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Gefährliches Spiel

Gefährliches Spiel

Titel: Gefährliches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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würde.
    Worontzoff bewegte sich. Nicks Körper reagierte, und eine weitere Welle aus Angst und Schweiß brandete über ihn hinweg. Worontzoff hatte dafür gesorgt, dass er Charity noch näher kommen konnte. Er stand im Profil zu Nick, der jetzt deutlich sehen konnte, was vorher verborgen gewesen war.
    Ein Ständer. Der Scheißkerl hatte einen Ständer . Teilweise wurde er von seinem Jackett verborgen, aber er war nicht zu übersehen. Gott sei Dank hatte Charity, die zu Worontzoff hinauflächelte und weiterplauderte, nichts bemerkt. Wie er sie kannte, sprach sie gerade von einem guten Buch, das sie gelesen hatte, dem bevorstehenden Konzert oder ihrem Garten. Sie war absolut ahnungslos.
    Ahnungslose Leute ereilte in der Nähe von Monstern meist der Tod, und sie starben in der Regel auf äußerst unangenehme Weise. Charitys Kopf war mit Literatur und Musik gefüllt, mit der Liebe zu ihrer Tante und ihrem Onkel und der Freundlichkeit für ihre Freunde. Sie hatte keine Ahnung, wie die Welt da draußen wirklich war. Sie hatte keine Ahnung, dass der Mann, mit dem sie vermutlich gerade Konzertsätze besprach, sie an einem Fleischerhaken aufhängen lassen konnte – genau dies war mit einer Frau passiert, die gegen Milic, einen von Worontzoffs Männern in Belgrad, ausgesagt hatte.
    Nick war derjenige gewesen, der sie von dem Haken heruntergeholt und auf den Boden gelegt hatte. Der Mann, der den Prostitutionsring leitete, war ein direkter Untergebener Worontzoffs.
    Wenn Worontzoffs Wahnsinn nachlassen würde, wenn er endlich erkennen würde, dass Charity tatsächlich nicht seine ins Leben zurückgekehrte Katya war, sondern eine nette kleine amerikanische Bibliothekarin, würde seine Rache schnell und schrecklich sein.
    Nicks fiebernde Fantasie konnte sich jede Menge schreckliche Szenarien vorstellen. Jemand könnte eines Tages Charitys Körper von einem Fleischerhaken heben.
    Der Gedanke machte ihn wahnsinnig, ließ seinen ganzen Körper vor Angst vibrieren und sein Herz rasen. Er würde nicht hier sein, um sie zu beschützen. So oder so würde er bald fort sein und Charity wie ein Lämmchen den Wölfen überlassen. Es stände nichts mehr zwischen ihr und dem skrupellosesten Mann der Welt.
    Nick ballte die Fäuste und vergaß für einen Moment sogar, seine Armbanduhr in Position zu halten, um die Umgebung aufzunehmen. Er sah Charity an und versuchte, sie mit reiner Willenskraft dazu zu bringen, wegzugehen. Dem Monster einfach den Rücken zuzudrehen.
    Hier und jetzt konnte er sie beschützen. Einfach seine Tarnung auffliegen lassen und sie in Schutzhaft nehmen, bis sie die Mistkerle weggesperrt hatten. Selbst wenn das bedeutete, dass er sie für immer aus ihrem Leben herausreißen musste, war es das wert. Nun, da das Bild von Charitys zerbrochenem, leblosem Körper wie eine giftige Blume einmal in seiner Fantasie aufgeblüht war, konnte er es nicht wieder loswerden.
    Geh weg von ihm , sandte Nick seine rasenden Gedanken zu ihr durch den Raum. Verschwinde von hier. Renn um dein Leben.
    Als hätte er eine Gefahr gespürt, streckte Worontzoff den Rücken durch und wandte schnell den Kopf. Zu schnell für Nick, um wegzusehen oder den hasserfüllten Gesichtsausdruck aufzugeben. Ihre Blicke trafen sich und hielten einander fest.
    Nick konnte einen Schwall eisiger Kälte von der anderen Seite des Raumes spüren, und sein Magen verkrampfte sich, als Worontzoff sich wieder Charity zuwandte und ihr lächelnd seinen Arm hinhielt. Aus dem Nachbarzimmer drangen die Geräusche von Musikern herüber, die ihre Instrumente stimmten. Worontzoff warf einem seiner Schläger in Bedienstetenuniform einen Blick zu, und eine Messingglocke wurde geläutet.
    Worontzoff hob die Stimme. „Meine Damen und Herren, das Konzert beginnt in fünf Minuten. Bitte nehmen Sie Ihre Plätze ein.“
    Mit einem letzten mörderischen Blick zu Nick hinüber wartete er, bis Charity ihre hübsche Hand auf seinen Arm legte, und führte sie dann ins Musikzimmer hinüber.
    Nick folgte zähneknirschend und mit schweißnassen und zitternden Händen.
    Das Konzert war superb gewesen. Cha hatte sich selbst übertroffen. Sein Bogen hatte den Raum verzaubert. Wie immer im Angesicht großer Kunst war die Welt verblasst. Er fühlte sich, als gäbe es nur sie beide, Wassily und Katya, die der großartigen Musik lauschten, genau wie früher.
    Er war in seinem Wohnzimmer. Auch wenn in dem großen Kamin ein Feuer loderte, war es doch kaum in der Lage, die ewige Kälte in ihm zu

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