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Gefährliches Spiel

Gefährliches Spiel

Titel: Gefährliches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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und jeder seiner Bewegungen bewusst.
    Gerade im Moment war er in einer starken Emotion gefangen, das spürte sie genau. Die Luftmoleküle im Auto vibrierten praktisch davon. Nick strahlte etwas aus, aber sie wusste nicht genau, was. Wut? Nein, das war es nicht. Trauer? Auch nicht wirklich. Was immer es war, es verstörte ihn zutiefst.
    Seine Hände auf dem Lenkrad entspannten sich und ballten sich wieder zu Fäusten, als bereite er sich auf etwas vor.
    Sie wiederholte ihre Frage: „Was ist so wichtig, dass ich heute nicht zur Arbeit gehen konnte? Und es sollte besser ein guter Grund sein, denn ich habe noch keinen einzigen Arbeitstag verpasst.“
    Seine Kiefermuskeln arbeiteten, als er sich ihr mit ernstem Gesicht zuwandte.
    „Charity, ich …“ Er hielt inne. Das war das erste Mal, dass sie ihn sprachlos erlebte. Es schien so seltsam – ihr souveräner, wortgewandter Nick, der nach Worten suchte.
    Und dann verstand sie. Es traf ihr Herz wie ein Hammerschlag, gefolgt von einem eisigen Schauer, der sie erzittern ließ.
    Oh, mein Gott! Natürlich. Dumme, dumme Charity. Wie um alles in der Welt hatte sie die Zeichen nicht erkennen können? Einer Frau mit ein bisschen mehr Erfahrung im Beginnen und Beenden von Affären wäre es sofort klar gewesen. Sie würde einen sehr hohen Preis dafür zahlen, dass sie keine Ahnung mehr von solchen Dingen hatte.
    Er geht , dachte sie, und ihr Herz tat einen weiteren schmerzhaften Schlag in ihrer Brust. Er geht heute, und er weiß nicht, wie er es mir sagen soll. Heute Nacht wird er schon weg sein.
    Nick war ein Gentleman. Kein Wunder, dass er nicht wollte, dass sie zur Arbeit ging. Er hatte ihr nicht auf den Stufen der Bücherei Auf Wiedersehen sagen wollen. Vielleicht wollte er sie zum Essen ausführen und ihr die Nachricht vorsichtig beibringen, und jetzt fand er es schwierig. Vermutlich schwieriger, als er es sich vorgestellt hatte.
    Ebenso schwierig wie sie es fand zu atmen. Etwas Großes, Schweres drückte auf ihre Brust. Sie musste die Trauer, die ihre Kehle heraufstieg, herunterwürgen. Ihr war die ganze Zeit klar gewesen, dass er gehen würde. Es war unvermeidlich, so funktionierte die Welt nun mal. Sie hatte sich sogar innerlich darauf vorbereitet, ganz ruhig zu sein, wenn die Zeit kam. Nur hätte sie nie gedacht, dass es so … bald sein würde.
    Heute war Freitag. Vor einer Woche war er in ihr Leben getreten, und sie hatten seitdem praktisch zusammengelebt. Der unglaublich intensive Sex hatte die Verwandlung ihres Herzens beschleunigt, aber neben all dem körperlichen Vergnügen waren es die kleinen Dinge, die dafür gesorgt hatten, dass sie sich in ihn verliebt hatte.
    Seine Verlässlichkeit, eine … eine männliche Art der inneren Ruhe, die sie nur mit ihrem Vater und ihrem Onkel assoziiert hatte, zwei Männern aus einer anderen Zeit, niemals mit einem virilen, sexy, vergleichsweise jungen Mann. Ein Mann mit einem starken inneren Kompass, der es weder nötig hatte zu imponieren noch andere herabzusetzen. Eine alltägliche Freundlichkeit, die er vermutlich nicht einmal als solche definieren würde, aber sie tat es. Er hatte eine altmodische, männliche Höflichkeit, die sie bezauberte.
    Und die eine ganz große Sache: die Art, wie er ihr bei Tante Vera geholfen hatte. Und wenn sie hundert Jahre alt werden würde, würde sie niemals den Anblick vergessen, wie er mit ihrer Tante in den Armen aus dem wirbelnden Schneesturm kam; und die freundliche Art, wie er sich um Onkel Franklin gekümmert und unaufdringlich dafür gesorgt hatte, dass das Haus gesichert wurde, ohne ihren Onkel zu erschrecken. Wenige Männer wären dazu fähig gewesen.
    Ihrer Erfahrung nach taten moderne Männer so etwas nicht. Sie drückten sich vor der Verantwortung statt sie zu übernehmen.
    Und natürlich spielte sein Aussehen auch eine Rolle. Diese vollkommen männliche Schönheit, die sie noch nie zuvor gesehen hatte. Das musste auch in die Waagschale geworfen werden. Sie war genauso empfänglich für einen attraktiven Mann wie jede andere Frau. Die unglaubliche Freude, ihn überall zu berühren. Ihre Finger diese perfekten Wangenknochen entlangstreichen zu lassen, die wunderschöne Form seines Mundes nachzuzeichnen, die starke Linie seines Kiefers. Das waren perfekte Moment gewesen, für immer in ihrem Herzen festgeschrieben, die erst vergessen sein würden, wenn sie zum letzten Mal ihre Augen schloss.
    Vielleicht hatte sie gewusst, dass es nicht andauern würde, andauern konnte . Aber auch wenn

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