Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefährliches Spiel der Versuchung

Gefährliches Spiel der Versuchung

Titel: Gefährliches Spiel der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Pickens
Vom Netzwerk:
nachdachte. »Ja, verstehe. Wie langweilig für Sie, Sir.«
    »Manchmal.« Er schenkte ihr ein schurkisches Lächeln.
    Sie rückte einen Schritt näher. »Es sei denn, Sie stehlen einer Gouvernante mit flachem Hintern ein paar Küsse?«
    »Ich habe die Grenzen des Anstands verletzt. Wie Sie bemerkt haben, hat sie mich unverzüglich zurechtgewiesen.«
    »Ja. Was für eine dumme Kuh. Seien Sie versichert, dass ich wegen einer solch harmlosen Tändelei keinen Staub aufwirbeln würde.« Annabelle klammerte sich an seinem Hemd fest, stellte sich plötzlich auf Zehenspitzen und pflanzte ihm einen ungeschickten Kuss auf den Mund - mit geöffneten Lippen. Der Picknickkorb schwang wild herum, schlenkerte gegen sein Bein, bevor er sich in ihren Röcken verfing.
    Orlov löste sich aus ihrer Umarmung und nahm ihr den Korb sanft aus der Hand. »Wenn Sie gestatten.«
    In Annabelles Augen funkelte es gefährlich. Rasch ergriff er ihren Arm und setzte den Spaziergang fort. »Sosehr ich mir auch wünsche, unsere Bekanntschaft zu vertiefen, hier ist weder die rechte Zeit noch der rechte Ort«, wisperte er.
    »Meine Freundin Catherine treibt es mit dem Stallmeister ihres Papas«, bemerkte sie stolz.
    »Riskant.«
    »Cat meint, es sei immer so ... unglaublich erregend, etwas zu riskieren.« Mit einem Blick auf ihren Hals bemerkte Orlov, dass ihr Puls raste. »Letzten Monat habe ich Johnny Wollton erlaubt, mit der Hand an meinen Röcken hochzugleiten. Aber er ist nur ein Junge und nicht halb so attraktiv wie Sie.« Sie drückte die Hüfte an ihn. »Würde es Ihnen gefallen, mich zu berühren, Mr. Oliver?«
    »Was glauben Sie?« Er hatte Mühe, seine wirbelnden Gedanken zu besänftigen, stieß ein heiseres Lachen aus. Er würde das kleine Teufelsweib mit Samthandschuhen anfassen müssen. Sonst konnte die Situation ein beschämendes Ende nehmen. Oder noch schlimmer. Verdammt! Wenn jemand aus der Gruppe ihn dabei erwischte, wie er eine junge Miss aus einflussreichen Kreisen vernaschte, würde er einen hohen Preis zahlen müssen. Ein Duell oder sogar Haftstrafe wegen eines beleidigenden Übergriffs - es gab viele Wege, den Erfolg der Mission zu gefährden.
    Annabelle warf den Kopf zurück und grinste.
    Sie ist wie ein dickköpfiges Fohlen, dachte Orlov, irgendjemand muss die Zügel in die Hand nehmen und sie auf den richtigen Weg lenken, bevor es zu spät ist. Denn ungezügeltes Benehmen hatte nichts mit einem freien Geist zu tun. Und mit ihrem grenzenlosen Draufgängertum war es leicht möglich, dass die Kleine andere verletzte - oder auch sich selbst.
    »Nun, ich muss sehr, sehr vorsichtig sein«, warnte Orlov. »Ihr Bruder könnte für meine Deportation sorgen, falls er mich mit Ihnen erwischt. Ganz zu schweigen von Miss Sloane.« Er konnte nicht widerstehen, noch eine Bemerkung hinzuzufügen: »Sie beobachtet mich wie ein Habicht. Ich fürchte, dass jeder weitere Schritt sofort der Witwe gemeldet wird.«
    »Pah!«, schimpfte Annabelle. »Haben Sie noch nie im Leben etwas riskiert, Mr. Oliver?«
    »Doch, ein- oder zweimal schon«, erwiderte er, ohne mit der Wimper zu zucken.
    »Klingt schon besser.« Als sie den Rasen überquerten, um zu der wartenden Gruppe zu gelangen, und an Lady Sylvia vorbeikamen, lupfte Annabelle vorsichtig den Rock.
    Die Lady sah wenig amüsiert aus.
    Talcott fluchte. Jervis schnappte sich den Bogen, bevor er sich abwandte.
    Orlov war in Versuchung, laut zu lachen. Eigentlich hatte er die Absicht gehabt, ein wenig Unruhe zu stiften, ohne allerdings einen wahren Orkan zu entfachen. Im Moment schlugen die Wellen hoch, die See machte sozusagen einen aufgewühlten Eindruck. Er würde sorgsam Kurs halten müssen, um nicht in unliebsame Gegenströmungen getrieben zu werden.
 
    »Kann es wirklich Pfeile regnen?« Prescott riss die Augen auf. Emma schauderte.
    Shannon hielt inne, hob den Blick von dem Geschichtsbuch, aus dem sie vorgelesen hatte. »Das ist eine Redewendung«, erläuterte sie. »Augenzeugen haben berichtet, dass eine große Anzahl Pfeile den Himmel verdunkelt hat. Für die französischen Soldaten im Feld von Agincourt muss es sich angefühlt haben, als hätten sich die Himmelsmächte gegen sie verschworen.«
    Prescott rollte den Stift zwischen den Fingern. »Mr. Oliver hat gesagt, dass die englischen Bogenschützen die gefürchtetsten Krieger auf der ganzen Welt waren, bis jemand herausgefunden hatte, wie man Schießpulver in Feuerwaffen verwendet.«
    »In der Tat.«
    »Onkel Angus kann mit Schießpulver

Weitere Kostenlose Bücher