »Nein, ich nicht, Miss.« Er fuhr sich mit der Hand über das zerfurchte Kinn, sodass ein wenig Schmutz in den rauen Bartstoppeln hängen blieb. »Jock hat es mir gesagt.«
    Shannon warf einen Blick

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