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Gefährte des Wolfes: William

Gefährte des Wolfes: William

Titel: Gefährte des Wolfes: William Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhianne Aile , Anne Sommerfeld
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Kern der Sache zu kommen. Konnten sie sich überhaupt über Sienna unterhalten, wenn sein Bruder keine Erinnerungen mehr hatte? Raul entschied, dass es unklug war, und sagte: »Ich bin gerade erst angekommen. Will war näher an dir dran. Wir dachten, du würdest nicht gern länger als nötig im Gefängnis sitzen.«
    Rauls Kommentar lenkte seine Aufmerksamkeit auf den Mann, mit dem er sich den ganzen Nachmittag über beschäftigt hatte. Ohne bewusst darauf zu achten, wusste er, wo Will war und was er tat. »Da hast du verdammt recht«, sagte und fügte gedanklich: Und wenn du eher hier gewesen wärst, hätte ich den Nachmittag nicht mit Will im Bett verbringen können , hinzu.
    Er warf Will ein vertrauliches und geheimnisvolles Lächeln zu. Will überlief ein wohliger Schauer und sein Schwanz zuckte in der Jeans. Verdammt, wenn es um Richard ging, kannte seine Libido keine Grenzen.
    »Also gehört das Haus dir?«, fragte Richard mit einer ausholenden Geste.
    »Unser Haus, um genau zu sein. Es hat unserer Großmutter gehört. Sie hat es uns hinterlassen«, erklärte Raul.
    Richard dachte einen Augenblick darüber nach. »Ich fühle mich hier irgendwie zuhause und auch wohl in deiner Gegenwart, ich kann mich nur nicht an die Einzelheiten erinnern.« Er zog die Augenbrauen zusammen und rieb sich die Schläfen. »Jedes Mal, wenn ich versuche, mich an die Vergangenheit zu erinnern, platzt mir der Kopf. Das ist es irgendwie nicht wert.«
    Raul und Will warfen sich einen bedeutungsvollen Blick über Richards Kopf hinweg zu. »Ich hol dir was zu trinken«, bot Will an und wandte sich in Richtung Küche. »Willst du Tee oder Wasser?«
    »Wasser.« Richard antwortete mit einem erneuten Lächeln. Dann wandte er sich wieder an Raul und grinste. »Also, dann erzähl mir was über dich.«
    Da es am einfachsten für alle war, begann er, die Geschichte ganz von vorn zu erzählen. Nachdem er Richard sein Wasser und Raul ein Glas Eistee gebracht hatte, zog sich Will in seine Ecke zurück. Die Brüder schienen ihn überhaupt nicht wahrzunehmen, doch er war genauso neugierig wie Richard. Während Rauls Erzählungen wechselten sie in die Küche, um das vorbereitete Abendessen zu sich zu nehmen. Wenn Richard die Berge an Fleisch und das Fehlen von mehr Beilagen seltsam fand, behielt er es für sich.
    »Ist auf jeden Fall besser als der Fraß im Gefängnis.« Seufzend schob Richard seinen Stuhl zurück und rieb sich den Nacken. Die Kopfschmerzen, die ihn seit dem Aufwachen im Gefängnis plagten, waren über den Abend noch schlimmer geworden. Er hatte gehofft, dass das Essen sie lindern würde, wurde aber enttäuscht. »Ich werde jetzt lieber duschen und dann ins Bett gehen. Eine ganze Nacht in einem richtigen Bett schlafen klingt verlockend.«
    Richard erhob sich und warf Will einen einladenden Blick zu. Er ließ keinen Zweifel daran, dass Will in der Dusche, im Bett oder bei beidem herzlich willkommen war.
    »Ich komme gleich nach und sehe, ob ich was zum Anziehen für dich finde. Ich helfe Raul nur beim Abwasch.«
    Richard nickte und fühlte einen Stich der Eifersucht, als er Will neben seinem Bruder stehen sah. Es gefiel ihm nicht, dass Will Rauls Gegenwart seiner vorzog. Lief da etwas zwischen den beiden? Es fühlte sich zwar nicht so an, doch er hatte keine Erinnerung, um seine Schlussfolgerung zu bestätigen. Ein stechender Schmerz zog sich durch seinen Kopf, als er versuchte, sich an vergangene Beziehungen zu erinnern.
    Raul sah seinem Bruder nach, dann wandte er sich an Will. »Wirk deinen Zauber. Irgendwas kontrolliert ihn. Ich kann es fühlen.«
    »Ich auch«, stimmte Will zu. »Ich hab die Farbe eurer Auren beobachtet, als ihr euch unterhalten habt. Es scheint erst aktiv zu werden, wenn er sich erinnern will. Vorhin… also…«
    »Als ihr beide im Bett wart?«, vervollständige Raul den Satz.
    »Ähm… ja.« Will räusperte sich, um den Knoten aus seiner Zunge zu bekommen. »Da gab es keine Anzeichen davon.«
    »Ich glaube, dass es hauptsächlich seine menschliche Seite betrifft. Und euer Zusammensein wurde von seinem Wolf gelenkt.«
    Wills Haut begann zu prickeln. Verdammt, er musste diese instinktive Reaktion gegenüber Wölfen in den Griff bekommen, wenn er weiterhin unter Werwölfen leben wollte. Du reagierst erst so, seit du Richard getroffen hast , erinnerte ihn die Stimme in seinem Kopf. Will runzelte die Stirn. Seine innere Stimme hörte sich langsam wie Tristan an – ein kleiner Klugscheißer.
    »Er wird weniger

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