Gefährte des Wolfes: William
er hier angekommen war, konnte er wieder Hoffnung schöpfen. Raul und er hatten den Nachmittag damit verbracht, einen Plan auszuarbeiten – einen Plan, der vorsah, Richard so oft wie möglich zu berühren.
Grinsend setzte er sich auf der Couch so nah neben Rauls Bruder, dass ihre Körper sich von der Hüfte bis zu den Knien berührten. Er begegnete Richards überraschtem Blick mit offenem Begehren, während er den Kopf zur Seite neigte und ihn fragte: »Hunger?«
»Glaube schon.« Argwöhnisch kniff Richard die Augen zusammen, doch Will konnte die Veränderung in seiner Aura wahrnehmen. Der Werwolf konnte vielleicht seine Handlungen kontrollieren, aber er reagierte noch immer auf Wills Berührungen.
Will nahm sich eins der Rippchen vom Teller und zog das weiche Fleisch mit bewusst langsamen Bewegungen seiner Zähne vom Knochen. Nachdem er den abgenagten Knochen zurück auf den Teller gelegt hatte, leckte er sich die Soße von den Fingern und beoachtete Richard aus dem Augenwinkel. Der Werwolf hatte sein Essen noch nicht angerührt, stattdessen hing sein Blick an Wills Mund.
Will warf einen kurzen Blick zu Raul, der in eine Unterhaltung mit Meg und seinem Vater vertieft war. Meg hatte ihren Stuhl so gestellt, dass sie Will und Richard den Rücken zuwandte und ihnen somit ein wenig Privatsphäre verschaffte.
»Du isst ja gar nichts«, sprach Will das Offensichtliche aus. »Die schmecken wirklich gut.« Er nahm ein weiteres Rippchen vom Teller und reichte es Richard.
Richard packte Wills Handgelenk und zog das Rippchen an seinen Mund, nahm einen Bissen davon, ohne dabei den Augenkontakt zu unterbrechen. Will erschauderte, als Richards Augen die gelbgrüne Farbe seines Wolfes annahmen. Bingo. Er legte seine freie Hand auf Richards Oberschenkel und strich mit den Fingerspitzen über die Innennaht seiner Jeans. Jeder Nerv in seinem Körper prickelte, als Richard ein leises Knurren ausstieß. Mutig geworden, strich er mit den Fingern über die wachsende Beule in Richards Schritt.
Richard gab sein Handgelenk frei, um Wills tastende Hand zu packen und sie zur Seite zu schieben. Will beobachtete, wie Richards Augen langsam wieder ihr normales Dunkelgrün annahmen. Offensichtlich kämpfte Richard gerade mit seinem Wolf um die Vorherrschaft und schien zumindest im Augenblick der Gewinner zu sein. Will nahm sich ein weiteres Rippchen. Die Nacht war noch jung.
»Was soll das werden?«, stieß Richard mit einem Knurren in der Stimme hervor.
Will zuckte mit den Schultern. »Ich kann das Gefühl deiner Hände auf meinem Körper nicht vergessen«, flüsterte er verführerisch. »Wie es sich angefühlt hat, als du dich in mir bewegt hast. Ich will es wieder spüren.«
In Richards Augen flackerte es erneut. »Ich habe dir schon gesagt –«
»Ich weiß, was du mir gesagt hast«, unterbrach ihn Will. »Aber ich weiß, dass das, was wir erlebt haben, real war. Realer als das, was ich zwischen dir und Sienna sehe.«
Bei der Erwähung von Sienna stand Richard augenblicklich auf. Verdammt , fluchte Will innerlich. Er hätte ihren Namen nicht sagen dürfen.
»Das ist nicht wahr«, behauptete Richard. Er wandte sich an seinen Vater und verließ nach einem kurzen gemurmelten Abschied das kleine Apartment.
Will setzte sich neben Raul, wusste aber nicht, wie viel er gegenüber Randolf und Meg preisgeben konnte. »Ich wollte nicht, dass er wegläuft.«
Randolf lächelte ihn mit einem warmen Ausdruck in den Augen an. »Mach dir keine Sorgen, Will. Mein Sohn ist ein Sturkopf, aber er wird schon zurückkommen.«
Überrascht weiteten sich Wills Augen. Hatte Raul seinem Vater von ihrem Plan erzählt?
Raul legte einen Arm um seine Schultern und zog ihn zu einer kurzen Umarmung heran, bevor er ihn wieder losließ.
»Es ist ein Anfang, und dass er vor seinem Abgang nichts gegessen hat, ist von Vorteil für uns. Werwölfe können Hunger nur schlecht ignorieren. Wenn er nichts isst, wird sein Wolf fordernder.«
Nickend ließ sich Will in die Ecke der Couch sinken und zog die Knie eng an seinen Körper. Richard hatte seinen Appetit mitgenommen, als er gegangen war.
***
Ruhelos und frustriert warf sich Richard in seinem Bett herum. Er konnte Wills Berührung an seinem Oberschenkel spüren und stöhnte, als sein Schwanz darauf reagierte und härter wurde. Er rollte sich auf den Bauch, um seine Erektion an den Laken zu reiben, da er nicht nachgeben und seine Hand dafür benutzen wollte.
»Scheiße.« Fluchend drückte er den
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