Gefährliches Spiel der Versuchung
Schlacht auf europäischem Boden, die mithilfe von Schießpulver gewonnen wurde, war die Schlacht von Crecy, bei der König Edward III. das neue Pulver eingesetzt hat, um die französischen Ritter zu besiegen.«
Prescott bemühte sich um eine kriegerische Miene. »Auch diesmal werden wir sie schlagen. Obwohl Onkel Angus behauptet, dass Napoleon ein sehr kluger General ist. Weil er anfangs Offizier der Artillerie war.«
»Aber er ist nicht annähernd so klug wie dein Onkel«, warf Orlov ein, »oder wie Miss Sloane. Du siehst ja mit eigenen Augen, Scottie, dass Frauen in militärischen Angelegenheiten ebenso tapfer sein können wie Männer.« Er stützte sich auf die Ellbogen und zog die Brauen hoch. »Vielleicht sollten wir uns in den Weinkeller zurückziehen und einen wohlschmeckenden Bordeaux entkorken, während wir zuschauen, wie die Ladys die schwere Arbeit für uns erledigen.«
Der Junge riss die Augen auf. »Oder eine Flasche Rum?«
Shannon warf Orlov einen warnenden Blick zu. »Sei froh, dass ich dir nicht befohlen habe, McAllisters Whisky-Vorräte zu leeren und dich anschließend in den Pott zu erleichtern.«
Beinahe wäre er mit den Ellbogen abgerutscht. »Wie bitte?!«
»Ich meine es bitterernst.« Shannon zerrieb immer noch die Kohle. »Man sagt, das beste Schießpulver überhaupt wird aus den Nachttöpfen von Bischöfen gemacht, die ordentlich Whisky getrunken haben. Man verbrennt den Inhalt, um das Nitrat zu gewinnen, und dann ... Nun ja, wir sollten uns nicht zu sehr in die Einzelheiten vertiefen.«
»Dem Himmel sei Dank!«, murmelte Orlov. »Wenn das Zölibat wesentlicher Bestandteil der Mischung sein soll, wären wir dem Untergang geweiht.«
»Was ist Sörlibat?«, wollte Emma wissen. »Tut Onkel Angus es auch in sein Pulver?«
»Es wäre mir lieber, du würdest nicht danach fragen«, meinte Shannon rasch und mit vorwurfsvollem Blick auf Orlov, dessen Amüsement zurückgekehrt schien.
»Verzeihen Sie, dass ich weitere unbequeme Fragen stelle«, mischte Lady Octavia sich ein. »Aber sollten wir nicht besser versuchen, den Qualm zurückzudrängen, der unter der Tür durchkriecht?« Die Lady war für kurze Zeit unnatürlich still gewesen, zeigte jetzt mit dem knochigen blassen Finger auf den Rauch, der durch die Ritze unter der Tür in den Raum drang. »Es riecht überaus unangenehm.«
»Verdammt.« Orlovs Lächeln verflüchtigte sich, als er den Mantel auszog und ihn vor die Ritze stopfte. »Salmiak«, murmelte er hustend, nachdem er zögernd die Nase hochgezogen hatte.
Ein stark wirksames Gift, das in frühen Rauchbomben benutzt wurde. Shannon presste die Lippen grimmig aufeinander und beeilte sich, die Vorbereitungen abzuschließen. Die Alchimie des Todes war D'Etienne also bestens vertraut.
»Ich brauche einen Metallbehälter und eine Abdeckung«, befahl sie Orlov, »irgendetwas Schweres.«
»Wollen Sie den Dreckskerl ins Jenseits befördern?«, fragte Prescott. Die Witwe hatte die Kinder um sich versammelt und deren Gesichter mit der Seide ihres Kleides bedeckt.
»Zuerst werden wir versuchen, die Tür zu sprengen, Scottie.« Shannon beschloss, die unangemessene Ausdrucksweise des Jungen zu überhören, und grub eine kleine Kuhle in den Erdboden nahe der Tür. »Dann werden wir uns um den, äh, um den schlimmen ...«
»Gegen Miss Sloane hat der Dreckskerl nicht die geringste Chance. Sie wird ihm die Eingeweide aufschlitzen wir einem Lachs aus dem See, sobald sie ihn die Finger bekommt«, hustete Lady Octavia durch den Stoff ihres Taschentuchs. »Ich hoffe, Sie gestatten mir, Ihnen das Filetiermesser zu reichen.«
»Im Moment wäre ich Ihnen sehr verbunden, wenn es Ihnen nichts ausmachte, mir die aufgewickelte Zündschnur mit dem Ellbogen rüberzuschieben«, bat Shannon. »Scottie, würdest du mir bitte die Armbrust reichen, die ich dort drüben an der Geheimtreppe liegen gelassen habe?«
»Hätten Sie sich doch nur eine Donnerbüchse aus der Sammlung an der Wand geschnappt!«, klagte Lady Octavia. »Ich fürchte, dieser altmodischen Bogen kann gegen die französische Feuerkraft nur wenig ausrichten.«
Shannon fuhr fort, das Pulver zu mahlen. »Man kann nie wissen.«
»Wo wir gerade darüber sprechen - was haben wir vor, nachdem die Tür erst mal freigesprengt ist?«, hakte die Witwe nach.
»Unsere erste Idee scheint immer noch die beste zu sein. Mr. Oliver wird Ihnen und den Kindern helfen, im Gemüsekeller unterzuschlüpfen, während ich ein Durcheinander anrichte, um D'Etiennes
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