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Gefährliches Spiel

Gefährliches Spiel

Titel: Gefährliches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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daran hindern, Charity zügig zu überholen, sich vor sie zu setzen und sie damit zu zwingen, langsamer zu fahren.
    Überraschenderweise liebte seine kultivierte kleine Bibliothekarin die Geschwindigkeit. Generell war da auch nichts gegen einzuwenden, aber nicht an einem Tag wie diesem und nicht wenn er vermutete, dass sie ihren Wagen nicht wirklich unter Kontrolle hatte. Wenn sie vor Kurven bremste, geriet der Wagen häufig ins Rutschen. Jedes Mal presste er heftig seine Kiefer aufeinander.
    Sehnsüchtig blickte er zu seinem Handy auf dem Beifahrersitz hinüber. Er konnte sie anrufen und ihr sagen, sie solle langsamer fahren. Vortäuschen, dass er nicht hinterherkam, was jedem, der ihn kannte, natürlich vollkommen lächerlich erscheinen würde. Es gab kein Fahrzeug auf der Welt, das er nicht bei jedem Wetter und so schnell er wollte fahren konnte. Er hatte eine Zulassung als Ausbilder für das Fahren in Kampfsituationen, und er war einer der Besten.
    Sein Handy klingelte. Es war nicht Charity. Nick lächelte, als er aufs Display schaute. Jacob Weiss, sein bester Freund. Er schaltete den Lautsprecher an.
    „Hey, Jake. Was gibt’s?“
    „Hey, Großer, weißt du was? Ich hab’s geschafft!“ Jake war zu aufgeregt, um sich lange mit Geplänkel aufzuhalten. Nick konnte es in seiner Stimme hören. „ Yi-ha! Oder hu-ha! Oder was auch immer ihr Armeefuzzis sagt. Ich hab’s geschafft!“
    Nick verdrehte die Augen. Jake schaffte in jeder einzelnen Sekunde seines Lebens eine Trilliarde verschiedener Dinge, nicht zuletzt häufte er mehr Geld an als ein Dritte-Welt-Land. „Es“ könnte alles sein: Microsoft gekauft, das Einkommen eines saudischen Prinzen verdoppelt oder einfach so den Weltpreis für Gold in die Höhe getrieben zu haben. Jake war eines der führenden Finanzgenies auf dieser Welt. Das war nicht Nicks Meinung, sondern die von Bloomberg.
    Was auch immer „es“ war, Jake fand es offensichtlich extrem aufregend.
    „Großartig. Freut mich zu hören.“ Jake konnte Nicks Schulterzucken nicht sehen, aber er konnte es vermutlich in seiner Stimme hören. Zu Jakes anhaltendem Bedauern interessierte Nick sich einfach nicht für Geld. „Was hast du getan? Korsika gekauft?“
    „Nein, auch wenn ich tatsächlich eine Hotelanlage gekauft habe … aber egal. Hör zu, erinnerst du dich an die russischen Anleihen, von denen ich dir erzählt habe?“ Jake wartete, während Nick sein Gehirn durchwühlte. Sollte er lügen und sagen, dass er sich natürlich daran erinnerte? Jake war extrem intelligent. Er wusste, wann Nick log. Nein, Moment … Nick erinnerte sich tatsächlich vage an etwas.
    Jake ließ ihm aber nicht die Zeit, sich zu erinnern. „Wenn du ein vernünftiges Handy und nicht dieses Schrottteil hättest, könntest du sehen, wie ich die Augen verdrehe. Ich habe mit dir vor sechs Monaten über Investitionen in russische Anleihen gesprochen. Wir haben zwei Stunden darüber geredet, Nick. Ich weiß, dass es dich nicht interessiert, aber daran musst doch sogar du dich erinnern können.“
    Ach, genau. Nick hatte sich einen Nachmittag Pause von seinem Handlangerjob beim Gonzalez-Clan gegönnt und Jake und seine Familie besucht. Bei Jake und Marja zu sein war jedes Mal, wie kühle, klare Seeluft einzuatmen, außer wenn Jake über Geld sprach, was immer der Zeitpunkt war, an dem Nick sich mental verabschiedete.
    „Ich erinnere mich vage daran. Du meintest, es sei ein gutes Geschäft, richtig?“
    „Es hat sich sogar als ganz hervorragendes Geschäft herausgestellt, vielen Dank. Hat mir das Vierfache eingebracht. Ich hatte das erst im nächsten Herbst erwartet, aber, bei Gott, ich habe die E-Mail hier direkt vor mir.“
    Nick hingegen hatte Charitys hintere Stoßstange jetzt direkt vor sich. War das ein Schliddern ? Wenn sie, verdammt noch mal, Probleme hatte, auf der Straße zu bleiben, würde er ihr signalisieren, anzuhalten, und sie in sein Auto verfrachten. Sie konnten ihres hier stehen lassen, und er würde es holen, sobald das Wetter besser wurde. Er beobachtete mit Argusaugen, wie sie um die Kurve fuhr, und fing endlich wieder an zu atmen. Okay. Das hatte sie sauber hingekriegt. Aber, verdammt, ihre Reifen waren für dieses Wetter nicht geeignet. Er hatte sie sich kurz angesehen, bevor Charity eingestiegen war, und sich echt zusammenreißen müssen, nichts zu sagen.
    „Was? Was war das?“ Jake hatte gerade etwas erzählt, etwas, was er offensichtlich großartig fand. Nick schenkte ihm seine halbe

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