Gefaehrliches Verlangen
ich davor gefühlt hatte. Ich konnte an nichts anderes außer an dich denken — wie du schmeckst, wie du riechst, die trotzige Neigung deines Kinns ... Ich dachte, dass ich verrückt werden würde, weil ich so besessen von einem menschlichen Mädchen wurde — einem Mädchen, das überhaupt nicht mit mir zusammen sein wollte. Ich wollte Sex mit dir, ja, aber ich wollte dich auch beschützen, dich mit mir nehmen und dich nie wieder gehen lassen ...«
»Warum hast du mir das nie gesagt?«, wollte Mia wissen und ihr Herz setzte bei seinen Worten einen Moment lang aus. »Warum hast du mir nicht früher erzählt, was du fühlst?«
Das Lächeln verschwand aus seinem Gesicht und sein Ausdruck wurde ernst. »Weil ich Angst hatte«, gab er düster zu. »Weil ich so etwas noch niemals zuvor gefühlt hatte und nicht wusste, wie ich damit umgehen sollte. Das erste Mal in Jahrhunderten war ich gefühlsgesteuert, anstatt rational und ich habe nicht immer die weisesten Entscheidungen getroffen, was dich betrifft. Ich wollte dich haben und ich konnte an nichts anderes mehr denken, nur noch an dieses Verlangen. Ich war nicht geduldig genug, habe dir letztendlich Angst gemacht ... und deshalb hast du dich mit dem Widerstand eingelassen. Ich liebte dich, und alles, was du zu wollen schienst, war mich für immer aus deinem Leben verschwinden zu lassen. Selbst später, als du mir sagtest, dass du mich liebst, war ich mir nicht sicher, ob du das wirklich fühlst, oder ob du nur mitgespielt hast, um mir zu geben, was ich wollte —«
Mia schüttelte ihren Kopf und konnte ihren Ohren gar nicht glauben. Er hatte immer so unverletzlich gewirkt und die Erkenntnis, dass sie die ganze Zeit die Macht gehabt hatte, ihn zu verletzen, war wirklich erschütternd. »Nein, Korum«, murmelte sie und hob ihre Hand, um über sein Gesicht zu streicheln. »Ich habe mich schon in New York in dich verliebt. Selbst als ich dachte, dass du meiner Rasse schaden wolltest und ich Angst davor hatte, als dein Sexsklave zu enden, habe ich mich trotzdem in dich verliebt. Und ich kann nicht mehr ohne dich leben—«
Er atmete tief ein, drückte sie enger an sich und vergrub sein Gesicht in ihrem Haar. »Und ich kann nicht ohne dich leben, mein Liebling«, flüsterte er, »Ich glaube nicht, dass ich dich jemals gehenlassen kann, jetzt nicht mehr ...«
»Aber warum hast du es dann? Warum hast du gestern versucht, mich gehen zu lassen?«
Er rückte ein Stück von ihr ab und sah sie wieder an. »Weil ich verstanden hatte, dass ich dich nicht zwingen kann mich zu lieben, mit mir zusammen sein zu wollen.« Ein bitteres Lächeln erschien auf seinen Lippen. »Ich könnte dich bis in alle Ewigkeit bei mir behalten, aber ich könnte dich nicht zwingen, mich zu lieben. Das war aber nicht länger genug, verstehst du, dich einfach nur zu haben. Ich wollte mehr — ich wollte, dass du mich wirklich liebst. Ich dachte, du würdest dich über die Unsterblichkeit freuen, aber stattdessen warst du wütend ... Und ich wusste, dass ich das nicht tun könnte, dass ich dich nicht zwingen konnte, gegen deinen Willen mit mir zusammen zu bleiben—«
»Ach Korum«, flüsterte Mia, »das ist nicht gegen meinen Willen. Es ist schon lange nicht mehr gegen meinen Willen ...«
Sein Gesichtsausdruck wurde wieder weich. »Das freut mich«, sagte er ruhig und strich ihr einige Haare aus dem Gesicht. »Ich möchte, dass du glücklich mit mir bist. Ich wollte nie, dass du dich wie ein Sklave fühlst. Ich konnte es nur nicht ertragen, dass dir etwas zustößt wenn ich den Eingriff aufschob, bis du dich an Lenkarda und ein Leben mit mir gewöhnt hättest. Ich dachte, dass ich dir damit etwas gebe, was du wolltest ...«
»Das stimmt auch. Ich möchte es«, antwortete ihm Mia ehrlich. »Wie konntest du nur daran zweifeln? Du hast mir ein unbezahlbares Geschenk gemacht und ich wollte nicht, dass du etwas anderes denkst ... Aber Korum, kannst du mir bitte eine Sache versprechen?«
Er sah sie aufmerksam an. »Was?«
»Würdest du bitte nie wieder etwas mit mir ohne meine Zustimmung machen? Selbst wenn du denkst, dass es das Beste ist und auch wenn du dir nicht sicher bist, dass ich zustimme?«
Er zögerte einen Moment und nickte dann widerwillig. Sie konnte sehen, wie schwer es ihm fiel, dieses Zugeständnis zu machen, wie sehr es gegen seine Natur ging. Aber er hatte ihr sein Wort gegeben und sie wusste, dass er es halten würde.
»Danke«, sagte sie ihm und streichelte seine Schulter.
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