Gefährte des Wolfes: William
besprochen, dass er Raul begleitet. Ich traue Sienna nicht und Raul hat so gut wie keine Ahnung von Magie.«
»Will? Wäre es nicht besser, wenn ich gehe?« Plötzlich war Tristan hellwach und stellte seine Füße wieder auf den Boden, damit er sich aufrecht an den Tisch setzen konnte. »Letzte Nacht hat Raul gesagt, dass er meine Hilfe braucht.«
»Ja, Raul weiß, dass er die Hilfe eines Hexers braucht, um mit Sienna fertig zu werden. Ich dachte nur, dass Will vielleicht die bessere Wahl wäre«, erklärte Benjamin.
Will stimmte ihm zu. »Ich würde gerne mitgehen, mich hält hier nichts. Es wird sicher interessant, ein bisschen mehr von den Staaten zu sehen, bevor ich wieder nach Hause fliege.«
»Ein bisschen mehr sehen und dabei getötet werden! Das ist keine Sightseeing-Tour. Nach dem, was Raul gestern erzählt hat, ist diese Hexe gefährlich und gewissenlos«, argumentierte Tristan dagegen.
»Es ist also besser, wenn du getötet wirst?«, konterte Will. »Du hast Benjamin. Ich habe nur Davie und Scott, und die kommen auch ohne mich ganz gut klar.«
Tristans Gesicht nahm einen ernsten Zug an. »Benjamin, könnte ich kurz allein mit meinem Bruder reden?«, fragte er und sein Blick wurde weicher, als er sich an seinen Gefährten wandte. Er legte ihm unter dem Tisch die Hand aufs Knie und drückte es beruhigend.
»Okay«, stimmte Benjamin ein wenig widerwillig zu. »Aber wir müssen am Nachmittag bei Raul sein, dann will er mit Nicolai aufbrechen.«
Tristan nickte und sah Benjamin nach, bis er durch die Tür verschwunden war. Als er zu sprechen begann, richtete sich sein Blick noch immer auf die Tür. »Ich will nicht, dass du das tust. Es fühlt sich an, als würde ich dich verlieren.«
»Wie denn verlieren?«
»Ich weiß es nicht.« Tristan wandte sich beunruhigt an seinen Bruder. »Es ist nicht wie eine Vorahnung oder etwas in der Art. Nur ein ungutes Gefühl von Besorgnis und Verlust und es hängt eindeutig mit dir zusammen. Lass mich mit Raul gehen.«
Will griff über den Tisch nach Tristans Hand und verschränkte ihre Finger miteinander. »Ich weiß, dass du dir Sorgen um mich machst. Aber mein Gefühl sagt mir, dass es meine Bestimmung ist. Vielleicht sogar der Grund, weshalb ich hier bin. Du hast mich nicht wirklich gebraucht, um Benjamin zu helfen. Deine Macht war groß genug, ihn und seinen Wolf wieder zusammenzubringen. Das hier…«
Will machte eine kurze Pause und sein Blick glitt in weite Ferne, als er an Tristan vorbeisah. »Ich muss es tun. Nicht für Raul… aber für mich.«
Tortz der Tischecke zwischen ihnen schlang Tristan seine Arme um Will und zog ihn in eine feste Umarmung. »Bist du dir sicher?«, fragte er mit belegter Stimme. »Denn wenn ich dich verliere…«
»So einfach wirst du mich nicht los.«
»Okay, dann sagen wir es Benjamin.«
Will winkte ab und deutete auf die Uhr. »Warum sagst du es nicht Benjamin? Es ist noch genug Zeit, damit er dir zeigen kann, wie dankbar er dir ist. Ich packe solange. Und stöhn bitte nicht so laut. Wegen euch habe ich letzte Nacht kaum geschlafen.«
Tristan grinste breit, zögerte aber nicht und eilte die Treppen nach oben, verfolgt von Wills Lachen.
***
Alex war überrascht, beide Northland-Brüder mit Benjamin zu sehen. »Benjamin. Tristan, Will«, begrüßte er die drei, wobei seine Stimme bei Wills Namen die Überraschung nicht verbergen konnte. »Raul ist in der Küche.«
Sie gingen schweigend durchs Haus zur Küche und als sie dort ankamen, ergriff Will die Initiative, Raul und Alex zu erklären, weshalb er mitkommen wollte.
Raul hatte sich neben Alex gesetzt. »Mir ist es egal. Soweit ich weiß, habt ihr beide die gleichen Kräfte und das gleiche Wissen. Ich brauche jemanden, der mit Sienna mithalten kann.«
»Ich finde es auch besser, wenn Tristan hierbleibt. Er und Benjamin haben sich erst vor kurzem gefunden und sie sollten nicht für längere Zeit voneinander getrennt sein«, warf Alex ein und lehnte sich an Raul. »Von seinem Gefährten getrennt zu sein, ist nie leicht, aber es ist noch schwerer, wenn man erst kurze Zeit zusammen ist.«
Raul schmiegte sich in Alex' Arme und küsste ihn zärtlich. »Ich habe nicht das Gefühl, dass es mit der Zeit einfacher wird.«
Um diesen intimen Moment nicht zu zerstören, wandte Will den Blick ab, nur um gleich darauf zu sehen, wie Benjamin Tristans Gesicht hielt und ihn mit einem Blick bedachte, der Glas zum Schmelzen gebracht hätte. Der Schmerz, der seit Tagen in Wills Bauch
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