Gefährte des Wolfes: William
tief ein und griff nach dem Tier, um es zu beruhigen.
»Ich vermute, dass das Telefon bald klingeln wird. Alex wird nicht persönlich anrufen – wahrscheinlich Mark, sein Beta. Er ist hochrangig genug, um zu sagen, dass sie es ernst meinen. Und sie lassen uns damit wissen, dass du der Aufmerksamkeit des Alphas nicht würdig bist. Bis dahin können wir in der Bibliothek nach einem Zauber suchen, der einen Werwolf bewusstlos macht.«
»Du hast Bücher über Zauberei, die bei Werwölfen wirkt?«, fragte Raul erstaunt und zugleich sehr skeptisch. War er von einem Unglück ins nächste gestolpert?
»Wenn du aufgrund von Zauberei zu einem Werwolf wurdest, hast du ganz automatisch das Bedürfnis, alles darüber zu lernen«, erklärte Benjamin nüchtern. »Meine Familie sucht seit Jahrhunderten einen Weg, den Fluch zu brechen. Sie waren nicht erfolgreich, haben aber eine beeindruckende Sammlung zu dem Thema aufbauen können. Wenn wir zu der Stelle zurückkehren, an der du aufgewacht bist, können wir vielleicht sogar herausfinden, ob du durch Zauberei oder eine physische Macht dort gelandet bist. Das muss natürlich warten, bis das Rudel dir erlaubt hat, ihr Revier zu betreten.«
»Hört sich gut an«, sagte Raul, bevor er aufstand und sich streckte, wobei das T-Shirt ein wenig nach oben rutschte und einen Streifen goldener, gebräunter Haut freigab.
Ein erneutes interessiertes Grollen von Benjamins Wolf entrang sich seiner Kehle, doch er versuchte vehement, sein Verlangen zu unterdrücken.
***
»Es wird schon spät«, unterbrach Benjamin Rauls Erzählung. »Wir sollten schlafen gehen und uns morgen Früh wieder treffen.«
Raul hatte Alex' Unruhe bemerkt, je näher er dem Teil ihrer ersten Begegnung kam. Da Benjamin die Geschichte ebenso gut kannte wie Raul, hatte er es wahrscheinlich auch gespürt. Alex war Benjamin sehr entgegengekommen und hatte ihn weitestgehend akzeptiert. Raul wollte nicht riskieren, dass die beiden sich wieder feindselig gegenüberstanden. Es war für alle das Beste, wenn er Alex' Erinnerung an ihre erste Begegnung nicht auffrischte – der Tag, an dem Raul Benjamins Geruch an sich getragen hatte.
Kapitel 3
»Du hast Raul absichtlich unterbrochen.« Tristan warf Benjamin über die Schulter einen gespielt vorwurfsvollen Blick zu, als sie ihr Schlafzimmer betraten. »Da erzählt mir Raul endlich, wie ihr euch alle kennengelernt habt, und dann fällst du ihm einfach ins Wort. Dabei kam doch gerade erst der interessante Teil.«
Benjamin kniff leicht die Augen zusammen und sein Wolf begann, sich zu regen. »Du wolltest wissen, dass ich Sex mit Raul hatte? Und dass Alex mich fast umgebracht hätte, als sein Wolf erkannt hat, dass Raul sein Gefährte ist?«
Benjamins Wolf erhob sich und lief unruhig auf und ab. Er mochte es überhaupt nicht, dass Tristan so gleichgültig über Benjamins Vereinigung mit einem anderen sprechen konnte.
Ein Schauder aus Verlangen und Angst überkam Tristan und ließ seinen Schwanz in der Jeans hart werden. Er liebte die leidenschaftliche, besitzergreifende Art seines Gefährten, von der er noch lange nicht genug zu sehen bekommen hatte, wenn es nach ihm ging.
»Ich will dich natürlich mit niemandem teilen, aber die Vorstellung von dir und Raul ist verdammt heiß. Also wirf mir nicht vor, dass ich mir das gern anschaulicher vorgestellt hätte und mehr Details hören wollte.«
Der Wolf knurrte tief und Benjamin schoss mit übernatürlicher Geschwindigkeit auf Tristan zu und drückte ihn mit seinem Gewicht aufs Bett.
»Ich kann nicht fassen, dass du dir vorstellen kannst, dass ich Sex mit einem anderen habe, und das auch noch erregend findest. Ich sehe schon rot, wenn dich jemand aus Versehen auf der Straße berührt«, knurrte er und rieb sein Gesicht an Tristans Wange und Hals, um ihn mit seinem Geruch zu markieren. Benjamin löste seinen Griff von Tristans Handgelenk, sodass er ihm die Kleidung vom Leib reißen und seine Hand über die nackte Haut gleiten lassen konnte. »Du gehörst mir, mir allein. Für immer.«
Benjamins harter Ton ließ Tristan erneut erschauern. Er strampelte sich die Jeans von den Beinen und versuchte mit seiner freien Hand, Benjamin aus seiner Kleidung zu befreien. Als sie beide nackt waren, hob er den Kopf, um die Brust seines Gefährten zu küssen.
»Hast du ihn genommen oder er dich?«
Benjamin roch die Finte und rührte sich nicht. »Du machst das mit Absicht.«
Ein verschlagenes Lächeln zierte Tristans
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