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Gefährte des Wolfes: William

Gefährte des Wolfes: William

Titel: Gefährte des Wolfes: William Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhianne Aile , Anne Sommerfeld
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entscheiden.«
    Für ein Feuer war es zu warm, doch sie hatten es sich dennoch am Kamin gemütlich gemacht; irgendetwas an Küchentischen und Kaminen bewegte die Menschen dazu, offen zu reden.
    »Ich war verheiratet, aber nach dem, was ich aus Beschreibungen weiß, hat sie das noch lange nicht zu meiner Gefährtin gemacht. Passiert so etwas nur zwischen normalen Werwölfen?« Benjamin grübelte.
    »Nein. Einige aus dem Rudel haben menschlische Gefährten. Die Hexe müsste aber verwandelt werden, weil mein Bruder eine hohe Position innehat. Er ist der nächste Alpha, sie wäre also das Alphaweibchen und müsste Kinder zur Welt bringen. Richard ist verrückt nach ihr, aber ihre Verbindung fühlt sich nicht wie ein Bund fürs Leben an, zumindest nicht so, wie er unter Gefährten sein sollte. Das können natürlich alles nur Vorurteile sein. Sie hat etwas an sich, dem ich einfach nicht trauen kann.«
    »Oh…?«
    »Ich glaube, dass sie hinter meinem kleinen Ausflug hierher steckt«, sagte Raul und wusste, dass es Zeit für ein paar Erklärungen war. »Welches Datum haben wir und wo bin ich?«
    »Es ist Freitag und du bist in Rocky Falls, außerhalb von New York«, antworte Benjamin schnell.
    »Immerhin bin ich immer noch in den Staaten«, schnaubte Raul verächtlich. »Donnerstagabend bin ich spät von einer Ratssitzung gekommen. Das Letzte, woran ich mich erinnere, ist, dass meine Haushälterin das Abendessen vorbereitet hat. Dann bin ich mit Kopfschmerzen auf einer Lichtung etwa fünfzehn Meilen von hier aufgewacht.«
    »Es ist nicht leicht, einen Werwolf zu betäuben. Die meisten Drogen wirken nicht mal. Unser Stoffwechsel verarbeitet sie zu schnell.« Benjamin starrte in die kalte Feuerstelle, als könnte er darin die Zukunft lesen.
    »Deswegen hab ich Sienna, Richards Hexe, im Verdacht. Sie ist ehrgeizig. Als Dritter in der Thronfolge ist Richard für sie nicht gut genug. Sie will Alpha und Mutter sein. In der königlichen Familie darf nur das Alphaweibchen Kinder zur Welt bringen. Das verringert die Gefahr interner Machtkämpfe.« Raul fuhr sich erschöpft mit der Hand durch die Haare und zupfte ein Blatt aus einer Strähne. »Ich könnte ein Bad vertragen«, meinte er lachend.
    »Wo hab ich nur meine Manieren gelassen?« Benjamin stand auf. »Du bist sicher erschöpft und hast Hunger.«
    »Eigentlich habe ich schon gegessen, bevor ich dir begegnet bin. Aber ein Platz zum Schlafen wäre wunderbar. Können wir unser Gespräch verschieben?«, fragte Raul, wollte dabei jedoch nicht unhöflich erscheinen. Sie hatten nur über ihn geredet und er hatte bis jetzt noch nichts über seinen Gastgeber erfahren.
    »Natürlich, obwohl ich nicht denke, dass meine Geschichte auch nur annähernd so interessant ist wie deine. Komm mit nach oben. Meine Haushälterin Mary hält immer ein paar Räume für Gäste bereit.«
    Benjamin führte ihn aus der Bibliothek über eine breite Treppe hinauf in die erste Etage. Sie folgten einem Flur mit identisch aussehenden Türen zu beiden Seiten, ehe Benjamin die zweite auf der rechten Seite öffnete und ihn hineinbat.
    Raul betrat ein großes Schlafzimmer, das vollständig in Brauntönen gehalten war, vom dunklen Walnussholz bis hin zum hellen Cremeton des Teppichs. Über dem Kamin hing das Gemälde eines majestätischen, kastanienbraunen Wolfs.
    »Familie?«, fragte er und deutete auf das Gemälde.
    Benjamin lachte. »Nein, meine Familie würdigt ihre dunkle Seite nicht so. Ich hab vor ein paar Jahren angefangen, Bilder von Wölfen zu sammeln. Das meine Geschäftspartner Wölfe als mein Hobby sehen, ist mein Vorteil.«
    »Das sehe ich.« Raul schlenderte durch den Raum. Sein Wolf verhielt sich ruhig, denn von Benjamin ging keine Gefahr aus. Phelan hin oder her, er mochte Benjamin Sterling.
    Benjamin lief durch den Raum, öffnete eine weitere Tür und schaltete das Licht an. »Hier ist das Badezimmer. Die Küche ist unten, in der entgegengesetzten Richtung zur Bibliothek, aber ich werde dich morgen Früh wecken. Alte Gebäude können leicht verwirrend sein. Wir sind fast gleich groß. Meine Sachen sollten dir passen, bis wir in die Stadt fahren können, um dir was zu kaufen. Willst du deine Familie anrufen?«
    Der letzte Satz überraschte Raul. Es hätte sein erster Gedanke sein müssen, doch bis Benjamin es erwähnt hatte, war es ihm nicht einmal in den Sinn gekommen. Für einen Moment fühlte er einen Stich der Einsamkeit.
    Wölfe waren sehr soziale Wesen, auch wenn er bisher ein recht

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