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Gefährte des Wolfes: William

Gefährte des Wolfes: William

Titel: Gefährte des Wolfes: William Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhianne Aile , Anne Sommerfeld
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ausborgen?«
    Raul reichte ihm das Handy und stand auf, um sich noch eine Tasse Kaffee zu holen und Will ein wenig Privatsphäre zu verschaffen. Er war genauso überrascht gewesen wie Will, Richards Wolf letzte Nacht zu sehen. Die Kontrolle über den Wolf zu verlieren, passierte Jugendlichen, aber keinem ausgewachsenen Lykaner.
    Als er zurückkam, hatte sich Will das Handy zwischen Ohr und Schulter geklemmt und die Zeitung mit Notizen vollgekritztelt. »Okay, Tris…« – »Wenn du den Brief bekommst, sag mir, was du von den Proben hältst…« – »Ah, hm… nein, ich glaube, du hast recht…« – »Ja, ich versuche es…« – »Ich werde vorsichtig sein…« – »Ich dich auch. Bye.« Will klappte das Handy zu und reichte es Raul. »Tristan lässt dich grüßen.«
    »Zum Glück habe ich sie schon fertig gelesen.« Raul deutete mit dem Kopf auf die Zeitung. »Was habt ihr herausgefunden?«
    »Die Kräuter, die ich nicht erkannt habe, sind starke Halluzinogene, die in Schamanenritualen in Südamerika verwendet werden. Muira puama, Galangal und Virola theiodora .« Der verwirrte Ausdruck in Rauls Augen brachte Will zum Lachen. »Ich nehme an, du willst die Details nicht wissen, hm?«
    »Nur die relevanten, bitte.«
    »Jetzt weißt du, warum ich deine Zeitung gebraucht habe. Ich hab ihn gebeten, sie zu buchstabieren. Interessant ist, dass viele davon die Eigenschaft haben, Dinge voneinander zu trennen. Wenn sie diese Kräuter bei Richard anwendet, könnte es seinem Wolf die Gelegenheit geben, allein zu agieren. Keins der Kräuter kann für sich allein genommen Richards Verhalten erklären, aber sie würden ihn für Kontrollzauber empfänglich machen, vor allem bei Langzeitanwendung. Und wenn sie sie vorher schon benutzt hat, ist Richard sogar noch anfälliger dafür. Wie ein trockener Alkoholiker, der nach einiger Zeit dann doch wieder einen Drink vorgesetzt bekommt.«
    »Also haben wir jetzt die Inhaltsstoffe des Tranks. Kannst du ein Gegenmittel herstellen? Oder den Zauber brechen, wie du es beim letzten Mal getan hast?«, fragte Raul.
    Beim Gedanken daran, wie er den Zauber gelöst hatte, wurde Will rot. »Ich glaube nicht, dass wir diese Möglichkeit noch haben, und wir wissen auch nicht, welche Kräuter sie für den Trank verwendet. Wir wissen nur, was sie in ihrem Schuppen hat. Tristan wird sich ein bisschen mit der Kräuterliste beschäftigen, die ich ihm geschickt habe, und sehen, was er daraus machen kann. Vielleicht können wir dann ein Gegenmittel brauen, das ihre Zauber weniger wirkungsvoll macht.«
    »In der Zwischenzeit sollten wir nachsehen, wie es Richard heute Morgen geht. Vielleicht hatte der nächtliche Ausflug seines Wolfes eine Wirkung auf ihn«, mutmaßte Raul. »Das Frühstück ist vorbei und es ist noch nicht Zeit fürs Mittagessen, wir müssen uns also in der Küche durchschnorren. Bei all der Aufregung bin ich gar nicht dazu gekommen, dich zu fragen, warum du gestern Abend überhaupt so lange unterwegs warst?«
    Will lächelte. »Arthur hatte recht mit dem Riverfront . Netter Laden.«
    Der Ausdruck auf Rauls Gesicht schwankte zwischen Entsetzen und Schock. »Du verarschst mich. Wenn ich gewusst hätte – verdammt – vergiss es. Hast du…?«
    »Nein, Dad«, scherzte Will und stieß Raul den Ellenbogen in die Seite. »Ich habe nicht.« Er legte eine bedeutungsvolle Pause ein. »Der Typ, den ich kennengelernt habe, hat angeboten, mich nach Hause zu fahren, weil Arthur mich für eine Rothaarige hat sitzen lassen. Wir sind zum Diner gefahren und haben uns da fast drei Stunden lang unterhalten. Es hat Spaß gemacht. Er ist ein netter Kerl.«
    Raul fluchte innerlich. Er hatte seinen Bruder gewarnt. »Es freut mich, dass du dich amüsiert hast, aber du solltest Richard noch nicht so schnell aufgeben. Ich habe euch beide beobachtet. Zwischen euch ist was Besonderes.«
    Reumütig verzog Will das Gesicht. »Na, dann sollte er schnell wieder zu Verstand kommen, weil ich diesen Typen wirklich mag – und Jared ist nicht einmal halb so anstrengend wie Richard. Keine psychopathische, magisch begabte Ehefrau in Sicht.«
    »Fühlst du bei ihm wirklich genauso wie bei Richard?«, hakte Raul nach.
    »Wie genauso , Raul? Wie ich mich gefühlt habe, als wir uns geliebt haben, wie ich mich gefühlt habe, als ich aufgewacht bin und herausgefunden habe, dass er zu Sienna zurückgegangen ist, oder wie ich mich gefühlt habe, als er mich darüber informiert hat, dass das mit uns ein Fehler war?«
    »Du hast

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