Gefährte des Wolfes: William
fühlte er sich besser, wenn er Will in den Armen hielt.
»Ich kann die Finger nicht von dir lassen. Als du mich abgeholt hast, hast du gesagt, wir wären Freunde. Definierst du so Freundschaft?«, fragte er mit belegter Stimme.
»Nein«, antwortete Will ehrlich. »Wir haben das vorher nicht miteinander gemacht, aber wir scheinen es nötig gehabt zu haben.«
Richard lehnte sich zurück, um ihm in die Augen zu sehen. »Ich glaube, ich will meine Erinnerungen gar nicht zurück, wenn ich mich dann an etwas erinnere, dass das hier ändert.«
Will verlor sich in der liebevollen Umarmung und sein Mund reagierte schneller als sein Verstand. »Nichts wird etwas daran ändern. Spürst du es nicht?« Innerlich zuckte er zusammen. Würde es die Chance auf mehr zwischen ihnen zerstören, wenn Richard die Wahrheit erfuhr?
Der Werwolf verharrte, die vollkommene Ruhe eines Raubtieres, das auf seine Beute lauerte. »Ich spüre es.« Er ließ seine Finger zärtlich über Wills Wange gleiten und flüsterte, »Lass uns zu meinem Bruder gehen.«
Will rollte sich zur Seite und verzog leicht das Gesicht. »Ich brauche vorher noch eine Dusche.«
Der Gedanke, dass Will seinen Geruch von sich waschen würde, ließ die Stimme in ihm aufheulen. Er drückte ihn unter sich auf die Matratze und versuchte, den Verschluss der Jeans mit den Zähnen zu öffnen.
»Oh nein, ich hatte versprochen, dich sauber zu machen.«
Wimmernd hob Will sein Becken an, als Richards Zunge von Hüftknochen zu Hüftknochen glitt. Als Richard ihn ausreichend gesäubert hatte, war er schon wieder hart und seine Eichel erneut feucht. Seine eingesauten Jeans lagen in einem unordentlichen Haufen neben dem Bett. Ein Geräusch von unten erinnerte ihn jedoch daran, dass Raul auf sie wartete. »Wir sollten wirklich gehen«, protestierte er schwach.
»Willst du das wirklich?«, schnurrte Richard und balancierte seine Lippen über Wills Schwanz. Die Wärme seines Atems strich neckend über die Oberfläche.
Stöhnend bog sich Will Richard entgegen, bis die Lippen zärtlich über seine Vorhaut glitten. Die Berührung war gleichzeitig zu viel und doch nicht ausreichend. »Nein… ja… ja!« Er zwang sich dazu, aufzustehen, und rollte sich außer Reichweite der verlockenden Lippen.
Richard saß auf dem Bett, den Arm locker über sein angewinkeltes Knie gelegt. Er fühlte sich wohl in seiner Nacktheit. Es gefiel ihm nicht, dass Will imstande war, ihm davonzulaufen, doch die protestierende Stimme in seinem Kopf war zu satt und müde, um sich darüber aufzuregen. Zufrieden knurrend beobachtete er Will beim Anziehen. Die Dusche schien ihm nicht mehr wichtig zu sein.
»Ziehst du dich jetzt an und kommst mit nach unten oder soll ich Raul hierher bringen?«, stichelte er und warf Richard Jeans und ein T-Shirt zu.
Widerwillig zog er sich an und folgte Will nach unten. Als er den unruhig auf und ab laufenden Mann entdeckte, blieb er wie angewurzelt stehen. Es war, als würde er in einen Spiegel blicken – zumindest annähernd, wenn er in den letzten Jahren einen Friseur aufgesucht hätte.
Will zögerte. Würde Raul mit Richard allein sein wollen oder durfte er bleiben? Er zog sich in eine unauffällige Ecke des Raumes zurück und beobachtete von dort, wie die Brüder aufeinander zugingen. Es war offensichtlich, dass Raul seinen Bruder umarmen wollte, sich jedoch zurückhielt. Will wusste, wie schwer es ihm fallen musste. Richard wirkte einfach nur fassungslos.
»Ich glaube, es gibt keinen Zweifel daran, dass du mein Bruder bist«, murmelte Richard reumütig und lächelte Raul an. »Wir sind Zwillinge?«
Raul nickte, unwissend, was er darauf antworten sollte. Insgeheim hatte er gehofft, dass Richards Erinnerungen zurückkehren würden, sobald er ihn sah. Er konnte ihre Verbindung spüren. Sein Wolf reagierte auf die zufriedene Glückseligkeit seines Bruders. Der Drang, Richard zu umarmen, war überwältigend, doch er hielt sich zurück, um ihn nicht zu erschrecken.
»Du redest nicht viel, hm?«, stellte Richard fest, als er sich auf den Eichenschaukelstuhl setzte und ein Bein unter seinen Körper zog.
Mit einem Räuspern ließ sich Raul in einer Ecke der Couch nieder. »Ich bin nicht sicher, was ich sagen soll. Ich hab mir solche Sorgen um dich gemacht.«
»Warum hast du mich nicht aus dem Gefängnis geholt?«, fragte Richard. Es war kein Vorwurf, sondern eine einfache, neugierige Frage.
Raul warf Will einen nervösen Blick zu. Richard hatte nicht lange gebraucht, um zum
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