Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefährte des Wolfes: William

Gefährte des Wolfes: William

Titel: Gefährte des Wolfes: William Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhianne Aile , Anne Sommerfeld
Vom Netzwerk:
überzeugt. Nähe war zweifellos ein wichtiger Faktor in Siennas Zauber. Allein ihre Berührung war ausreichend gewesen, um Richard merklich zu beruhigen.
    Um sich an den Plan zu halten, hatte Raul alles getan, um Sienna von Richard fernzuhalten. Dabei hatte er sich das Küchen- und Hauspersonal zu Hilfe genommen, das Sienna bei Problemen gerufen hatte, die nur sie beheben konnte. Während ihrer Abwesenheit hatte er sich seines Bruders angenommen, Will dazugeholt und spekuliert, was auf seinem Date wohl passieren würde.
    »Wo gehst du hin?«, fragte Richard mit tiefer, bedrohlicher Stimme. Raul konnte seine Augen in dem schummrigen Licht nicht sehen, wäre aber überrascht gewesen, wenn es sich um Richards menschliche Seite gehandelt hätte.
    »Geht dich nichts an, oder?«, konterte Will vorlaut.
    Jared wollte gerade aus seinem Truck steigen, doch Will lehnte sich durch das Fenster und sagte etwas, das Raul nicht hören konnte.
    Raul trat in Richards Sichtfeld und versuchte, ihn von Will abzulenken. »Richard, ich glaube, Sienna sucht nach dir.«
    Bei der Erwähnung von Siennas Namen warf Will ihm einen ungläubigen Blick zu. Er ging auf Richard zu und blieb direkt vor ihm stehen. »Du hast dich entschieden, aber nicht für mich.« Auch wenn es für ihren Plan durchaus eine Rolle spielte, konnte er das leichte Zittern in seiner Stimme nicht verbergen.
    Raul baute sich hinter Will auf. Er konnte Jared durch die offenen Autofenster riechen und wusste, dass Richard diesen Geruch erkennen würde. Raul spürte die Eifersucht, die sein Bruder ausstrahlte, und die Welle an Gefühlen, die ihn überkam, als Wills Stimme geschwankt hatte. Möglicherweise war das irrsinnige Verlangen, seinen Gefährten zu beschützen, heftiger als das besitzergreifende Verhalten eines Werwolfs. Offensichtlich war Will verletzt und Richard trieb es instinktiv dazu, es wieder geradebiegen zu wollen – nur dass er in diesem Fall der Auslöser war. Was für ein Durcheinander.
    Richard blickte über Wills Schulter und knurrte Raul an, warnte seinen Bruder, zurückzutreten. Raul wusste, dass er sich auf dünnem Eis bewegte. Ihre Verbindung als Zwillinge würde ihm wenig helfen, wenn Richard ihn als Bedrohung für seinen Gefährten wahrnahm.
    »Ich versuche nur, ihn zu beschützen, Richard«, beruhigte Raul ihn.
    »Vor mir? Ich würde ihm nie wehtun!«, explodierte Richard.
    »Würdest du nicht?«, flüsterte Will leise und sah zu dem Mann vor sich auf. »Das hast du schon.« All seine Verwirrung war in seinen Augen zu sehen.
    Raul trat einen Schritt zurück, als Richard Will in seine Arme zog, ihn gegen die Wand drückte und ihn mit seinem Körper abschirmte. »Niemals. Ich –«
    »Richard!« Siennas Stimme schnitt durch die stille Nachtluft.
    Raul beobachtete, wie sich jeder Muskel in Richards Rücken anspannte. Schwankend trat Richard einen Schritt von Will zurück, wie ein Betrunkener, der versuchte, aus der Bar zu stolpern.
    Sienna kam um die Ecke und warf Raul einen finsteren Blick zu. Alle Farbe wich aus ihrem Gesicht, als sie Will immer noch hinter Richard versteckt entdeckte. Sie bekam sich jedoch schnell wieder unter Kontrolle und setzte ein falsches Lächeln auf.
    »Richard, Liebling, ich habe überall nach dir gesucht. Du hast gesagt, ich soll zu dir kommen, sobald ich fertig bin, nicht wahr?«
    Richard blinzelte, sein Blick huschte zwischen Will und seiner Frau hin und her. Sienna überbrückte die letzte Distanz zwischen ihnen und legte ihre Hand besitzergreifend auf Richards Arm. Die Anspannung in seinen Schultern löste sich und er lächelte sie an.
    »Es tut mir leid. Ich weiß nicht, was…«
    »Das ist nicht wichtig, Schatz. Lass uns nach Hause gehen«, unterbrach sie ihn und zog Richard bereits davon. Sie drehte den Kopf und lächelte Raul an. »Gute Nacht, Raul.« Das Lächeln wurde ein wenig schwächer als sie hinzufügte: »Will.«
    Tröstend legte Raul einen Arm um Wills Schultern. Er hatte das Gefühl, dass bei jedem Schritt, den sie vorwärtskamen, Sienna auftauchte und sie wieder zwei Schritte zurückwarf.
    »Naja, es hat ja irgendwie funktioniert. Glaubst du, sie weiß über mich und Richard Bescheid?«, fragte Will und beobachtete die beiden, wie sie den Weg entlang verschwanden.
    »Wenn sie es vorher noch nicht getan hat, wird sie es jetzt wissen. Was willst du jetzt wegen Jared machen?« Raul bemerkte erst jetzt, dass der junge Mann aus dem Truck gestiegen war und offensichtlich überlegte, ob er eingreifen sollte

Weitere Kostenlose Bücher