Gefährliches Verlangen (German Edition)
wüsste er, was ich mit ihm zu besprechen hätte.
„Schön, dass Du Dir die Zeit genommen hast“, begann ich.
Er sah mich verblüfft an.
„Aber selbstverständlich. Du klangst am Telefon sehr ernst. Außerdem bin ich immer für Dich da, das weißt Du.“
Er nahm meine Hand, aber ich zog sie zögernd weg.
„Was ist es, Tess?“
Ich konnte Marcus kaum in die Augen sehen, so sehr schmerzte es mich, was ich ihm zu sagen hatte. Aber es duldete keinen Aufschub.
„Wir können uns nicht mehr sehen, Marcus“, platzte ich heraus, „Du weißt, dass ich Dich sehr schätze , aber in meinem Leben hat sich einiges verändert und ich kann mich nicht länger mit Dir treffen.“
Vorsichtig blickte ich auf, um Marcus Reaktion abzuschätzen. Seine Augenbrauen hatten sich zusammen gezogen und er blickte mich ernst an. Dann nickte er.
„Ich verstehe. Willst Du mir auch sagen, was es ist, das Dich zu diesem Entschluss bewogen hat?“
Die Bedienung trat an unseren Tisch und stellte die zwei Kaffee ab, die wir bestellt hatten. Ich wartete bis sie sich zurückgezogen hatte.
„Ich habe einen anderen Mann kennen gelernt, Marcus.“
Ich ließ die Worte auf ihn wirken. Sollte ihn das aus der Fassung gebracht haben, dann ließ er es sich nicht anmerken.
„Du kennst ihn“, fuhr ich fort, „es ist Daniel.“
Marcus hob anerkennend die Augenbrauen und lehnte sich zurück.
„So so, habt Ihr beiden also zueinandergefunden.“
Seinem Tonfall entnahm ich, dass er von dieser Idee alles andere als begeistert war.
„Ich mag ihn sehr“, sagte ich, „er ist intelligent, witzig, er sieht gut aus. Außerdem“, fügte ich nach einer kurzen Pause hinzu, „ist er bereit, sich auf eine ernsthafte Beziehung mit mir einzulassen. Etwas, das Du mir nie geben konntest.“
Bei den letzten Worten spürte ich den Kloß, der sich in meinem Hals gebildet hatte.
„Das ist... das freut mich für Dich, Tess. Daniel ist ein guter Kerl . Ihr passt gut zusammen und ich wünsche Euch alles Glück der Welt.“
Die körperliche Distanz zwischen uns war noch immer da und ich spürte, dass Marcus die Worte nicht so meinte, wie er sie sagte. Er schien verletzt, wenn auch nur durch die Tatsache, dass ihm jemand ein wertvolles Spielzeug weggenommen hatte.
Ich starrte auf die Tischplatte und wartete einige Sekunden bis ich meine Fassung wiedergefunden hatte.
„Ich danke Dir für alles, Marcus. Wir hatten eine schöne Zeit miteinander und Du hast mir vieles beigebracht, nicht zuletzt über mich selbst.“
Bei den Worten lehnte er sich wieder vor und lächelte mich an.
„Dito. Ich habe auch einiges von Dir gelernt, Tess.“
Wieder nahm er meine Hand und strich mit seinem Daumen darüber. Di eses Mal ließ ich ihn gewähren. Dann stand ich auf, um mich zu verabschieden.
„Ich muss jetzt gehen“, sagte ich, „ich wünsche Dir alles Gute.“
Marcus war ebenfalls aufgestanden und nahm mich in seine starken Arme.
„ Melde Dich bei mir, wenn Du etwas brauchst. Ich bin immer für Dich da, vergiss das nicht.“
Bei diesen Worten merkte ich wieder, wie meine Augen feucht wurden. Doch ich drängte die Tränen erfolgreich zurück.
„Ich werde daran denken.“
Ich gab ihm zum Abschied einen Kuss auf die Wange und wandte mich dann ab. Ich verließ das Lokal, ohne mich noch einmal umzudrehen. Marcus gehörte der Vergangenheit an. Die Zukunft gehörte Daniel und mir.
1 6
I ch warf gerade einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel als es an der Haustür klingelte. Perfekt, dachte ich. Die Haare fielen in Locken über meine Schultern, die Augen waren rauchig schwarz geschminkt und dazu trug ich ein enges schwarzes Kleid. Ich zwinkerte meinem Spiegelbild zu bevor ich an die Tür trat.
Daniel verbarg sein Grinsen hinter einem Strauß roter Rosen .
„Darf ich reinkommen?“
„Aber gern.“
Ich trat zur Seite und ließ ihn hinein. Er umarmte mich und gab mir einen sinnlichen Kuss.
„Du siehst umwerfend aus, mein Schatz.“
Er ließ mich gar nicht los und sog meinen Duft ein. Ich gab mich seiner Umarmung hin und genoss die Aussicht auf einen wunderbaren Abend zu zwei t .
„Komm ins Wohnzimmer“, sagte ich und zog ihn dabei an der Hand hinter mir her.
Ich hatte Champagner kalt gestellt und wollte mit Daniel anstoßen. Er nahm auf der Couch Platz und beobachtete mich dabei, wie ich uns zwei Gläser einschenkte. Ich zwinkerte ihm aus dem Augenwinkel zu.
„Und wie war Dein Tag?“, wollte ich wissen.
„Das übliche“, antwortete er,
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