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Gefaehrliches Verlangen

Gefaehrliches Verlangen

Titel: Gefaehrliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Zaires
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an ihren verletzten Arm zu kommen.
    Mia schloss ihre Augen und versuchte, tief durchzuatmen und sich selber davon zu überzeugen, dass sie gerade eine Szene aus einem Film gesehen hatte, dass das nicht wirklich die Überreste eines intelligenten Wesens waren, welches jetzt tot und verstümmelt im Sand von Ormond Beach lag. Aber das Bild vor ihren Augen war zu lebendig und nicht zu verleugnen, und ihr Magen krampfte. Hätte sie ihn nicht gerade vor einer Minute geleert, hätte sie sich wieder übergeben.
    Der Krinar, der sie in seinen Armen hielt, hatte gerade wortwörtlich seinen Gegner in der Luft zerrissen.

20. Kapitel
     
    Ihr Magen drehte sich um, und sie drückte sich instinktiv mit ihrer rechten Hand von Korums Brust weg, aber er ignorierte ihren schwachen Versuch, sich zu befreien.
    »Schscht, mein Liebling, es wird alles gut«, flüsterte er ihr beruhigend zu, betrat den Poolbereich und trug sie weiter zum Haus.
    Als sie durch das Tor traten, öffnete Mia ihre Augen wieder und sah, dass Leslies Körper immer noch dort lag, wo sie ihn liegengelassen hatte, gleich außerhalb des Zauns. Mit einer eigenartigen Distanziertheit fragte sie sich, ob die Widerstandskämpferin wohl auch tot war. Sie wusste, sie sollte bei diesem Gedanken Entsetzen empfinden, aber in diesem Moment fühlte sie einfach nur eine Taubheit — Taubheit und innere Kälte.
    Korum trug sie die Stufen hinauf und weiter, bis in das große Badezimmer in der zweiten Etage. Er stellte sie vorsichtig auf ihre Füße, machte die Dusche an und stellte das Wasser ein, während Mia einfach nur dastand, leicht schwankte und ihm apathisch bei dem, was er tat, zusah. Eine Art barmherziger Nebel hüllte ihre Gedanken ein und schütze sie teilweise vor der brutalen Realität dieser Situation. Sie verstand, was sie sah, aber es schien sie überhaupt nicht zu berühren, etwa so, als würde es jemand anderem widerfahren.
    Korums ganzer Körper war mit Blut und Sand bedeckt und auch seine Haare waren voll davon. Er sah aus, als hätte er an einem Kampf teilgenommen — was ja auch der Realität entsprach. Wenn sie die grauenvolle Szene richtig gedeutet hatte, hatte er den anderen Krinar mit seinen bloßen Händen getötet.
    Und wieder stieg ihr heiße Galle den Hals hoch und sie konnte sie nur unter größten Anstrengungen zurückhalten. Auch wenn sie wusste, dass es reine Selbstverteidigung gewesen war, war sie immer noch entsetzt darüber, dass ihr Liebhaber zu solcher Gewalt fähig war.
    Aber das, was ihr viel mehr Angst machte, war die Tatsache, dass sie es auch war.
    Ganz tief drinnen war sie überglücklich, dass der andere Krinar tot war — dass es sein Körper war, der dort in Stücke gerissen lag, und nicht Korums. Wenn sein Angriff erfolgreich gewesen wäre ... wenn er es geschafft hätte, Korum umzubringen, hätte Mia ihn liebend gern eigenhändig getötet — entweder das, oder sie wäre bei dem Versuch es zu tun, gestorben.
    Ihre Augen schwenkten nach links und sie sah sich selbst in einem großen Spiegel, der an der Wand hing. Auf ihrem ganzen Gesicht waren getrocknete Blutschlieren, besonders um ihren Mund herum — davon, dass sie Leslie gebissen hatte, realisierte sie. Schmutz, Sand und getrocknetes Gras bedeckten ihren fast nackten Körper und kleine Ästchen hingen in ihrem Haar, was den generellen Eindruck einer mörderischen Verrückten nur noch verstärkte.
    »Komm hier rein«, sagte Korum sanft, nahm sie vorsichtig hoch und stellte sie unter die Dusche, deren Wasser er auf eine perfekte Temperatur eingestellt hatte.
    Die heißen Strahlen fühlten sich auf ihrer Haut phantastisch an und Mia fiel auf, dass ihr trotz des heißen Wetters kühl war, dass sie fror. Sie zitterte auch. Ihr Körper musste sich in einem Schockzustand befinden, dachte sie mit fast klinischer Objektivität. Sie traute sich nicht, auf ihren Arm zu schauen, weil sie Angst hatte, dass sie den Anblick wieder nicht ertragen könne, ohne sich zu übergeben, und diese Peinlichkeit wollte sie sich ersparen. Momentan war der Schmerz erträglich, so, als ob sie eine Betäubung bekommen hätte. Im Gegensatz zu den meisten Menschen, hatte Mia sich noch nie zuvor etwas gebrochen, und sie fragte sich, ob sich das immer so anfühlte. Falls ja, dann war das gar nicht so schlimm, man konnte es definitiv überleben.
    »Bleib hier«, sagte Korum zu ihr. »Ich hole nur schnell etwas für deinen Arm.«
    Mia nickte gehorsam und er verschwand für eine Minute, bevor er mit einer kleinen

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