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Gefaehrliches Verlangen

Gefaehrliches Verlangen

Titel: Gefaehrliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Zaires
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konnte sich ja auch nicht vorstellen, überhaupt Sex mit jemand anderem zu haben, also war das jetzt vielleicht kein fairer Vergleich. »Ich verstehe.«
    »Ich vermute, dass Leslies Bruder stark abhängig wurde. Warum er gestorben ist, kann ich dir nicht sagen. Vielleicht wurde er gewalttätig und versuchte eine der krinarischen Frauen zu irgendetwas zu zwingen — das ist manchmal passiert und könnte ein Grund dafür sein, warum er getötet wurde.«
    »Ein Mensch der einen Krinar zu etwas zwingt?«
    »Ich habe ja nicht gesagt, dass er damit Erfolg hatte. Unsere Frauen sind zwar viel schwächer als die Männer, aber immer noch stärker als die Menschen. Allein der Versuch, etwas zu erzwingen, wäre ausreichend gewesen, das eigene Todesurteil zu unterschreiben. Kein gesunder Mensch würde so etwas machen, aber einige dieser Abhängigen handeln nicht sehr rational, besonders dann nicht, wenn sie auf Entzug sind.«
    Mia zitterte. Das ganze hörte sich furchtbar an. »Kann das geheilt werden?«, wollte sie wissen und versuchte sich vorzustellen, wie verzweifelt diese armen Menschen sein mussten.
    »Noch nicht. Soweit ich weiß, ist das alles noch in einem sehr experimentellen Stadium.«
    »Wann hast du davon erfahren? Von der Abhängigkeit, meine ich? War das bevor oder nachdem du auf die Erde kamst?«
    »Wir wissen seit ein paar Tausend Jahren darüber Bescheid, aber es wurde nicht als ein ernstzunehmendes Problem angesehen, bevor wir hierherkamen. Es passierte meistens mit dem Charl und seinem Cheren und wurde als Teil der Verbindung dieses Paares angesehen. Da solche Beziehungen sehr, sehr selten waren, hat sich nie jemand wirklich Gedanken darüber gemacht. Das hat sich jetzt, seit wir bei den Menschen leben, natürlich stark verändert.«
    »Ich verstehe ...« Mia schaute aus dem Fenster und versuchte alles, was damit zusammenhing, zu begreifen. Irgendetwas war ihr noch nicht so klar, aber sie konnte es nicht greifen.
    Und dann fiel es ihr auf einmal wie Schuppen von den Augen.
    Sie drehte sich herum, um ihn anzusehen und runzelte verwirrt ihre Stirn. »Korum, was würde passieren, wenn ein Charl stirbt? Mit den Krinar, meine ich? Wenn sie von einem bestimmten Menschen abhängig sind, wie würde es dann weitergehen?«
    Korum schwieg einen Augenblick lang. Dann sagte er leise, »Der Charl würde nicht sterben, Mia.«
    Verblüfft starrte Mia ihn an. »Wie meinst du das?« flüsterte sie und war sich nicht sicher, ob sie ihn richtig verstanden hatte.
    Er schwieg wieder und sie konnte sehen, wie sich seine Kiefermuskeln anspannten. Plötzlich wechselte er auf die rechte Fahrspur und fuhr auf die Abfahrt zu, ohne auf die Geräusche quietschender Bremsen oder wütender Hupen der Fahrer zu achten, die er gerade schnitt. Überrascht fasste Mia nach dem Griff in ihrer Tür und versuchte, sich daran festzuhalten. Eine Minute später bog er auf den Parkplatz eines Comfort Inn ein und stellte die Gangschaltung auf Parkposition.
    Er drehte sich zu ihr herum und sagte ihr ruhig, »Wir lassen die Menschen, die wir lieben, nicht sterben, meine Süße. Du, Maria, Delia — ihr seid so nahe an unsterblich dran, wie ein biologisches Wesen es nur sein kann. Du wirst nicht altern, du wirst nicht krank werden und alle Verletzungen — solange sie heilbar sind — werden genauso schnell bei dir heilen, wie sie es bei mir tun.«

23. Kapitel
     
    Ein paar Sekunden lang konnte Mia ihn einfach nur fassungslos anstarren. Machte er einen Scherz? »A-Aber w-wie?« stammelte sie. »Ich bin doch keine Krinarin—«
    »Nein, du bist definitiv keine Krinarin«, stimmte ihr Korum zu. »Du bist menschlich, genauso, wie du es schon immer gewesen bist.«
    »Aber wie dann?« Mia konnte kaum verarbeiten, was er ihr sagte. »Wie ist das möglich?«
    »Hast du bemerkt, dass du schneller heilst? Vielleicht fühlst du dich auch besser? Hast mehr Energie?«
    Mia nickte und ihr Herz raste in der Brust.
    »Und du hast dich nicht gefragt, wie das sein kann? Wie dein Arm gestern so schnell heilen konnte?«
    »Ich dachte, dass du mir was gegeben hast«, flüsterte Mia. »Diese Tablette gestern ...«
    »Die Tablette war ein Schmerzmittel; sie konnte dich nicht so schnell heilen. Dafür würde ich ein spezielles Gerät benötigen, so ähnlich wie diejenigen, die ich in der Vergangenheit schon bei dir angewandt habe. Nein, mein Liebling, dein Arm ist so gut verheilt, weil jetzt Millionen von hochfortschrittlichen und komplexen Nanocyten in deinem Körper leben,

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