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Gefährliches Talent: Kriminalroman

Gefährliches Talent: Kriminalroman

Titel: Gefährliches Talent: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Elkins , Charlotte Elkins
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nicht seine Stärke und seine Fantasie ließ ihn im Stich. »Na, du musst doch schon mal was von einem Lambo gehört haben. Das ist eine Abkürzung. Steht für … ich weiß nicht mehr, Lambogonia, Lamburgeroni, irgend so was.«
    »Lamborghini? Das ist doch ein Sportwagen, oder? Fährt der nicht dreihundert Stundenkilometer?«
    »Über dreihundert, Mann.«
    »Ach, du großer Gott.«
    »Gibt’s ein Problem?«
    »Ob es ein Problem gibt? Bist du … Wie zum Teufel wollt ihr zwei Hohlköpfe in euren Rostlauben denn mit so einem Wagen mithalten? Die hängen euch doch problemlos ab.«
    Da musste Eddie lauthals lachen. »Ich habe gesehen, wie die fahren. Hast du schon mal so eine alte Frau mit lila Haaren in einem dicken alten Lincoln Continental gesehen, die kaum übers Lenkrad gucken kann und höchstens zwanzig fährt, weil sie bei mehr Tempo einen Herzinfarkt kriegen würde? So fahren die beiden auch in ihrem Lambo. Das wird ein Kinderspiel, das kannst du mir glauben, Alter.«
    »Das werden wir ja sehen«, sagte Harry.

KAPITEL 15
    Am nächsten Morgen nach dem Frühstück luden sie ihr Gepäck in den Wagen und warfen die Flügeltüren zu. Chris steckte den Schlüssel in die Zündung, drehte ihn aber nicht. Sie sah Alix an.
    »Wie wär’s, wenn Sie heute mal fahren?«
    Alix hatte sich schon innerlich auf eine zermürbend langsame, übervorsichtige Fahrt nach Taos vorbereitet, bei der alle Möglichkeiten dieses so kraftvollen, reaktionsschnellen Biests verschenkt wurden. Aber Chris’ Worte ließen die unmittelbare Zukunft plötzlich in rosigem Licht erstrahlen.
    »Ähm … ich hätte nichts dagegen, aber wieso denn? Ich dachte, es würde Ihnen Spaß machen.«
    »Dachte ich auch, aber ich bin heute Morgen mit heftigen Nackenschmerzen aufgewacht. Mir war klar, dass die von meiner verspannten Haltung während der Fahrt herrührten. Sie haben doch gesagt, ich würde fahren, als säße ich in einem Toyota Camry mit einem ›Baby an Bord‹-Schild. Also ich bin widerwillig zu dem Schluss gekommen, dass mir eine gemütliche Kiste eher zusagt als so ein rasanter Schlitten. Mit diesem Baby bin ich einfach überfordert. Der Wagen ist mir zu … ich weiß nicht, zu kraftstrotzend. In manchem bin ich im Grunde doch ein Weichei.«
    Sie lachte ein wenig reumütig, während sie ausstiegen, um die Plätze zu tauschen. »Außerdem bin ich letzte Nacht ein paarmal aufgewacht und dachte an die Strecke mit den vielen Kurven, wo dieser alte Mann über den Felsrand gefahren ist. Da möchte ich am liebsten mit geschlossenen Augen durch und da wäre es doch besser für alle Beteiligten, wenn ich nicht hinterm Steuer säße. Also, ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie dieses Kraftpaket übernehmen könnten. Sie wissen wenigstens, wie man damit umgeht.«
    »Meinen Sie? Mal sehen, ob Sie immer noch so denken, wenn wir erst in Taos angekommen sind.«
    Chris fing an zu lachen, hörte dann aber abrupt auf. »Sie machen doch nur Spaß, oder?«
    »Na klar«, sagte Alix und dankbar machte sie es sich hinterm Steuer bequem. »Glauben Sie mir, bei Gian-Carlo musste ich ein ziemlich intensives Training durchstehen, bis der mich ganz allein mit einem seiner Schätzchen hat fahren lassen.«
    Auf der unbefestigten Zufahrtsstraße hielt sie sich noch zurück und fuhr stete fünfzehn oder zwanzig Stundenkilometer. Denn die Autovermietung wäre sicher nicht begeistert über Steinschlagschäden in der makellos seidigen Lackierung. Deshalb war sie, als sie endlich den Highway erreichten, auch ganz versessen drauf, den Wagen auszutesten.
    Sie musste sich nur drei oder vier Kilometer gedulden, dann kam nach einer Kurve eine fünf oder sechs Kilometer lange schnurgerade Strecke. Sie warf Chris einen Blick zu: »Soll ich jetzt mal voll auf die Tube drücken? Hier ist es absolut sicher. Weit und breit kein anderes Auto.«
    »Klar«, sagte Chris, »Ich bin selbst neugierig. Nicht dass ich … 
argh!
« Ihr Kopf wurde abrupt nach hinten gegen die Kopfstütze geworfen, als Alix runterschaltete, um die Drehzahl zu erhöhen, und kräftig aufs Gaspedal trat.
    Es war, als bäumte sich der Wagen auf und gäbe ob der neu erlangten Freiheit ein Jauchzen von sich, während er beschleunigte wie eine Boeing 767 kurz vorm Abheben. Alix’ Herz schlug höher. In der Regel war sie keine leichtsinnige Fahrerin, ganz allgemeinnicht leichtsinnig und auch nicht leicht in Versuchung zu führen, aber Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel, und wenn Alix hinterm Steuer eines

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